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Die Falle

Die Falle

Titel: Die Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Seinen Wagen hat er auf der anderen Straßenseite abgestellt. Er will dir einen Besuch abstatten, das ist doch völlig klar." Während der letzten Worte nahm der Sprecher ein Schulterhalfter an sich, das über einer Sessellehne gehangen hatte. Er
    schnallte es sich um und zog dann sein Anzugjackett darüber.
    Das Mädchen auf dem Sofa hatte die Füße auf den Boden gestellt. Sie merkte, daß etwas in der Luft lag. Ordnend fuhr sie sich mit den Fingern durch das Haar.
    „Mach' die Bluse zu!" knurrte Craven.
    Das Mädchen gehorchte.
    „Er will was von uns!" sagte der Mann am Fenster. „Wenn er in böser Absicht käme, hätte er seine Leute mitgebracht.“
    „Das weiß ich selber. Hau ab, Lucy, geh' ins Nebenzimmer."
    Das Mädchen huschte hinaus.
    „Woher weiß er, daß wir jetzt hier wohnen?" fragte der Mann am Fenster.
    „Meggario hat gute Verbindungen."
    „Es sieht so aus."
    „Vielleicht hat er einen Auftrag für uns?"
    Craven verzog das Gesicht. „Meggario? Das glaubst du doch selber nicht! Der haßt mich wie die Pest."
    „Warum?"
    „Halt' mich jetzt nicht mit deinen dummen Fragen auf. Geh' ins Schlafzimmer; sieh
    nach, ob seine Leute über die Hofmauer zu kommen versuchen. Meggario traue ich nicht über den Weg. Vielleicht ist er bloß deshalb allein, weil er uns bluffen will. Los, verschwinde!"
    In diesem Moment klingelte es.
    „Soll ich ihn erst reinlassen?" fragte der Mann am Fenster.
    «Das erledige ich schon."
    „Okay."
    Die beiden Männer betraten den schmalen, dunklen Flur. Während der Mann mit dem feisten Nacken das Schlafzimmer betrat, öffnete Craven die Wohnungstür.
    «Hallo“, sagte der Mann, der draußen stand.
    .Hallo", erwiderte Craven. „Seltener Besuch."
    Meggario lächelte. Er war ein auffallend kleiner, elegant gekleideter Mann von etwa vierzig Jahren. Er hatte die biegsame und zugleich drahtige Figur eines Jockeys. Sein dunkles Haar war glatt zurückgekämmt; er verbreitete einen starken Duft von Eau de Cologne. Obwohl er lächelte, ging von ihm etwas Gefährliches aus, etwas Unwägbares, das Craven
    veranlaßte, eine Hand, in der Tasche zu behalten. Dort hatte er eine zweite Pistole. Es beruhigte ihn, den kühlen Schaft zwischen den Fingern zu spüren.
    „Kann ich reinkommen?" fragte Meggario.
    „Bitte."
    Meggario ging an Craven vorbei durch, den Flur ins Wohnzimmer. Dort blieb er stehen und schaute sich um.
    „Willst du dich nicht setzen?“ fragte Craven, der hinter ihm das Zimmer betreten hatte.
    „Danke, ich möchte mich nicht lange aufhalten.“
    „Okay, warum bist du gekommen?"
    Meggario blickte Craven an. „Wer hat dich beauftragt, Philmore umzubringen?"
    „Philmore?"
    Meggario lächelte noch immer. Dem Lächeln haftete nichts Freundliches an. Im Gegenteil. Es war wie eine Messerklinge unter einem dünnen Seidenschal.
    Craven grinste. „Da hat man dich auf den Leim geführt, Meggy. Ich habe mit der Sache nichts zu tun.“
    „Meine Informationen lauten anders."
    .Dann sind sie falsch.“
    „Höre, mein Junge, so kannst du mit mir nicht sprechen. Wer hat dir gesagt, Philmore zu töten? Los, pack' schon aus. Ich habe meine Zeit nicht gestohlen."
    „Ich gebe dir mein Wort."
    „Auf dein Wort pfeife ich!" sagte Meggario scharf.
    Craven zuckte ungerührt die Schultern. Meggario trat an den Tisch. „Sieh' mal einer an", sagte er. „Eine Luger ..."
    „Ach, du meinst, weil Philmore mit einer Luger getötet wurde? Dir brauche ich ja nicht zu erklären, wie viele Lugers es in dieser Stadt gibt.“
    „Wo ist denn Ilbury?"
    „Warum?"
    Meggario lächelte matt. „Ich hab’ ihn hinter den Gardinen gesehen, als ich die Straße überquerte."
    „Du hast gute Augen."
    „Sicher. Sag' ihm, er soll hereinkommen. Ich möchte mit ihm sprechen."
    Craven öffnete die Tür und rief: „He, Chum!"
    In der Diele ertönten schlurfende Schritte. Kurz darauf betrat der Mann mit dem feisten Nacken das Zimmer. „Hallo, Meg!" sagte er.
    „Tag, Chum. Du siehst gut aus."
    „Du auch, Meg, vielen Dank. Mir geht's nicht schlecht, weißt du."
    „Freut mich zu hören. Ihr bekommt ja auch gute Aufträge. Kein Mangel an Beschäftigung, nicht wahr? Was hat euch die Sache mit Philmore eingebracht?"
    Ilbury warf Craven einen raschen Blick zu. Meggario schürzte spöttisch die Lippen und sagte: „Dein Chef streitet es glatt ab . . . falls du dich über diesen Punkt zu orientieren wünschst."
    Ilbury blickte betreten auf seine Schuhspitzen und schwieg.
    Meggario ging durch das Zimmer. Vor dem

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