Die falsche Braut für Ewan? (German Edition)
befürchtete Ewan, das sie erraten könnte … was eigentlich?
"Machen Sie das nur, um Mrs. Arbuthnot zu schockieren?" fragte sie.
"Natürlich nicht. Das wäre nur ein angenehmer Nebeneffekt."
"Also gut." Claire ging um den Tisch herum, um sich zu ihm zu gesellen. "Aber es ist keine große Ehre, eine arme Anfängerin zu schlagen."
Er öffnete eine der Türen zum Billardzimmer und hielt sie ihr auf. "Ich schätze, Sie werden nicht sehr lange eine Anfängerin bleiben."
"Das habe ich jedenfalls nicht vor." Sie warf trotzig den Kopf in den Nacken, und Ewan erwischte sich dabei, wie ihm die Finger vor Lust juckten, mit ihren schönen, seidigen Locken zu spielen.
Seit Tagen wurde er von diesen Gefühlen für sie gequält, die gleichermaßen stark und verwirrend waren. Zuerst hatte er versucht, sie abzutun. Dann hatte er versucht, sie sich zu erklären. Beides hatte nicht geholfen.
Jetzt fragte Ewan sich, ob er sie erforschen sollte, um zu sehen, wie tief sie tatsächlich gingen.
Bevor Tessa kam.
13. Kapitel
"Das ist eines der Dinge, die ich an den Highlands liebe", sagte Ewan am nächsten Morgen, als Claire und er ein gut beladenes Pony hinauf in die Hügel führten. "Wenn einem das Wetter nicht gefällt, muss man nie lange warten, bis es sich ändert!"
"Das funktioniert leider auch andersherum." Claire warf einen zweifelnden Blick in den ruhigen blauen Himmel. "Glauben Sie, das schöne Wetter hält, bis wir zurück sind?"
"Ich schätze, es könnte halten." Ewan atmete einen tiefen Zug frischer Argyll-Luft ein. "Es ist nicht viel Wind da, der uns Wolken in den Weg blasen könnte. Wie meine alte Großmutter Cameron, Gott hab sie selig, früher immer gesagt hat: 'Wir können genauso gut die Sonne genießen, denn wir werden den Regen nicht fern halten, indem wir uns Sorgen machen.'"
"Eine weise Frau, Ihre Großmutter." Claire beschloss, den Rat der alten Dame zu befolgen … wenn auch nicht in Bezug auf das Wetter. Sie musste jede prickelnde Minute ihrer gestohlenen Zeit mit Ewan genießen und sie sich nicht selbst verderben, indem sie sich um die Zukunft sorgte. "Sie war früher Haushälterin auf Strathandrew, nicht wahr?"
Ewan nickte. "Deswegen bin ich hier in Dienst getreten."
"Ich erinnere mich nicht sehr gut an sie." Claire erinnerte sich vage an ein Paar weit auseinander stehende graue Augen, die Ewans Augen geähnelt hatten. "Nur daran, dass es mir sehr Leid tat, als ich hörte, dass sie gestorben war und wir eine neue Haushälterin bekommen würden."
"Ich erinnere mich noch daran, wie Großmutter mir erzählt hat, dass Ihre Mutter sie und Rosie eingestellt hat." Ewan tätschelte den Hals des Ponys.
Vielleicht hatte die alte Mrs. Cameron ihr deswegen so viel Beachtung geschenkt, während all die anderen Dienstboten immer nur ein Getue um Tessa gemacht hatten.
Ewans Blick traf ihren. "Und, wie hat Ihnen unsere Partie Billard gestern Abend gefallen? Es ist nicht schwer, wenn man es erst einmal verstanden hat, oder?"
"Sehr unterhaltsam", sagte Claire. "Mit ein bisschen Übung mache ich Ihnen eines Tages noch richtig Konkurrenz."
Die Anleitung von Ewan hatte ihr mehr Freude bereitet als das Spiel selbst. Als er seine Arme um sie gelegt hatte, um ihr zu zeigen, wie man den Queue richtig hält, hatte sie seine Berührung bis ins Mark genossen. Sie hatte ein beglücktes Seufzen nur unterdrücken können, indem sie sich auf die Lippen gebissen hatte.
Sie blickte weg, damit er nicht sehen konnte, wie die Freude vom Vorabend sich wieder in ihren Augen spiegelte.
Er hatte wohl nichts bemerkt, denn seine Stimme klang beiläufig fröhlich, als er fragte, "Heißt das, Sie spielen heute Abend wieder gegen mich?"
"Warum nicht?" Claire versuchte, genauso beifällig zu klingen. "Solange wir nur zu zweit sind, macht es nicht viel Sinn, sich nach dem Dinner zu trennen."
Wie lange würden sie noch alleine sein? Claire schob diesen unangenehmen Gedanken ganz weit weg, zusammen mit der Angst, dass ihr das Herz brechen müsste, wenn Tessa ihren Verehrer erst wieder zurückforderte.
"Ich habe einen Ratschlag", sagte Ewan, "der Ihnen das Spiel erleichtern sollte."
Etwas in seinem Tonfall warnte Claire, dass es sich vermutlich um eine unschickliche Anregung handeln würde.
"Tatsächlich?" ermunterte sie ihn, froh darüber, von ihren Ängsten abgelenkt zu werden. "Und was wäre das?"
"Tragen Sie einfach kein Korsett." Unterdrücktes Lachen war aus seinem dreisten Vorschlag herauszuhören. "Damit wird es Ihnen nur
Weitere Kostenlose Bücher