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Die Falle

Die Falle

Titel: Die Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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verdrossen. Das Mädchen huschte ins Zimmer und trat an eine Kommode, deren oberste Schublade sie öffnete. Als sie eine Flasche ,Four Roses' herausnahm, sagte Craven scharf: »Laß das, bitte!"
    Sie blickte ihn empört an. „Willst du mir jetzt schon das Trinken verbieten? Was soll ich denn den ganzen Tag in dieser Gruft machen?"
    „Mich unterhalten", sagte Craven.
    „Du brauchst gar keine Unterhaltung!" maulte das Mädchen und verzog die rot geschminkten Lippen. „Du bist zufrieden, wenn du deine verdammte Pistole ölen kannst."
    „Halt' die Klappe!"
    Das Mädchen wollte die Flasche in die Schublade zurückstellen, aber Ilbury sagte besänftigend: „Laß sie draußen. Wir können alle einen Schluck gebrauchen."
    „Moment mal", murmelte Craven voll unterdrücktem Zorn. „Wer ist denn hier der Boß?"
    „Du natürlich", beeilte sich Ilbury zu versichern, .aber ich finde, ein kleiner Whisky würde uns jetzt allen gut tun!"
    „Findest du? Ich meine, das Gegenteil ist der Fall, Wir müssen einen klaren Kopf behalten."
    .Meiner ist immer dann am klarsten, wenn ich einen getrunken habe"( sagte das Mädchen.
    „Stell die Flasche weg!" forderte Craven.
    Das Mädchen gehorchte und schloß die Schublade. Ilbury zog sein Jackett aus und schnallte das Schulterhalfter ab. „Was wirst du jetzt unternehmen?"
    „Nichts. Was erwartest du denn von mir?"
    „Ich? Gar nichts. Aber Meg erwartet etwas."
    „Der soll mich mal am Abend besuchen.“
    „Das wird er tun, Ronny. Zumindest wird er seine Leute schicken", sagte Ilbury ernst.
    „Wir müssen abhauen."
    .Wohin?"
    „Das wird sich finden."
    Vor Meg kann man nicht kneifen. Er hat uns hier gefunden, er wird uns an jedem anderen Ort mit der gleichen Sicherheit aufstöbern.“
    „Du scheinst zu glauben, Meg könnte zaubern!“ sagte Craven ärgerlich. .Der kocht auch bloß mit Wasser."
    „So geht es nicht, Ronny."
    .Okay, mach einen besseren Vorschlag."
    .Du wirst ihm den Namen nennen müssen.“
    „Bist du von Sinnen?“
    „Meg pflegt nicht zu spaßen."
    Craven lächelte plötzlich düster. „In dieser Stadt ist für uns beide einfach kein Platz. Ich habe das schon immer gewußt. Ich bin froh, daß Meg mir jetzt die Entscheidung aufdrängt."
    „Welche Entscheidung?"
    „Na, rate mal!“
    „Du hast doch nicht vor, etwas gegen Meg zu unternehmen?" fragte Ilbury ungläubig.
    „Schlaues Köpfchen!" meinte Craven. „Doch, genau das ist meint Absicht."
    „Du bist verrückt, Ronny, damit kommen wir
    niemals durch!"
    „Dieser Kerl, dieser Meg, ist in seinen Schuhen einfach zu groß geworden. Es wird Zeit, daß sich jemand findet, der ihn zum Teufel schickt."
    „Du bist wütend auf ihn, du redest nur so, weil er dich geschlagen hat.“
    „Ja, ich bin wütend auf ihn", gab Craven zu. „Aber das ist es nicht allein. Er oder ich — diese Frage mußte früher oder später auftauchen. Jetzt ist sie da, unausweichlich. Ich werde sie zu unseren Gunsten lösen."
    „Ohne mich!"
    „Sag das noch einmal."
    „Ohne mich", wiederholte Ilbury mit stumpfem Gesichtsausdruck. Er trat an das Fenster und blickte hinaus.
    „Feigling!"
    Ilbury zuckte die Schultern. „Ich habe keine Lust, mein Leben wegzuwerfen."
    „Was zu erledigen ist, schaffe ich allein."
    „Wie stellst du dir das vor? Es ist schwer, ja geradezu unmöglich, an Meg heranzukommen."
    „Er oder ich", wiederholte Craven mit starrem Blick.
    „Warum stellst du dich auf die Hinterbeine? Warum sagst du ihm nicht, wer uns den Auftrag erteilt hat?"
    Craven schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. .Bist du noch zu retten? Wir kennen ja nicht einmal den Namen."
    „Na und? Das mußt du Meg eben erklären!"
    .Er würde es mir nicht glauben."
    »Hm, damit hast du recht. Die ganze Geschichte klingt ziemlich mysteriös. Andererseits pflegen Leute, die einen Mord bestellen, nicht ihre Visitenkarte zu hinterlassen."
    „Meg würde mich auslachen. Ehe ich ihm Gelegenheit gebe, mit mir abzurechnen und seinen Haß zu stillen, ziehe ich es schon vor, den Spieß einfach umzudrehen."
    .Komm mal her."
    „Was?"
    „Komm her zu mir, ans Fenster."
    Mit wenigen Schritten war Craven neben Ilbury getreten. „Was gibt's?"
    „Siehst du den Kerl da drüben, den Burschen im blaugrauen Anzug, den, der so angestrengt in der Zeitung liest?"
    „Du meinst, es ist einer von Meggarios Leuten?"
    „Ganz sicher", nickte Ilbury, „Ab jetzt können wir keinen Schritt mehr tun, ohne von Megs Bande überwacht zu werden. Wir sitzen in der Falle."
    „Du

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