Die Fahrt Zu Den Sternen
Kunststücken. Er gesellte sich zu den anderen, und sie betraten gemeinsam auf zwar etwas konventionellere Weise, aber mit kaum geringerer Hast die Zugangsrampe zur Bodenschleuse des eingedockten Forschungsschiffs. Obwohl sie die Außenschotte erst würden verschließen können, wenn Calum die Energieversorgung des Raumers wieder hochgefahren hatte, fühlte sich Acorna doch schon sehr viel sicherer, als sie und alle ihre Freunde tatsächlich im Innern der Acadecki angelangt waren.
»Gut gemacht, Markel«, lobte Johnny und legte dem Jungen einen Arm um die Schultern. »Aber was machen wir jetzt?
Sobald sie uns abfliegen sehen, werden sie einfach den Traktorstrahl auf uns richten und uns wieder zurück an Bord holen. Es sei denn, du kannst den vorher lahmlegen…«
»Sicher, das kriege ich hin«, bestätigte Markel, »aber…«
»Die Acadecki ist zwar schnell«, nahm Calum Markel das Wort aus dem Mund, »aber selbst wenn sie den Traktorstrahl nicht einsetzen können, würde es mich doch überraschen, wenn die Haven keine Lasergeschütze und Lenkfluggeschosse besäße.«
Betrübt nickte Markel: »Beides – und es gibt keine Möglichkeit, wie ich in deren Steuersysteme reinkäme.«
»Du meinst, es gibt Sicherheitssysteme auf diesem Schiff, die du noch nicht geknackt hast?« meinte Johnny mit gespielter Verblüffung. Markel sah jedoch so niedergeschlagen aus, daß er dem Jungen tröstend auf den Rücken klopfte und ihm versicherte, daß das überhaupt kein Problem sei; es gäbe immer mehr als nur einen Weg zum Ziel.
»Wir können vielleicht nicht so ohne weiteres von hier abhauen«, schaltete Calum sich aufmunternd ein, »aber wir können das Schiff lange genug in Betrieb nehmen, um einen gerafften Rundum-Hilferuf rauszufunken, die Bordsysteme danach wieder zu sichern und dann… na ja…«
Einen ausgedehnten Augenblick lang schauten sie einander an und räumten schweigend ein, daß sie möglicherweise am Ende ihrer Flucht angelangt waren. Ihre Rückeroberung der Acadecki würde wohl kaum lange unbemerkt bleiben, ganz gleich, wie raffiniert Markel seine Störung der Kommunikationsverbindungen zwischen Hangar und Hauptdeck auch kaschiert haben mochte; und sie konnten sich auf ihrem kleinen Raumer auch schwerlich wie in einer belagerten Festung verschanzen.
»Nun, diese Raumkrümmung werden wir dann
durchschreiten, wenn es soweit ist«, brach Johnny das betretene Schweigen mit einem Achselzucken und fügte sich in das Unvermeidliche. »Wir sehen besser zu, daß wir vorankommen – wer weiß, wieviel Zeit Markel uns mit seinen Manipulationen der Bordsysteme erkaufen kann.«
Calum begann mit der Vorbereitung für die Reaktivierung der Acadecki, während Acorna sich damit beschäftigte, eine geraffte und verschlüsselte Hyperfunkbotschaft zu entwerfen, die sie nach Maganos, Kezdet (für den Fall, daß Herr Li zu Hause war) und Laboue zu schicken gedachte.
»Ich würde auch noch Rafiks Uhuru dazunehmen«, schlug Calum vor. »Das dauert auch nicht mehr als drei Sekunden pro Rafferspruch, und es erhöht die Chance, daß zumindest eine Nachricht durchkommt, auf das Vierfache.«
»Als allererstes werden wir eine unverschlüsselte Botschaft an die Shenjemi-Föderation schicken«, bestimmte Acorna und setzte, als Calum den Mund öffnete, um zu protestieren, resolut hinzu: »Wir haben es versprochen.« Calum seufzte: »Das haben wir wohl.« Er suchte die Zieladreßkennung für die Föderation heraus. Die anderen Empfängerkennungen kannte er schon seit langem auswendig. Ein leiser Pfiff ließ sie beide zusammenfahren, als Markel in Begleitung von Johnny Greene, der Dr. Hoa stützte, auf die Brücke kam.
»Das ist ein echt starkes Schiff«, stellte Markel bewundernd fest.
»Das kann man wohl sagen«, pflichtete Johnny ihm gleichermaßen beeindruckt bei, während er Dr. Hoa in einen der bequemen Kabinensessel half. »Habt ihr eine Kombüse an Bord?« erkundigte er sich.
Acorna wies in die entsprechende Richtung.
»Wird das äußere Schleusenschott des Hangars von einem Energieschild gesichert, Markel?« wollte Calum wissen. »Falls ja, könnte der unsere Funksprüche nämlich blockieren und einfach zurückprallen lassen.«
»Den habe ich schon abgeschaltet, als ich die Andockklammern gelöst habe«, antwortete der Junge geistesabwesend. Sein Interesse war gegenwärtig weitaus mehr davon gefesselt, sich in der Schiffszentrale umzusehen, mit der Hand über die edlen Oberflächen der Einrichtung zu fahren und die in
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