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Die falsche Braut für Ewan? (German Edition)

Die falsche Braut für Ewan? (German Edition)

Titel: Die falsche Braut für Ewan? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale
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wiegen? So hatte sie es sich allerdings nicht wirklich vorgestellt.
    Sie musste aufhören, über solche Dinge zu fantasieren! Sie war kein naives Mädchen mehr, das sich nach einem gut aussehenden jungen Mann verzehrte, der sie kaum bemerkte. Sie trug jetzt Verantwortung und hatte Verpflichtungen. Die oberste davon war die Zuneigung, die sie ihrer Schwester schuldete.
    Wenn Ewan Geddes sich nichts aus Tessas Vermögen machte, sondern sie wirklich liebte, und sie ihn auch, dann war Claire es ihr schuldig, die Verbindung zu unterstützen. Vor allem, nachdem sie so skrupellos versucht hatte, sie zu verhindern. Das schuldete sie Tessa und Ewan und vor allem sich selbst, um den Rest der albernen Vernarrtheit zu vernichten, die gerade wieder angefangen hatte, in ihrem Herzen Fuß zu fassen, nachdem sie so lange brachgelegen hatte.
    In diesem Moment vergaß sie jedoch all diese Verpflichtungen ebenso wie ihre unbequeme Lage, um das befriedigende Gefühl in sich aufzusaugen, wie Ewans halb nackter Körper sich gegen ihren presste. Sie hätte jeden Penny ihres Geldes dafür gegeben, wenn er nur seinen Kopf gehoben hätte, um sie zu küssen.
     
    Er musste von dem armen Mädchen runtergehen, bevor er es noch erdrückte! Wenn er nur seinen störrischen Körper dazu bringen konnte mitzumachen.
    Vielleicht hätte er die Kraft aufbringen können, sich herunterzurollen, aber sie beschwerte sich nicht, und es fühlte sich so gut an, so an sie gedrückt zu liegen. Ewan musste schon seine ganze Willenskraft aufbringen, um sich davon abzuhalten, den Kopf zu heben und sie zu küssen.
    Am Abend zuvor hatte er sie auch küssen wollen. Aus den miesesten Gründen, die ein Mann dafür überhaupt haben konnte. Um sie zu schockieren, sie zu überwältigen und um den niederen Bedürfnissen, die sie in ihm weckte, ein Ventil zu geben. Er hätte sich schämen müssen, eine Frau mit solchen Hintergedanken zu küssen.
    Jetzt wollte er sie ganz anders und aus völlig anderen Gründen küssen. Um zu sagen, dass es ihm Leid tat, dass er ihr dankbar war, und um die Existenz eines seltsamen Bandes einzugestehen, das sie beide zusammenhielt, egal wie sehr sie darum kämpften, es zu leugnen und ihre Distanz zu wahren.
    Diese Art von Kuss war sehr viel schwerer zu unterdrücken.
    Seine Adern pulsierten vor Leben und Wärme, vielleicht weil er gerade dem kalten, tödlichen Griff des Meeres entkommen war. Er konnte sich kein schöneres Gefühl vorstellen, als die weiche, schlanke Gestalt einer Frau unter ihm zu spüren.
    Er wusste, dass er sich zurückhalten musste, aber in diesem Augenblick konnte er sich nicht recht daran erinnern, warum. Er brachte gerade genug Energie auf, seinen Kopf zu neigen. Sein forschender Blick traf ihren und hielt ihn einen langen, atemlosen Augenblick fest.
    "Hallo!" Ein entfernter, aber dringlicher Ruf zerbrach die wortlose Verbindung zwischen ihnen. "Miss Talbot, sind Sie da? Geht es Ihnen gut?"
    Claire regte sich unter ihm, und Ewan stellte fest, dass er doch die Kraft hatte, sich von ihr herunterzurollen.
    Sie fasste nach dem Rand des Bootes und zog sich hoch. "Wir sind hier!" rief sie, auch wenn Ewan bezweifelte, dass ihre atemlose Stimme weit trug. "Und wir sind in Sicherheit."
    Ewan schlang die Arme um seine nasse, nackte Brust und zog sich auf die schmale Bank im Bug des Rettungsbootes. Von da aus konnte er ein größeres Boot sehen, dessen drei Paar Ruder sich in flottem Rhythmus gleichmäßig bewegten, und das schnell auf sie zukam. Er wusste, dass er sich darüber hätte freuen sollen.
    Eine Weile war er ganz verwirrt, bis er schließlich Claires Stimme hörte, die genauso warm war wie die grobe Wolldecke, die sie ihm umlegte. "Wir sind bald wieder zurück auf der Marlet. Ich gebe Captain MacLeod Anweisungen, dass er in Portsmouth anlegt."
    Ewan öffnete den Mund, um zu fragen, weshalb. Dann fiel es ihm wieder ein. Er schüttelte den Kopf. "N…n…nur, wenn Sie mich loswerden wollen, w…w…weil ich mich so verdammt idiotisch benommen habe."
    Er öffnete mit einiger Anstrengung die Augen und zwang sich, klar zu sehen. Ihr kleines Rettungsboot wurde von dem größeren Boot zurück zum Schiff geschleppt. Claire saß auf der mittleren Bank, die Überreste ihres hübschen Kleides von einer grauen Wolldecke verhüllt. Ihr Haar hing ihr in nassen, schlaffen Strähnen ums Gesicht und sie sah vollkommen erbärmlich aus.
    Aber sie antwortete ihm nur mit dem Hauch ihres üblichen Temperaments. "Sie waren ein verdammter Narr,

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