Die falsche Braut für Ewan? (German Edition)
während er den Picknickkorb losband und das Pony zum Grasen entließ. "Ich habe Sie nie für ein allzu fantasievolles Mädchen gehalten. Was für seltsame Launen sind das auf einmal?"
"Ich war auch noch nie an so einem fantastischen Ort." Claire bückte sich, brach einen Zweig Heidekraut ab und sog seinen leichten, frischen Duft ein. "Ich fühle mich, als wäre ich in eine Märchenwelt gekommen, und es könnte jeden Augenblick eine Fee hervorkommen und mir drei Wünsche erfüllen."
Sie hob ihr Gesicht zur Sonne und begann, sich im Kreis zu drehen.
"Das ist die Höhenluft, die Sie leichtfertig macht." Ewan hielt sie in ihrem schwindeligen Taumeln fest und zog sie auf die Picknickdecke herunter. "Trinken Sie noch etwas Cider und probieren Sie einen von Rosies Bridies. Ich wette, sie schmecken interessanter als dieses Mannazeug."
Er drückte ihr den Ciderkrug in eine Hand und eine kleine goldbraune Pastete mit Fleisch und Kartoffeln und Zwiebeln in die andere. "Es gibt auch Haferkekse und ein bisschen Räucherlachs. Und wir haben Käse und Dundee-Kuchen. Nichts zu Edles oder Überkandideltes, einfach nur gutes, einfaches Highland Essen."
Claire spülte einen großen Bissen Bridie mit einem ordentlichen Schluck Cider herunter. "Mmmm! Ich hatte Unrecht. Das ist genau das richtige Essen für diesen Ort – ein Bankett, das eines Highland-Chieftains würdig wäre!"
"Das sage ich Rosie. Sie wird sich freuen."
Sie genossen den Rest ihres Picknicks in dem behaglichen Schweigen guter Freunde, begleitet von der heiteren Musik des Bergwassers. Jedes Mal, wenn er Claire ansah, fühlte Ewan sich, als stürze sein Herz Linn Riada hinunter, das so schön war … und zugleich so gefährlich.
"Ich schätze, wir sollten uns langsam auf den Rückweg machen." Ewan packte die Reste ihres Mittagessens in den Korb. "Mrs. A. gibt bestimmt mir die Schuld, wenn wir zu spät zum Dinner kommen."
"Sie ist ein ziemlicher Drachen, nicht wahr?" Claire war nicht geneigt, gut von jemandem zu denken, der dafür verantwortlich war, dass sie diesen zauberhaften Ort verlassen mussten. "Ich sollte sie wahrscheinlich einfach entlassen, aber ich muss zugeben, dass sie gut darin ist, alle an der Kandare zu halten, wenn wir in London sind."
"Es ist nicht nur ihretwegen." Ewan klang auch nicht gerade so, als würde er gerne fortgehen. "Wenn sie Gäste versorgen muss, kocht Rosie sich immer das Herz aus dem Leib. Ich habe gesehen, was in der Küche los ist, wenn ein Essen verschoben wird. Es macht den Dienstboten eine Menge Arbeit."
"Ich schätze, da haben Sie Recht." Mit einem leichten Seufzen des Bedauerns stand Claire auf und faltete die Picknickdecke zusammen.
Sie verspürte Schuldgefühle, als sie sich daran erinnerte, wie oft das Abendessen auf Strathandrew schon verschoben worden war, ohne dass einer aus der Familie auch nur einen Gedanken daran verschwendet hätte, was für ein Chaos das unten in der Küche anrichten musste. "Sie müssen zugeben, dass es nicht leicht ist, diesen Ort zu verlassen."
Ihr Inneres verkrampfte sich noch weiter, als sie sich daran erinnerte, dass sie der Grund für sein langes Exil von Linn Riada und all den anderen Orten, die er so liebte, gewesen war. Hatte das, was er in Amerika an Reichtum erlangt haben mochte, ihn für diesen Verlust entschädigen können?
"Da widerspreche ich Ihnen nicht." Ewan blieb noch einen Augenblick lang stehen und starrte den Wasserfall an, als wolle er sich den Anblick ins Gedächtnis brennen.
Der Winkel der Sonnenstrahlen hatte sich geändert, und die zahllosen winzigen Regenbogen, die Claire mit ihrer überirdischen Schönheit den Atem geraubt hatten, waren verschwunden. Aber es war immer noch ein zauberhafter Anblick.
Irgendetwas bewegte sie dazu, näher zu treten und sich neben Ewan zu stellen, ihren Arm leicht gegen seinen gedrückt – um einen letzten Blick auf den Wasserfall mit ihm zu teilen, so wie er den ersten Blick mit ihr geteilt hatte. "Danke, dass Sie mich hierher gebracht haben. Ich fühle mich geehrt."
War es nur ihre überempfindliche Einbildung, oder rückte er ein bisschen von ihr ab, als er antwortete? "Das klingt, als gehöre es mir, um es zu verschenken. Linn Riada liegt auf dem Land der Talbots. Es hat Ihnen schon immer gehört."
"Was bringt es einem, etwas zu besitzen, wenn man es nicht einmal weiß?" Ihm hatte jahrelang ihr Herz gehört, und vor kurzem hatte er es wieder gewonnen, ohne je etwas davon zu merken.
Sie beluden das Pony in
Weitere Kostenlose Bücher