Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die falsche Braut für Ewan? (German Edition)

Die falsche Braut für Ewan? (German Edition)

Titel: Die falsche Braut für Ewan? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale
Vom Netzwerk:
braves Mädchen und lass los, damit ich dich ins Haus bringen kann."
    Mit einiger Anstrengung gelang es ihm, sich loszumachen, und er kletterte vom Wagen herunter. Dann warf er sich Claire über die Schulter und stolperte auf die Seitentür zu.
    Glücklicherweise war sie nicht verschlossen.
    Als er im Inneren des Hauses war, ging er die Hintertreppe so leise hinauf, wie es ihm mit einer bewusstlosen Frau über der Schulter und ohne einen allzu guten Gleichgewichtssinn möglich war. Er erwartete, dass Mrs. Arbuthnot jeden Moment auftauchen würde, um ihm eine bittere Dosis ihres gerechten Zornes zu verabreichen.
    Als er endlich am oberen Ende der Treppe angekommen war und die breite Galerie des zweiten Stocks hinuntersah, entfuhr Ewan ein Stöhnen.
    "Claire!" Er ließ sie von seiner Schulter gleiten und schüttelte sie sanft. "Welches dieser Zimmer ist deins, Mädchen?"
    Ihr Kopf hing schlaff herunter, aber sie konnte zumindest einen Teil ihres Gewichtes selbst tragen. Zuerst glaubte Ewan, sie könne ihn nicht hören, aber dann lachte sie. "Es ist mir egal. Bring mich in irgendeins, wohin du möchtest. Bring mich in deins!"
    Sie lachte noch lauter, und als er versuchte, sie zu beruhigen, warf sie ihm die Arme um den Hals. Ewan glaubte, Schritte in der Ferne zu hören. Ein Teil von ihm fragte sich, warum es ihn kümmern sollte, wenn die Haushälterin sie zusammen erwischte. Aber der größere Teil von ihm fühlte sich immer noch wie ein Eindringling, als wäre er unter Vorspiegelung falscher Tatsachen im Haus und müsste auf sein Benehmen Acht geben, um nicht hinausgeworfen zu werden.
    Die Schritte schienen näher zu kommen, und sein Zimmer war am nächsten. Bevor er es sich anders überlegen konnte, wankte Ewan auf seine Tür zu und lehnte Claire dagegen, während er den Griff drehte. Die Tür ging schneller auf, als er dachte, und sie fielen beide in den Raum.
    Er hatte gerade noch genug Geistesgegenwart, um die Tür zuzutreten, bevor alles anfing, sich um ihn zu drehen. Als es nachließ und er wieder klar sehen konnte, zitterte er in seiner nassen Kleidung vor Kälte.
    Claire lag noch immer ruhig neben ihm, aber ihm gefiel gar nicht, wie blass und wächsern ihr Gesicht aussah. Er zog sie näher an den Kamin und war zum ersten Mal glücklich darüber, dass Mrs. Arbuthnot darauf bestand, dass in den Gästezimmern immer ein Feuer brannte, egal zu welcher Jahreszeit. Er holte die Extradecke vom Fuß seines Bettes und wickelte Claire darin ein.
    "Das ist nicht gerade der gemütlichste Ort, um einen Rausch von zu viel Cider auszuschlafen, Mädchen." Er fuhr ihr mit der Rückseite seiner Finger über die Wange. "Wir besorgen dir aber bald was Besseres. Das verspreche ich dir."
    Er duckte sich in sein Ankleidezimmer, wo er sich aus seinen nassen Kleidern befreite und ein trockenes Nachthemd anzog. Dann griff er nach seinem Morgenmantel, um Claire darin einzuwickeln.
    Sie schien während seiner Abwesenheit keinen einzigen Muskel bewegt zu haben. Aber die Wärme des Feuers hatte wieder etwas Farbe auf ihre Wangen gezaubert. Eine gewisse Zufriedenheit ließ ihre schmalen, zarten Züge weicher wirken. Der Regen hatte ein paar Haarsträhnen, die sich aus ihrer Frisur gelöst hatten, in einen bezaubernden Heiligenschein aus winzigen Löckchen verwandelt, den man durch kein Lockeneisen der Welt so hinbekommen hätte. Ewan fühlte sich noch stärker zu ihr hingezogen denn je … wenn das überhaupt möglich war.
    Er schlich um sie herum und drückte ihr einen Kuss auf die Wange, dann zog er die Decke zurück und legte sie auf die Seite. Als Nächstes begann er, mit der langen Reihe winziger Knöpfchen am Rücken ihres Kleides zu kämpfen.
    "Und ich dachte immer, Trockenfliegen binden erfordert schon geschickte Finger!" murmelte er, während er sich mit den störrischen kleinen Dingern abmühte.
    Als Claire sich bewegte und beschwipst kicherte, protestierte er, "Ich tue mein Bestes, aber ich habe nie behauptet, dass ich viel Übung darin habe, Damen aus ihren Kleidern zu helfen."
    Wie bei vielen anderen Herausforderungen, denen er sich in seinem Leben gestellt hatte, machte er einfach weiter, bis seine Beharrlichkeit schließlich Erfolg zeigte.
    "Na also!" sagte er, als endlich auch der letzte Knopf offen war. "Kein Wunder, dass du eine Zofe brauchst, Mädchen. Was hast du dir nur dabei gedacht, ihr zu sagen, dass sie so lange auf der Ceilidh bleiben darf, wie sie möchte?"
    Er ließ Claire wieder auf den Rücken rollen, zog ihr die

Weitere Kostenlose Bücher