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Die falsche Braut für Ewan? (German Edition)

Die falsche Braut für Ewan? (German Edition)

Titel: Die falsche Braut für Ewan? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale
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Zimmer gehen. Ich sag dir dieses Mal auch, welches es ist."
    Ein Teil von ihm hätte ihr so gern gehorcht!
    "Bleib hier, wenn du willst." Er wankte zum Ankleidezimmer. "Oder geh in dein eigenes Zimmer. Egal, was du tust, du gehst alleine, denn ich werde keine einzige Nacht mehr unter diesem Dach verbringen!"
    "Aber Ewan!" rief sie. "Was ist denn los? Hab ich etwas Falsches gesagt? Nach dem Kuss, den du mir auf dem Heimweg gegeben hast, dachte ich, dass es dir vielleicht nichts ausmacht, mit mir zu schlafen."
    Er wagte nicht, sich umzudrehen, aus Angst, dass sein Entschluss bröckeln könnte. Und damit gleichzeitig auch sein Stolz. "Ich würde dir sagen, was los ist, aber du bist zu betrunken, um es zu verstehen. Wenn ich darüber nachdenke, bin ich mir nicht mal sicher, ob du es verstehen würdest, wenn du nüchtern wärst."
    Er knallte die Tür des Ankleidezimmers hinter sich zu und zog an, was ihm gerade in die Finger kam – alles, damit er nur nicht im Nachthemd zum Bahnhof gehen musste, wo er den nächsten Zug nach Süden nehmen wollte. Er würde später nach seiner Truhe schicken lassen.
    Es war ein Fehler gewesen, nach Strathandrew zu kommen. Es war ein Fehler gewesen, überhaupt nach Britannien zu kommen. Er hatte versucht, die Vergangenheit neu zu schreiben, nur um festzustellen, dass sie in Stein gemeißelt war, der so hart war wie die Grampian Hills. Egal, was er in Amerika aus sich gemacht hatte, für Menschen wie Claire Talbot würde er immer ein Diener bleiben.
     
    Claire zuckte zusammen, als Ewan die Tür hinter sich zuschlug. Sie war nüchtern genug, um die Wut in seiner Stimme zu erkennen, aber nicht, um herauszufinden, was das alles bedeutete. Abgesehen vom Offensichtlichen, nämlich dass sie die Nacht nicht in seinem Bett verbringen würde und er auch nicht in ihrem.
    Als sie die Augen geöffnet und gesehen hatte, wie er sich über sie beugte und ihr die Kleider auszog, hatte sie geglaubt zu träumen. All ihr unterdrücktes Verlangen nach ihm hatte sich mit Mr. MacLeods starkem Cider vermischt und sie dazu gebracht, mit diesem skandalösen Vorschlag herauszuplatzen. Sie wusste, dass es aus vielen Gründen falsch war, aber in dem Augenblick war ihr kein einziger eingefallen.
    Konnte irgendein Grund wirklich so zwingend sein wie ihr verzweifeltes Verlangen nach ihm? Als sie sich an den angewiderten Ausdruck auf seinem Gesicht erinnerte und daran, wie er vor ihrer Berührung zurückgewichen war, wusste sie, dass es keine Hoffnung gab, dass dieses Verlangen je befriedigt werden würde.
    Sie hatte das schon einmal geglaubt, damals, als er nach Amerika verschwunden war und ihr nichts als die Erinnerung an einen gestohlenen Kuss geblieben war. Über die Jahre hatte sie gelernt, ihr keusches Los im Leben zu akzeptieren. Dann war Ewan Geddes als erwachsener Mann zurückgekehrt. Er hatte sich jede Mühe gegeben, ihre alten Gefühle wieder zu beleben und ihr das, was sie verpasst hatte, schmerzlich bewusst zu machen.
    Sie spürte ein seltsames Gefühl im Gesicht und fuhr sich mit der Hand über die Wange. Als sie die Hand wieder zurückzog, war sie nass.
    Claire hasste es zu weinen. Es löste nie irgendein Problem. Ganz im Gegenteil. Es verschwendete Zeit und Energie, die man besser hätte nutzen können, und es offenbarte die Verletzlichkeit eines Menschen.
    Im Augenblick hatte sie in dieser Angelegenheit jedoch keine Wahl. Der verräterisch süße Cider hatte die eiserne Selbstkontrolle zerstört, an der sie ein Leben lang geschmiedet hatte. Unwillkürlich flossen ihr Tränen die Wangen herunter. Trotzdem war es verwirrenderweise irgendwie ein lebendiges und befriedigendes Gefühl, ihren Emotionen so leidenschaftlich freien Lauf zu lassen.
    Aber sie wollte nicht, dass Ewan sie so sah. Sie versuchte wegzukriechen und sich irgendwo zu verstecken, aber sie fühlte sich zu schwach und zu schwindelig, um mehr zu tun, als sich aufzusetzen, die Beine vor der Brust anzuwinkeln und ihr Gesicht in den Armen zu vergraben.
    Ihre Tränen waren beinahe versiegt, als sie hörte, wie sich die Tür zum Ankleidezimmer öffnete. Sie versuchte, ihr Schluchzen zu unterdrücken, aber es war ebenso schwierig, als müsse sie wilde Tiere einfangen, die nach zu langer Gefangenschaft aus dem Käfig freigekommen waren.
    "Ach, was regst du dich so auf?" Ewans Stimme enthielt eine Mischung aus Mitleid und Verachtung, die in Claire eine Wut entzündeten, die zu wild brannte, um von ihren Tränen gelöscht zu werden.
    Obwohl sie davor

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