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Die falsche Braut für Ewan? (German Edition)

Die falsche Braut für Ewan? (German Edition)

Titel: Die falsche Braut für Ewan? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale
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"Und was meinst du damit, dass du mit dem Rest der Familie nicht viel anfangen kannst? Was ist mit Miss Tessa? Sie ist ein hübsches Mädchen."
    "Aye, äußerlich", murmelte Jock. Seine Stimme wurde fast von dem Geräusch der Kleiderschranktür übertönt.
    "Sie ist ein lebhaftes kleines Ding." Ewan nahm ein Handtuch vom Waschtisch und begann, sich trockenzureiben. Seine Zehen und Fingerspitzen waren so verschrumpelt wie große, blasse Rosinen, aber seine Arme gewannen langsam wieder an Kraft.
    "Aye", sagte Jock. "Sie ist daran gewöhnt, ihren Willen durchzusetzen und dass alles nach ihrer Pfeife tanzt. Der Laird war in sie vernarrt, während er an ihre Schwester kaum je einen Gedanken verschwendet hat." Er hängte trockene Kleidungsstücke über den Wandschirm. "Übrigens habe ich die Sachen gerettet, die du auf Deck liegen gelassen hast, als du über Bord gesprungen bist."
    Ewan murmelte ein Dankeschön, aber seine Gedanken waren mit dem beschäftigt, was Jock über Claire gesagt hatte. Ein leises Schuldgefühl machte sich in seinem Magen breit, obwohl er nicht wusste, warum.
    Jock lachte.
    "Was ist so lustig?" Ewan ging auf die Zehenspitzen, um über den Wandschirm zu spähen.
    "Ich hab nur gerade darüber nachgedacht, was passiert wäre, wenn Miss Tessa an Stelle von Miss Claire dort an Deck gewesen wäre, als du gesprungen bist."
    "Aye?"
    "Vor lauter Geschrei und Ohnmachten …" Jock konnte vor Lachen kaum die Worte herausbringen, "wäre die Crew so damit beschäftigt gewesen, sich um sie zu kümmern, dass du bestimmt ertrunken wärst."
    Ein lebhaftes Bild erschien vor Ewans innerem Auge. Er fühlte sich herzlich treulos. "Wenn Miss Tessa statt Miss Claire dort oben gewesen wäre, wäre ich gar nicht erst gesprungen!"
    Jock ging mit Ewans nassen Hosen und Unterhosen über dem Arm zur Kabinentür. Immer noch lachend, schüttelte er den Kopf. "Sei dir da mal nicht so sicher, mein Freund."

9. Kapitel
     
    Nachdem sie sich gründlich gewaschen, einen heißen Grog getrunken und ein Nickerchen gemacht hatte, fühlte Claire sich wieder ausreichend gestärkt, um sich zum Tee in das Speisezimmer zu wagen. Zu ihrer Überraschung war Ewan bereits dort und machte sich gerade über eine großzügige Menge an Sandwichs und Keksen her.
    Sie blieb zögernd auf der Türschwelle stehen, von plötzlichem Unbehagen überkommen. Als sie den Mann noch als Feind gesehen hatte, dessen Pläne es unter allen Umständen zu durchkreuzen galt, war es viel einfacher gewesen, ihm entgegenzutreten. Jetzt wusste sie nicht mehr recht, wie sie vorgehen sollte. Sie schreckte vor der Begegnung mit ihm zurück, weil sie sich daran erinnerte, wie sehr sie sich beim Versuch, ihn zu verführen, zum Narren gemacht hatte.
    Eine andere Erinnerung konnte sie ebenfalls nicht abschütteln. Das Bild und das Gefühl, wie Ewan im Rettungsboot auf ihr gelegen hatte. Danach war sie erregt gewesen und hatte sich seltsam verletzlich gefühlt.
    Sie versuchte, rückwärts aus dem Zimmer zu gehen, ohne dass er sie bemerkte, aber er blickte auf und ertappte sie.
    Er ließ ein halb gegessenes Sandwich auf seinen Teller fallen und sprang auf. "Bitte gehen Sie nicht meinetwegen, Miss Talbot."
    "Sind Sie sich sicher?" Claire hasste die Unsicherheit, die sie in ihrer Stimme bemerkte. "Ich kann später wiederkommen. Ich dachte, Sie ruhen sich bestimmt noch in Ihrer Kabine aus."
    Warum hatte sie nicht ihre Zofe gebeten, erst nachzusehen?
    Er trat einen Schritt auf sie zu. "Ich hoffe, Sie wären nicht meinetwegen fortgeblieben. Ich verspreche Ihnen, dass ich mich bei den Mahlzeiten ab jetzt anständig benehme." Sein bescheidenes Lächeln war ansteckend. "Selbst wenn Sie von Kopf bis Fuß mit Diamanten bedeckt zum Frühstück erscheinen sollten."
    Claire schüttelte sich in einer übertriebenen Geste. "Ich fürchte, das wäre nicht sehr bequem. Vor allem beim Hinsetzen."
    "Das schätze ich auch." Er bot ihr seinen Arm, um sie zu Tisch zu führen.
    Er wirkte ehrlich interessiert an ihrer Gesellschaft, doch ein angespannter Zug um seine Augen verriet die leise Sorge, dass sie seine Einladung ablehnen könnte. Irgendwie fühlte sie sich dadurch weniger unbehaglich.
    Sie ließ sich von ihm an den Tisch eskortieren und den Stuhl zurechtrücken.
    "Auf jeden Fall", sagte Ewan, während er ihr die Platte mit den Sandwichs reichte, "weiß ich jetzt, warum Sie den ganzen Schmuck getragen und Ihrem Koch gesagt haben, dass er all das vornehme Essen machen soll."
    Claire rutschte die

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