Die Fahrt Zu Den Sternen
die Wände eingelassenen Schub- und Klappfächer zu durchstöbern. »Ihr habt hier so viel Platz für alles«, staunte er schließlich, als er sich mit ausgebreiteten Armen in die Mitte der Kabine stellte und sich langsam im Kreis drehte.
Dann kam Johnny mit einem Tablett voll dampfender Becher zurück, das er zuerst Dr. Hoa und dann den anderen anbot.
»Ein kleiner Muntermacher«, erklärte er. »Dieses Schiff ist nicht nur hübsch, sondern auch sehr gut verproviantiert.«
»Hast du deinen Empfänger noch im Ohr, Markel? Ich bin im Begriff, unsere Raffersprüche abzuschicken, und ich will wissen, ob die Haven etwas davon mitbekommt«, erklärte Calum.
»Dazu muß ich nach draußen gehen«, sagte Markel, schnappte sich noch rasch ein Nahkommunikations-Sprechfunkgerät, um mit Calum Verbindung halten zu können, und machte sich auf den Weg zur Bodenschleuse.
»Wenn sie uns hören, dann nimm die Beine in die Hand und sieh zu, daß du schleunigst wieder hier reinkommst, Junge, weil ich die Acadecki dann ausschleuse und das Risiko eingehe, daß sie auf uns feuern. Wir werden einfach hoffen müssen, daß sie alle so beschäftigt sind, herauszufinden, wo wir stecken, daß sie unseren Start übersehen«, warnte Calum ihn.
»Kapiert«, kam Markels unbekümmerte Antwort über Nahkom. »Auf mein Zeichen geht’s los«, teilte Calum ihm mit und hob einen Arm. »JETZT!« Er reaktivierte das Schiff und zählte angespannt die Sekunden, bis die Hyperfunk-Kommunikationsanlage endlich betriebsbereit war. »Irgendwas zu hören, Markel?« Da er keine Antwort erhielt, legte er nach einem kurzen Augenblick des Zögerns den Schalter um, der ihre Funkbotschaften absenden würde.
»Warte!« brüllte Markel von draußen plötzlich. »Was? Ihr habt…« Der Satz des Jungen brach ab und wurde von einem unüberhörbaren Aufschrei abgelöst, in dem nicht identifizierbare Emotionen mitschwangen.
Hastig betätigte Calum den Schalter der Hyperkomanlage ein zweites Mal und hämmerte mit drei eingeübten Bewegungen den Abschaltbefehl für das Schiff in den Bordcomputer.
»Es tut mir leid«, wandte er sich an Acorna. »Die Shenjemi-Botschaft ist durchgekommen, ob der verschlüsselte Rafferspruch an unsere Freunde es auch geschafft hat, weiß ich nicht. Die Komanlage hat gerade die Empfängerliste abgearbeitet, als ich sie abgeschaltet habe. Mit ein bißchen Glück ist die Botschaft wenigstens an ein paar der Adressaten rausgegangen. Wo ist Markel? Warum hat er so gebrüllt?«
Wie aufs Stichwort kam der Junge hereingetappt. Auf seinem benommenen Gesicht lag ein ungläubiger Ausdruck. »Ich glaube, es ist alles vorbei.«
»Was ist alles vorbei?« verlangte Johnny zu wissen.
»Ich glaube…«, Markel zögerte, »… ich glaube, es hat einen weiteren Umsturz gegeben. Nueva und die anderen waren so sehr damit beschäftigt, uns nachzujagen, daß sie nicht mehr auf die restlichen Bordbewohner geachtet haben. Nueva und ihre Bande sind festgesetzt worden. Ich glaube, die Sternenfahrer –
zumindest die, die noch übrig sind – haben die Haven wieder in ihre Hand gebracht.«
»Und ich glaube, wir bleiben schön, wo wir sind, bis wir genau wissen, ob das auch tatsächlich stimmt«, meinte Johnny und bedeutete Calum, die Bodenschleuse, die Markel offengelassen hatte, manuell zu schließen. »Und wir sollten die Acadecki noch nicht gleich wieder hochfahren. Wenn wirklich alles in Ordnung ist, haben wir noch genug Zeit, unsere Freunde daheim das wissen zu lassen – und falls nicht, sollten wir keine schlafenden Hunde wecken, die unseren ersten Funkspruch womöglich gar nicht bemerkt haben. Wir werden einfach eine Weile nur lauschen. Da wir die Komanlage der Acadecki nicht für einen Aktivspruch benutzen wollen, kannst du dich damit doch jetzt passiv in die Haven -Bordsysteme und deren Brückenkommunikation einklinken, oder nicht, Markel?«
»Ich denke schon.«
Mit zitternden Händen begann der Junge, genau das zu tun.
Acht
Maganos, Föderationsdatum 334.05.18
Thariinye war zu fassungslos, um sich gegen den festen Griff des Sicherheitsbeamten um seinen Arm zu wehren. Zuerst die Kinder und dann auch noch der Mann schienen seinen Mentalprojektionen widerstanden zu haben. Gab es in diesem Teil der Mondbasis womöglich irgendein Energiefeld, das seine telepathischen Fähigkeiten blockierte? Er versuchte, Verbindung mit den Linyaari an Bord seines Schiffs aufzunehmen, um sich zu vergewissern.
(Beim Namen der Vier Ersten Stuten, in was bist du
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