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Die Falle

Die Falle

Titel: Die Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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ja gewöhnt, Honey."
    „Ich glaube nicht, daß ich mich jemals daran gewöhnen werde", meinte sie und ging in die Küche zurück. Er folgte ihr und verglich unwillkürlich die Art ihres Schreitens mit dem von Helen. Oh, auch Jennifer wußte sich zu bewegen. Seine Frau hatte ebenfalls eine blendende Figur. Allerdings kam diese Tatsache in der lose sitzenden Wickelschürze kaum zur Geltung.
    Rick fiel plötzlich ein, daß es ihm niemals gelungen war, in die entferntesten Winkel von Jennifers Wesen einzudringen. Konnte man das überhaupt? Immer wieder überraschte sie ihn mit Eigenschaften und Reaktionen, die er sich nicht zu erklären vermochte. Na ja, sie ist eine Frau, dachte er, meine Frau! Ich kann nicht erwarten, daß sie vollkommen ist.
    „Eier?" fragte Jennifer, die an den Herd getreten war.
    Rick setzte sich an den Tisch. „Mach mir einen Hamburger", bat er. „Dazu ein Cheese- Sandwich, das genügt."
    Jennifer wandte ihm den Rücken zu. „Du beschäftigst dich mit der Philmore-Affäre?"
    Er blickte verblüfft in die Höhe. Jennifer interessierte sich im allgemeinen nur wenig für seine Arbeit. Er konnte sich nicht erinnern, den Namen Philmore genannt zu haben.
    „Ja. Woher weißt du es ?“
    Jennifer zuckte die Schultern. „ Ich habe Fred getroffen.“
    „Fred?“
    „Ja, Fred Derringer, deinen Kollegen. Er sagte es mir.“
    „Ach so.“
    „Gefällt sie dir noch immer?"
    „Wer denn?"
    „Na, diese Helen.“
    Er lachte. Ihm fiel ein, daß er ihr in den ersten Tagen ihrer Ehe einmal von Helen erzählt hatte — in einer Art von Generalbeichte, die sich mit seiner Vergangenheit befaßt hatte.
    „Sie sieht nicht übel aus."
    »Nicht übel?" fragte Jennifer und wandte sich um.
    Rick blickte sie belustigt an. Der Gedanke, daß Jennifer eifersüchtig sein könnte, war ihm bisher noch nie gekommen.
    „Nicht besser als du", sagte er.
    „Ich weiß genau, wie ich aussehe", meinte Jennifer und blickte an sich herab. „Mit diesem alten Fetzen! Aber solange wir die Raten für diesen idiotisch großen Wagen bezahlen müssen, kann ich mir natürlich nichts anderes leisten."
    „Möchtest du denn ein neues Kleid?" fragte er betroffen. „Lieber Himmel, dazu wird's ja wohl noch reichen!"
    „Schon gut." Jennifer wandte sich wieder dem Herd zu. Rick beobachtete sie mit halbgeschlossenen Augen. Er fand, daß sie heute Abend verändert war, ohne recht sagen zu können, was ihn eigentlich störte.
    Sie ist eine Frau, dachte er, vielleicht spürt sie ganz instinktiv, daß diese Helen mir gefährlich werden könnte — noch immer.
    „Bist du gut vorangekommen?" erkundigte sich Jennifer. Sie ging zum Kühlschrank und nahm das Hackfleisch heraus.
    „Hm", brummte er.
    „Was heißt das?“
    „Es ist zu früh, um schon irgend etwas zu sagen."
    „Ich hab ein Bild von dieser Helen in der Zeitung gesehen."
    „So?"
    „Ja, in der Tribüne'. Ich möchte wetten ..." Jennifer unterbrach sich und schwieg.
    „Was denn?"
    „Ach, nichts. Willst du Tee? Oder trinkst du lieber ein Bier?"
    „Gib mir ein Bier."
    Rick betrachtete Jennifers Gesicht, als sie die Flasche und das Glas auf den Tisch stellte. Es hat mehr Ausdruck als das von Helen, schoß es ihm durch den Sinn. Aber es ist auch verschlossener, herber.
    „Warum schaust du mich so an?"
    Er lachte. „Ist das denn so schlimm? Es macht Spaß, dich anzusehen!"
    Jennifer fuhr sich durch das Haar. „Du vergleichst mich mit Helen!" sagte sie.
    Er lachte, diesmal etwas gezwungen. „Ach, was, du siehst Gespenster! Was ist denn auf einmal in dich gefahren? Helen ist tot für mich." Er schwieg plötzlich — nicht, weil er die Wahrheit seiner Worte bezweifelte, sondern weil er plötzlich an den Mörder und an Helens Furcht denken mußte, der Unbekannte könnte zurückkehren. Jennifer kannte ihn gut genug, um zu wissen, in welche Richtung sich seine Gedanken bewegten. „Du glaubst, Helen sei gefährdet?"
    „Das glaube ich nicht."
    „Du lügst!"
    „Wir tappen noch völlig im dunkeln", gab er zu. „Da muß man mit allem rechnen."
    „Philmore hatte keinen guten Ruf, nicht wahr?"
    „Einen miserablen. Aber woher weißt du denn das?"
    „Das weiß doch jedes Kind!"
    „So? In der Zeitung stand nichts davon.“
    „Es hieß, er sei ein Selfmademan, einer, der es mit eisernem Willen zum mehrfachen Millionär gebracht habe. Solche Leute können gar nicht beliebt sein."
    „Du hast recht. Er hat keine Freunde."
    „Er tut mir leid."
    „Ist das dein Ernst?“
    „Ja. Er war bestimmt

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