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Die falsche Braut für Ewan? (German Edition)

Die falsche Braut für Ewan? (German Edition)

Titel: Die falsche Braut für Ewan? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale
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von Bord zu springen, aber ich war genauso schlimm, weil ich Sie dazu getrieben habe."
    " Sie waren eine verdammte Närrin, weil Sie mir nachgekommen sind." Ewan wischte einen Wassertropfen weg, der bis zu seiner Nasenspitze heruntergelaufen war. "Aber ich bin Ihnen trotzdem dankbar. Ich weiß nicht, wie lange ich mich da draußen noch hätte über Wasser halten können."
    "Meinen Sie das ernst?" Claire zog die Decke enger um sich. "Dass Sie an Bord der Marlet bleiben möchten? Wollen Sie wirklich den Rest der Reise mit mir wagen? Ich bin nicht gerade erpicht darauf, Sie aus der Irischen See zu fischen."
    Ewan spürte, wie sein Mund sich zu einem Grinsen verzog. Das Mädchen hatte eine Menge Esprit, dass es nach allem, was gerade passiert war, noch Witze machte.
    "Wenn ich dann dumm genug bin, in die Irische See zu springen", riet er ihr nicht nur im Spaß, "tun Sie uns beiden den Gefallen und lassen Sie mich ertrinken."
    Einen Augenblick lang sah sie aus, als schockiere sein Scherz sie ein wenig, dann gluckste sie vor Lachen und konnte gar nicht mehr aufhören. Ewan lachte mit, und sie lachten immer noch, als sie an Bord der Marlet gehievt wurden.
    Captain MacLeod sah sie an, als wären sie beide aus der Irrenanstalt entlaufen. "Hören Sie, so etwas will ich nicht noch einmal auf meinem Schiff erleben. Haben Sie das verstanden?"
    Claire erinnerte ihn nicht daran, dass die Marlet ihr gehörte. Stattdessen starrte sie wie ein unartiges Kind, das gescholten wurde, auf ihre Füße und murmelte etwas, das undeutlich entschuldigend klang. Unglücklicherweise ruinierte sie den reumütigen Effekt dadurch, dass sie dabei erneut in einen Lachanfall ausbrach.
    "Weg mit euch!" schimpfte der Kapitän, obwohl Ewan ein Zwinkern in seinen Augen entdeckte. "Zieht euch was Trockenes an, bevor ihr euch noch den Tod holt."
    Als Ewan auf den Korridor unter Deck zustolperte, hörte er Claires Stimme hinter sich. "Jock, würdest du bitte so nett sein und dich um Mr. Geddes kümmern? Ich bin mir nicht sicher, wie viel Kraft er noch in den Armen hat."
    Vor einer Stunde hätte er ihr so eine Geste noch übel genommen. Jetzt wandte er sich um und lächelte sie warm an. "Haben Sie auch jemanden, der sich um Sie kümmert? Ich wette, Rudern geht genauso in die Arme wie Schwimmen."
    Seine Besorgnis schien sie durcheinander zu bringen. Sie schob sich die triefenden Haarsträhnen aus dem Gesicht. "Ich bin mir sicher, dass meine Zofe sich sehr gut um mich kümmern wird, danke."
    "Passen Sie auf, dass sie das auch wirklich tut." Ewan sah zu, wie Claire unter Deck ging, und drehte sich dann zu Jockie um. "Und warum grinst du wie ein Idiot?"
    "Meinst du nicht eher: Warum grinst du einen Idioten an?"
    "Aye", gab Ewan zu. Er hatte sich in der letzten Zeit selbst zu oft mit diesem und noch schlimmeren Namen bedacht, als es irgendjemandem übel zu nehmen, ihn so zu nennen. "Warum grinst du einen Idioten an wie ein Idiot?"
    Jockie zwinkerte. "Weil ich gerade einen Fünfer gewonnen habe, mein Freund. Mit einem bisschen Hilfe von dir und Miss Talbot."
    "Stets zu Diensten." Ewan ging nach unten. "Was habe ich getan?"
    "Du bist nicht ertrunken", erwiderte Jock, "aber du hast es auch nicht bis an Land geschafft. Die Crew hat darauf Wetten gemacht, weißt du."
    "Wetten? Darauf, ob ich ertrinke?"
    "Das war nur Teil des Ganzen", erklärte Jock, als würde es dadurch besser. "Es gab Wetten, dass du ertrinken würdest, und andere, dass du es bis ans Ufer schaffst. Ich hätte mein Geld beinahe darauf gesetzt, weil die Chancen ziemlich dagegen standen."
    Ewan hielt sich am Geländer fest, als er die Treppe hinunterstolperte. "Dein Vertrauen in mich rührt mich."
    Jock lachte leise. "Viele haben darauf gewettet, dass das andere Boot zuerst bei dir ankommt, aber ich habe mein Geld auf Miss Talbot gesetzt. Wenn sie sich etwas in den Kopf setzt, kann niemand sie aufhalten."
    "Sie ist ein tolles Mädchen, nicht wahr?" murmelte Ewan mehr zu sich selbst als zu Jock, als er in seine Kabine ging und hinter den Wandschirm trat, um sich aus seiner nassen Hose zu schälen.
    "Um die Wahrheit zu sagen …" Jock schloss die Kabinentür und senkte die Stimme. "Ich konnte noch nie viel mit dem Rest der Familie anfangen. Aber Miss Talbot ist in Ordnung. Sie soll ziemlich nach dem alten Brancaster schlagen. Sag mal, hat sie dich lange betteln lassen, bevor sie dich ins Boot gezogen hat?"
    "Nicht so lange, wie sie es hätte tun sollen." Ewan warf seine nasse Hose über den Schirm zu Jock.

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