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Die falsche Braut für Ewan? (German Edition)

Die falsche Braut für Ewan? (German Edition)

Titel: Die falsche Braut für Ewan? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale
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unnötig erschwert, sich über den Tisch zu beugen, um Ihren Stoß zu setzen."
    Er redete einfach weiter, vielleicht im Glauben, dass sie zu schockiert war, um zu antworten. "Ich bin sowieso der Einzige, der Sie sieht, und ich finde, dass Sie eine schöne Figur haben, ohne dass Sie sie in irgendeine unnatürliche Form quetschen. Jetzt tragen Sie doch auch kein Korsett, oder?"
    "Ewan!" Wütende Röte brannte in Claires Wangen. "Das ist keine Frage, die ein anständiger Herr einer Dame stellt!"
    "Aye, nun, aber ich bin schließlich kein Herr, oder? Also gestehen Sie, Mädchen. Ihr Geheimnis ist bei mir in guten Händen."
    "Zufällig bin ich im Augenblick vollkommen ungeschnürt." Es war schwer genug, bei Atem zu bleiben, während sie durch die Hügel wanderte, da musste ihr nicht ein Korsett zusätzlich die Luft abschnüren!
    "Na also, sehen Sie?" Ewan betrachtete sie mit offensichtlicher Bewunderung. "Kein Korsett, und Sie sehen hübscher aus als je zuvor."
    "Damit?" Claire blickte auf ihren robusten Tweedrock, die Tweedweste und die bauschigen Ärmel ihrer altmodischen Bluse hinab. "Sie müssen verrückt sein!"
    "Das bin ich nicht! Ich gebe gerne zu, dass ich keine Ahnung von Damenmode habe. Ich weiß nur, was mir gefällt. Tweed steht Ihnen viel besser als all die gerüschten Seiden und Spitzen, mit denen manche Mädchen sich verunstalten."
    Claire war sich nicht sicher, ob das für ihre Weiblichkeit sprach, aber sie musste zugeben, dass sie die Bewegungsfreiheit genoss, die sie in dieser Kleidung hatte. "Also gut. Ich verspreche, dass ich auf mein Korsett verzichte … wenn Sie zum Dinner Ihren Kilt anziehen."
    In dem Kilt, den er im Moment trug, sah er außerordentlich gut aus, dazu noch mit der schwarzen Lederweste eines Gillies über einem weiten Hemd. Sein Anblick raubte Claire ebenso sehr den Atem wie der steile Hang, den sie gerade hinaufstiegen.
    Ewan lachte. "Abgemacht!"
    Eine Zeit lang brauchten sie ihre Luft zum Wandern, bis sie schließlich außer Sichtweite des Hauses hoch auf einem Bergrücken mit einem herrlichen Blick auf den See ankammen.
    "Lassen Sie uns hier ein wenig ausruhen." Ewan nahm eine braune Kanne aus der Packtasche des Ponys. Er zog den Holzstopfen heraus und reichte Claire den Krug.
    Sie roch misstrauisch daran. "Whisky?"
    Das war das Letzte, was sie jetzt brauchen konnte.
    Ewan schüttelte den Kopf. "Cider. Rosies bester."
    Er breitete die Picknickdecke auf dem Boden aus. Als Claire es sich bequem gemacht hatte, setzte er sich neben sie.
    Sie nahm einen tiefen Schluck aus dem Ciderkrug und gab ihn ihm dann zurück. "Hier ist es wirklich wunderschön. Kein Wunder, dass Sie sich danach gesehnt haben."
    Ihr Blick strich über eine vertraute, aber doch faszinierende Aussicht. Sie zeigte auf die Ruine einer uralten Burg auf einer kleinen Insel am anderen Ende des Sees. "Wissen Sie etwas darüber? Vater hat Tessa und mir immer verboten, auch nur in die Nähe zu kommen, wenn wir auf dem Loch gerudert sind."
    "Eilean Tioran? Aye." Ewan setzte den Ciderkrug ab, nachdem er getrunken hatte. "Man sagt, dass die Festung einem Zweig des Clans der Camerons gehört hat. Kein Feind hat die Burg je erfolgreich vom Wasser aus angegriffen. Einem alten Lied zufolge hat eine Seeschlange draußen im Loch Wache gehalten und die Boote jedes Feindes zerschlagen, der versuchte, gegen die Camerons zu segeln."
    Der ernste Ton, in dem er diese groteske Geschichte erzählte, ermahnte Claire, nicht zu lachen.
    "Kenneth Cameron der Rote hat auf der Brücke von Stirling gekämpft und dann wieder unter Robert the Bruce bei Bannockburn." Ewan blickte auf die Burg im See, und seine Augen glänzten vor Stolz. "Murdo Cameron fiel auf Flodden Field, und Alec der Märtyrer wurde nach der Schlacht von Killiecrankie hingerichtet. Sie alle waren tapfere Krieger."
    Und er, der Nachfahre von tapferen Kriegern, den Lairds einer Burg, die von Seeschlangen bewacht wurde, war zum Diener von fremden Herren in dem Land geworden, über das seine Familie einst geherrscht hatte. Kein Wunder, dass er Komplexe gehabt hatte.
    "Was ist aus den Camerons und ihrer Burg geworden?" flüsterte sie.
    "Verrat." Ewans Hand ballte sich zu einer Faust, und sein markanter Kiefer spannte sich. "Wir wurden von den McCrimons verraten. Die Tochter ihres Chiefs war mit Angus dem Schönen verlobt. Ihre ganze Familie kam zum Hochzeitsmahl auf Eilean Tioran, und während sie feierten, öffnete einer der McCrimons das Tor zum See und ließ die englischen Soldaten

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