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Die falsche Braut für Ewan? (German Edition)

Die falsche Braut für Ewan? (German Edition)

Titel: Die falsche Braut für Ewan? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale
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anfangen. Außerdem ist es nicht dasselbe, ob ich Ihnen Gesellschaft leiste oder um Sie herumscharwenzele. Nur Sie würden das als Bürde für einen Mann bezeichnen. Ich bin hier, um Ihnen zu sagen, dass es das nicht ist, jedenfalls nicht, wenn Sie sich Mühe geben, umgänglich zu sein."
    Es war kein großartiges Kompliment, verglichen mit den überschwänglichen Schmeicheleien, die sie über die Jahre immer wieder zu hören bekommen hatte. Also warum blieb ihr der Atem deswegen in der Kehle stecken, und warum wurden ihre Knie plötzlich weich?
    Claire kannte die Antwort, aber sie konnte sich nicht dazu bringen, sie zu akzeptieren, als ein plötzlicher Windstoß den Regen brachte und sie beide ins Haus flohen.

12. Kapitel
     
    Als Ewan und Claire nach Luft schnappend in die Eingangshalle von Strathandrew stolperten, waren sie beinahe ebenso nass, wie als sie aus dem Rettungsboot zurück auf die Marlet gezogen worden waren. Es schien, als wollte die Natur jedes Mal kaltes Wasser über sie schütten, wenn sie zankten.
    Die förmliche Eleganz der Eingangshalle und der kritische Blick der Haushälterin hielten Ewan davon ab, sich wie ein nasser Hund zu schütteln.
    "Sie werden sich vor dem Dinner etwas Trockenes anziehen wollen." Mrs. Arbuthnots gedämpftes Murmeln hatte irgendwie etwas von einem Befehl. Sie fixierte ihn mit ihrem eisigen Blick, als wollte sie ihn beschuldigen, absichtlich nass geworden zu sein.
    Sie winkte einen jungen Lakaien herbei. "Alec, zeig dem Gentle… zeig Miss Talbots Gast sein Zimmer."
    Als Ewan dem jungen Kerl die breite Treppe hinauf folgte, blickte er zu Claire zurück, die gerade ihren aufgeweichten Hut abnahm. "Ich sehe Sie dann beim Dinner? Oder ist es Ihnen lieber, wenn ich mich rar mache?"
    "Seien Sie nicht albern!" fauchte sie. "Sie sind als Gast auf Strathandrew. Natürlich sehe ich Sie beim Dinner."
    "Ich wollte nur sichergehen." Er nahm zwei Stufen auf einmal, um den Diener einzuholen.
    Die schöne Dame mit der Perücke, deren Portrait den ersten Treppenabsatz zierte, schien ihm einen vorwurfsvollen Blick zuzuwerfen. Weitere elegante Gestalten in Seide, Satin und Spitze blickten von den Wänden der breiten oberen Galerie auf ihn herunter. Ewan fragte sich, ob es vielleicht Generationen von edlen Talbot-Ahnen waren, die die Vorstellung mit Grauen erfüllte, dass ein ehemaliger Diener sich in ihr Reich wagen könnte.
    "Bist du schon lange hier im Dienst?" fragte er den jungen Diener. Seine Stimme dröhnte unangemessen laut durch die kultivierte Stille der Galerie.
    "Zwei Jahre, Sir." Der Bursche erhob seine Stimme kaum über ein Flüstern, so als wäre er in einer Kirche.
    "Und wie gefällt es dir?"
    Nach einer Pause, in der er abzuwägen schien, wie weise eine ehrliche Antwort war, zuckte der Bursche mit den Schultern. "Ich hatte die Wahl zwischen hier und einem der Highland-Regimenter, Sir. Hier kann ich ab und zu nach Hause gehen, um meine Familie zu besuchen. Das Essen ist erstklassig und die Arbeit nicht allzu schwer."
    Er blieb vor einer schönen Mahagonitür mit einem glänzenden Messingknauf und Messingscharnieren stehen, öffnete sie und trat dann zur Seite, um Ewan den Vortritt zu lassen.
    Auf dem Weg in den Raum zwinkerte Ewan dem Burschen unbeschwert zu. "Und keiner schießt auf dich."
    Der junge Alec grinste. "Das ist ein weiterer Vorteil, Sir."
    "Ich war früher immer der Meinung, dass Mrs. A. selbst dem tyrannischsten Sergeant der Black Watch das Wasser reichen könnte", witzelte Ewan.
    Der Bursche blickte nervös über die Schulter, bevor er verhalten lachte.
    Ewans blieb das Lachen im Halse stecken. Es war nicht recht, dass kluge Burschen wie Alec so wenige Möglichkeiten im Leben hatten, außer zum Militär zu gehen oder irgendwo in Dienst zu treten.
    Da er es nicht anders kannte, schien der junge Diener keinerlei Selbstmitleid zu empfinden. "Wenn Sie die nassen Kleider ausziehen wollen, hole ich Ihnen Ihre Truhe, Sir."
    "Das ist eine gute Idee." Ewan sah sich nach einem Wandschirm um, konnte in dem reich ausgestatteten Raum aber keinen entdecken.
    Ansonsten waren alle Annehmlichkeiten vorhanden, von den dunkelgrünen Vorhängen an dem massiven Himmelbett bis hin zum Kamin, in dem ihn ein kleines Feuer freudig prasselnd willkommen hieß. Dennoch machte irgendetwas an dem Raum Ewan nervös. Umso mehr, weil er es nicht fassen konnte.
    Der Diener schien seinen verwirrten Blick zu interpretieren. "Zum Ankleidezimmer geht es gleich dort, Mr. Geddes, Sir." Er deutete

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