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Die Falle

Die Falle

Titel: Die Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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hast einen Meggario-Komplex. Wenn ich dem Schuft ein Schnippchen schlagen will, gelingt mir das noch immer jederzeit. Ich kann über die Hofmauer verschwinden!"
    „Daran hat Meg bestimmt gedacht. Er plant auch das kleinste Unternehmen mit general- stäblerischer Gründlichkeit. Nur deshalb hat er's soweit gebracht."
    „Ach was, wenn es sein muß, verlasse ich das Haus in Frauenkleidern."
    Lucy, die sich auf das Sofa gesetzt hatte, lachte kurz. „Ausgerechnet du, mit deiner Bullenfigur!"
    „Ich komm schon durch, macht euch deshalb keine Sorgen", murmelte Craven. „Wenn es erst mal dunkel ist, sind wir im Vorteil. Ich kenne die Höfe, ich kenne in dieser Gegend fast jeden Winkel."
    „Alles Unsinn", meinte Ilbury, .aber es gibt noch eine andere Lösung."
    .Da bin ich aber neugierig!"
    „Wir müssen den Mann ausfindig machen, der uns dazu aufforderte, Philmore zu überwältigen!“
    .Wie stellst du dir das vor?"
    „Laß uns nachdenken. So, wie er den Weg zu uns gefunden hat, müssen wir den Weg zu ihm finden."
    «Willst du plötzlich anfangen, Detektiv zu spielen?" spöttelte Craven.
    „Ich will dich retten, verdammt noch mal!" rief Ilbury, zum erstenmal ziemlich wütend.
    „Ich will vermeiden, daß du den größten — und vielleicht letzten — Fehler deines Lebens begehst. De Nario und Mclndrall wollten bereits mit Meg fertig werden, und sie haben diesen Versuch mit ihrem Leben bezahlt. Ich will dir nicht zu nahe treten, aber verglichen mit denen bist du ein kleiner Fisch. Warum siehst du das nicht ein?“
    „Ich glaube, Chum hat recht“, bemerkte Lucy vom Sofa her.
    „Halte du dich da raus!" knurrte Craven.
    „Wir müssen den Mann finden, der uns zwanzigtausend für die Aktion Philmore zahlte", erklärte Ilbury. «Er hat das Geld in einem kleinen, nagelneuen Lederköfferchen gebracht. Den Koffer haben wir noch. Das ist ein Anhaltspunkt."
    „So 'n Ding kannst du in jedem Kaufhaus erstehen", meinte Craven. „Und selbst, wenn du das Geschäft ausfindig machen würdest, wo er gekauft worden ist, könnte dir die Verkäuferin günstigstenfalls schildern, wie der Mann aussah — und das wissen wir ohnehin!"
    „Es ist möglich, daß er das Köfferchen durch einen Boten zugestellt bekam."
    „Oder er hat mit Scheck bezahlt!" meinte Lucy.
    „Das ist doch Quatsch", meinte Craven wütend. „Wie stellt ihr euch das vor? Meg hat mir lächerliche zwölf Stunden Zeit gegeben. Nicht einmal die Polizei mit allen ihren weitgespannten Möglichkeiten würde es schaffen, in dieser kurzen Zeit den Käufer oder Besitzer des Köfferchens zu ermitteln!"
    „Es ist immerhin eine Chance. Ich schlage vor, sie zu nützen", sagte Ilbury.
    Craven begann im Zimmer auf und ab zu wandern. Plötzlich blieb er stehen. „Meinetwegen", sagte er. „Ich glaube zwar nicht, daß es uns irgendwohin bringen wird, aber ich bin einverstanden. Damit du dich zufrieden gibst."
    „Wunderbar!" rief Ilbury aus. „Jetzt kommt es nur noch darauf an, die Arbeit genau einzuteilen. Wir müssen methodisch Vorgehen."
    „Okay, okay, was willst du unternehmen? Wie willst du vorgehen?"
    „Ich werde mit dem Koffer von Geschäft zu Geschäft ziehen. Ich gebe mich einfach als Privatdetektiv aus."
    „Und was ist, wenn jemand deinen Ausweis sehen will?" unterbrach Lucy.
    „Bei einer so harmlos anmutenden Sache wird es keinem Menschen einfallen, mich danach zu fragen. Wo ist der Koffer eigentlich?"
    „In der Küche auf dem Kühlschrank", meinte Lucy.
    „Hol ihn her!"
    Das Mädchen erhob sich und ging hinaus. Wenige Sekunden später kam sie mit einem
    kleinen braunen Aktenkoffer zurück. „Das ist nicht mal richtiges Leder", bemerkte sie geringschätzig und legte ihn auf den Tisch.
    Craven ließ die beiden Schlösser auf springen. Der Koffer war von innen mit grünem Taft ausgeschlagen. „Kein Leder, stimmt", sagte er, „aber auch keine billige Kaufhausware. Das sieht man doch! Das Ding hat mindestens zehn Dollar gekostet. Hier ist sogar der Markenname eingeprägt: .Framery'."
    „Prima", erklärte Ilbury. „Das hilft uns einen großen Schritt weiter. Ich gehe zunächst in ein x-beliebiges Fachgeschäft und lasse feststellen, wer in dieser Stadt die Erzeugnisse der Firma  Framery' führt. Ich werde eine Liste anfertigen und gehe dann ganz systematisch vor."
    „Wie stellst du dir das vor?" fragte Craven. „Bis zum Ladenschluß hast du noch fünf Stunden Zeit. Das ist nicht viel für diese Aufgabe. Außerdem weißt du nicht, ob das Ding hier in Chicago

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