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Die Fahrt Zu Den Sternen

Titel: Die Fahrt Zu Den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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Richtung des am Ende des Frachthangars gelegenen Innentores der Luftschleuse.

    »Jetzt warte aber mal, Nueva«, protestierte Gerezan erkennbar unbehaglich. »Ich hatte nie vor – «
    »Nein? Dann bist du auch ein Narr«, entgegnete Nueva.
    »Meinetwegen können in gefühlsduseligen Vids die Leute ihre Feinde am Leben lassen, damit sie sich erholen und über sie herfallen können. Auf Palomella wurden wir aber eines Besseren belehrt.« Sie nickte einem der bewaffneten Palomellaner zu: »Esposito, diese Gefangenen hier können nicht rehabilitiert werden. Du kannst sie zur Luftschleuse eskortieren.« Sie drehte sich wieder zum Bildschirm um.
    »Bürger, Sie wurden für die Dauer dieses Machtwechsels zu Ihrer eigenen Sicherheit in Ihren Quartieren festgesetzt. Sobald wir uns jedoch der Gefangenen entledigt haben, werden Mitglieder des neuen Rates zu Ihnen kommen, um Sie aus Ihren Quartieren zu befreien und Ihnen den Treueeid abzunehmen.«
    Wie ein begriffsstutziger Idiot stand Markel da und starrte wie gelähmt auf den Bildschirm, als er sah, wie die von den Phasern der Palomellaner Wachen in Schach gehaltenen Männer und Frauen in ihrer Schlafkleidung vorwärtsschlurften.
    Er erkannte fast alle Gesichter in der Gruppe wieder: Ratsmitglieder, Esperantza-Sternenfahrer der Ersten Generation, jene Sorte Leute, die Illart beigepflichtet hätten, daß es undenkbar war, Hoas Wetterkontrolle als Waffe gegen friedliche Planeten zu mißbrauchen. Wie viel von alledem war geplant gewesen? Eine in die Länge gezogene Ratsversammlung, um sicherzustellen, daß alle andersdenkenden Mitglieder in der darauffolgenden Schicht erschöpft schlafen würden; dadurch wurde es kinderleicht, die RuN-Zentrale sowie den Maschinenraum zu überrumpeln und die nichtsahnenden, schlummernden Leute
    zusammenzutreiben, um…

    »NEIN!« Markel hämmerte an die Tür seiner Kabine, weinte Tränen der Wut und Empörung. Auf dem Schirm rügte das Abbild seines Vaters: »Esposito, hör auf, mit diesem Ding herumzufuchteln, du wirst noch jemanden verletzen. Wenn ihr vorhabt, dieses Schiff zu kommandieren, solltet ihr besser lernen, vorausschauend zu denken.«
    Illart klang so ruhig, daß Markel für eine Minute dachte, er wäre insgeheim doch Herr der Lage, daß Illart schon im nächsten Augenblick mit den Fingern schnippen würde und die Palomellaner entdecken müßten, daß sie von einer Übermacht bewaffneter Sternenfahrer umzingelt waren.
    Aber statt dessen schlenderte Illart so gelassen auf die Luftschleuse zu, als ob er für einen Spaziergang in den Garten ginge. »Aiora, meine Geliebte«, sagte er beim Anblick des sich langsam öffnenden Innenschotts, »es ist viel zu lange her.« Für einen kurzen Moment sah er dann noch einmal zum Bildschirm hoch: »Und wir lassen jene zurück, die sich an diesen Verrat erinnern und ihn rächen werden.«
    Das war sein Abschiedsgruß an Markel. Später begriff Markel, daß Illart ihn nur deswegen nicht beim Namen genannt hatte, weil er Nueva Fallona nicht daran erinnern wollte, daß er einen Sohn hinterließ, der seine Hinrichtung niemals verzeihen würde. Jetzt aber beobachtete er nur, verfolgte mit von Tränen verschleierten Augen, wie sein Vater das Innentor der Luftschleuse durchschritt und für immer aus seinem Leben trat.
    Hinter Illart schüttelte Andrezhuria den Palomellaner ab, der sie mit einer Hand am Arm gepackt hatte. »Ich werde mich dem Ersten Sprecher schon selbst anschließen«, fuhr sie ihn eisig an. Sie warf der Hauptgruppe der Palomellaner einen Blick zu. »Gerezan, deine Ehre geht mit uns. Willst du sie nicht begleiten?«

    »Ich habe doch versucht, dich zur Vernunft zu bringen,
    ‘Zhuria«, murmelte Gerezan entschuldigend.
    Andrezhuria hob das Kinn und schüttelte mit einer energischen Kopfbewegung das Gelock ihrer blonden Haare in den Nacken. Ohne ein weiteres Wort trat sie vor und durchschritt das Innentor der Luftschleuse, Hand in Hand mit ihrem einstigen Ehemann Ezkerra. Die restlichen Gefangenen folgten ihr, einer nach dem anderen, manche protestierend, andere fügten sich mit betäubtem Schweigen in ihr Schicksal.
    Als die Innenschotten sich hinter ihnen schlossen, drehte Markel vorübergehend durch, hämmerte auf die unnachgiebige Kabinentür ein und warf sich gegen die Wände, bis seine Hände wund und zerschunden waren. Das konnte doch nicht wirklich geschehen sein – es war sicher irgendeine Art Alptraum!
    »Kein Alptraum«, widersprach eine rauhe Stimme, die er nur mit Mühe als

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