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Die falsche Braut für Ewan? (German Edition)

Die falsche Braut für Ewan? (German Edition)

Titel: Die falsche Braut für Ewan? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale
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zu sagen, dass nichts Wertvolles je leicht zu bekommen war."
    Seine Worte schienen etwas in ihrem Inneren aufzuwühlen, denn in ihren blaugrauen Augen blitzte eine Entschlossenheit auf, die Ewan einfach entzückend fand. "Sie haben natürlich Recht. Mühe macht die Belohnung nur umso süßer."
    "Aye." Sie verstand ihn so, wie er es von einer Frau nie erwartet hätte. "Wild schmeckt nach einer langen Pirsch durch hügeliges Land immer am besten. Der köstlichste Lachs ist der, der den zähesten Kampf liefert."
    Von hinter der nächsten Steigung hörte er die wilde, lebhafte Musik des Bergwassers. "Es ist jetzt nur noch ein kleines Stück."
    "Gut!" Claire schob sich eine lose Haarlocke aus der Stirn. "Viel mehr Anstrengung kann ich an einem Tag auch nicht ertragen."
    Während er ein atemloses Lachen mit ihr teilte, ging Ewan um das dahinstapfende Pony herum, bis sie beide auf derselben Seite des Tieres waren. Er wollte Claire nahe sein und ihr ungehindert ins Gesicht blicken können, wenn sie Linn Riada zum ersten Mal erblickte.
    Er hoffte, es würde nicht genauso sein wie mit Strathandrew, das durch die Großartigkeit seiner wohl gehüteten Erinnerungen über die Realität hinausgewachsen war.
    "Oh, Ewan!" Sie fasste nach seiner Hand und drückte sie so kräftig, dass er beinahe aufschrie.
    Das staunende Leuchten in ihren Augen versicherte ihm, dass Linn Riada so spektakulär war wie eh und je. Er richtete seinen Blick auf den Wasserfall, der über die hohen Felsen hinab in ein kleines, verstecktes Tal stürzte. Der Anblick schnürte ihm die Kehle zu und ließ seinen Atem stocken.
    Die leuchtenden Strahlen der Sonne trafen schräg auf den feinen Nebel, der vom Wasser aufstieg, während es gegen die Felsen prallte. Das goldene Licht wurde zu zahllosen winzigen Regenbögen zerstreut.
    Ewan war schon oft hier gewesen und hatte Linn Riada lange für den wundervollsten Ort auf der Welt gehalten. Aber so wie heute hatte er ihn noch nie gesehen. Das schimmernde Spiel der Farben machte nur einen Teil des Zaubers aus. Den anderen Teil fand er in dem feuchten Glanz von Claires Augen und dem verzückten Beben ihrer Unterlippe.
    Hätte es vielleicht einen Unterschied gemacht, wenn er sie vor zwölf Jahren hierher gebracht hätte? Bevor sie all ihr Interesse und all ihren Unternehmergeist dem Familienimperium verschrieben hatte? Bevor ihr unerschrockenes Herz von einer Abfolge von Männern vergiftet worden war, die zu selbstsüchtig und zu dumm gewesen waren, um zu begreifen, dass sie viel mehr wert war als jedes Geld der Welt?
    Vielleicht. Aber was half das schon? Wenn jedes Vielleicht und jedes Wenn ein Felsen gewesen wäre, hätten seine Landsleute einen Steinhaufen bis zum Himmel bauen können, um darauf all ihre zerbrochenen Träume und verschenkten Chancen zu beweinen. Warum sollte er da anders sein?
    "Und", fragte er, als er seine Stimme wieder unter Kontrolle hatte, "war es den Aufstieg wert?"
    Sie wandte sich ihm zu. Ihre Augen leuchteten immer noch vor Staunen. "Wenn Sie die Antwort darauf nicht selbst kennen, Ewan Geddes, sind Sie nicht halb so klug, wie ich gedacht hatte. Dieser Anblick wäre es wert gewesen, die halbe Strecke bis zum Mond hochzuklettern. Ich kann nicht glauben, dass ich seit so vielen Jahren in diesen Teil der Welt komme, ohne auch nur zu ahnen, dass sich ganz in der Nähe ein so wunderschöner Ort befindet."
    Ewan ergötzte sich an ihrem Anblick, als sie voller Ehrfurcht den Wasserfall betrachtete. "Manchmal ist die Schönheit, die am nächsten liegt, am schwersten zu erkennen."
    Würde sie verstehen, was er meinte? War es zu offensichtlich? Zu subtil? Sein ganzes Leben war Ewan von der Wirkung seines Charmes überzeugt gewesen, wenn er sich dafür entschied, ihn einzusetzen. Plötzlich war ihm diese Angelegenheit so wichtig, dass er seine Selbstsicherheit vollkommen verloren hatte.
    Das Pony schüttelte die Mähne und wieherte, und brachte Ewan damit wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. "Ich schätze, da will uns gerade jemand daran erinnern, dass er ein Picknick den ganzen Weg bis nach hier oben geschleppt hat. Wir sollten uns also besser daranmachen, es zu essen."
    "Irgendwie erscheint es nicht richtig, in so einer herrlichen Umgebung ein ganz ordinäres Picknick zu essen." Claire nahm die Decke vom Rücken des Ponys und breitete sie auf dem Boden aus. "Wir sollten himmlisches Manna oder goldene Äpfel aus dem Olymp essen und dazu den verzauberten Met des Feenkönigs trinken."
    Ewan lachte,

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