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Die Fahrt Zu Den Sternen

Titel: Die Fahrt Zu Den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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ersten Überfälle der Khleevi begannen, zwar eine weltraumfahrende, aber keine kriegerische Rasse gewesen waren. Als telepathisch veranlagte Wesen war es ihnen unmöglich gewesen, Krieg gegen andere Geschöpfe zu führen oder anderen auch nur Schaden zuzufügen, da sie deren Leid und Schmerzen auf telepathischem Wege stets ebenso deutlich mitfühlen konnten, als wäre es ihre eigene Pein. Sanftmut und Anteilnahme war ein angeborener, derart verinnerlichter Grundzug der Linyaari-Kultur, daß jede andere Verhaltensweise für sie schlichtweg undenkbar gewesen war. Und obgleich sie im Laufe ihrer Erforschung des Weltraums auch auf andere intelligente Lebensformen gestoßen waren, hatte sich bis dahin keine dieser Spezies so hochentwickelt oder mächtig gezeigt, daß die Linyaari gezwungen gewesen wären, die Kunst des Krieges zu erlernen – oder auch nur die Kunst elementarster Selbstverteidigung. Die einzige wirkliche Veränderung, die ihre Begegnungen mit fremden Völkern zur Folge gehabt hatten, war die Entwicklung des LAANYE gewesen, des linguistischen Analyse- und Lehrgeräts, das es ihnen ermöglichte, die Grundzüge einer fremden Sprache schon anhand von vergleichsweise wenigen Sprachproben zu verstehen und zu erlernen.
    »Seltsam, daß sie so ein Gerät entwickelt haben, wo sie doch über keinerlei frühere Erfahrung mit Sprachübersetzungen verfügten«, kommentierte Rafik leise und an seine Freunde gewandt.
    »Ist logische Entwicklung«, widersprach Herr Li ihm flüsternd. »Keine verschiedenen Sprachen bei ihrem eigenen Volk, deshalb keine fehlgeleiteten Verallgemeinerungen hinsichtlich von ›wahrer Natur der Sprache‹, wie sie werden hervorgebracht von menschlichen Linguisten. Auch keine Entwicklung von natürlicher Fähigkeit, zu können lernen andere Sprachen, möglicherweise nicht einmal Entwicklung von Gehirnstrukturen, die wären geeignet für solche Aufgaben.
    Ist demzufolge nur logisch, daß diese hochintelligenten Wesen würden zurückgreifen auf Technologie, um zu finden Lösung.«
    Rafik zuckte die Achseln. Da er dreisprachig aufgewachsen war, mit dem Arabisch und Armenisch seines Familienklans und dem Basic des interstellaren Handels, vermochte er sich eine Welt, in der sämtliche Intelligenzwesen nur eine einzige Sprache kannten und andere Sprachen als Codes auffaßten, die man mit Hilfe eines Kommunikationscomputers knacken mußte, nicht einmal vorzustellen.
    »Von den Khleevi«, fuhr Neeva indessen fort, »haben wir dann die Kunst des Krieges erlernt… aber nicht schnell genug.
    Zuerst sind wir nur vor ihnen geflohen, haben Vhiliinyar lieber verlassen, als Gewalt gegen andere intelligente Lebewesen anzuwenden… aber nicht alle gingen fort. Allzu viele unseres Volkes haben sich geweigert, an die Beweiskraft der Khleevi-Vidausstrahlungen zu glauben; es überstieg einfach ihr Begriffsvermögen, daß irgendein Lebewesen andere Geschöpfe auf diese Art und Weise mißhandeln könnte. Sie wurden eines Anderen belehrt… allerdings zu spät… und abermals zeigten die Khleevi uns, was mit den Zurückgebliebenen geschehen war. Deshalb könnten, selbst wenn die Khleevi Vhiliinyar noch heute wieder verlassen würden, die Überlebenden meines Volkes doch nie mehr dorthin zurückkehren. Der Boden wäre verseucht mit der Erinnerung an Leiden und Verrat; das Wasser wäre vergiftet mit dem Blut von Unschuldigen.«
    »Vhiliinyar thiinyethilelen, fiinyefalaran Vhiliinyar«, wiederholten die anderen Linyaari.
    Neeva ging zur Kartenwand hinüber und bat Thariinye, den Coma-Berenices-Quadranten auf dem Bildschirm aufzurufen.
    Mit Rafiks Hilfe wurde das Monitorbild ausgetauscht und zeigte schließlich den gewünschten Raumsektor. Mit dem Laserzeigestift zeichnete Neeva eine Reihe von Lichtlinien auf die Schirmwand, die fächerförmig von der einstmals einzigen Linyaari-Siedlungswelt ausgingen und den Exodus ihres Volks zeigten, wie es sich auf verschiedene Planeten verteilte und ausbreitete. Diese Planeten lagen, wie die Linyaari hofften, in Sonnensystemen, die weit genug von Vhiliinyar entfernt waren, um der Aufmerksamkeit der Khleevi zu entgehen. Ihre Flucht hatte den Linyaari überdies genug Zeit verschafft, zum einen ihre Technologie auf den Weltraumkrieg und den Bau von Verteidigungssystemen umzustellen sowie zum anderen einige neue, für jeden Angehörigen ihres Volkes streng verbindliche Verhaltensregeln einzuführen. »Nie wieder darf ein Liinyar unter der Folter der Khleevi sterben«, erklärte Neeva

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