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Die falsche Tochter - Roman

Die falsche Tochter - Roman

Titel: Die falsche Tochter - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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kleine Schachtel an den Finger. »Aber ich habe lange darauf gewartet, dir endlich einmal persönlich zum Geburtstag gratulieren zu können.«
    Suzannes Gesicht strahlte vor Freude, und Callie konnte weder Trauer noch Bedauern darin erblicken. »Nun«, sagte sie und blickte auf das Geschenk. »Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Es ist sowieso schon blöd, neunundzwanzig zu werden und so nahe an die Dreißig zu rücken. Und jetzt passiert es mir auch noch früher als erwartet.«
    »Warte erst mal, bis du fünfzig wirst, das ist noch viel schlimmer. Ich habe dir einen Kuchen gebacken.« Suzanne wies auf ihr Auto. »Vielleicht fällt es dir ja damit leichter.«
    »Du hast einen Kuchen gebacken«, murmelte Callie.
    »Ja. Und ich möchte dich darauf hinweisen, dass nicht jeder in den Genuss eines von Suzanne höchstpersönlich gebackenen Kuchens kommt. Ach, da kommt auch Jay gerade. Hast du ein paar Minuten Zeit?«
    »Ja, sicher.«
    »Er soll den Kuchen aus meinem Wagen holen. Ich bin gleich wieder da.«
    Callie starrte einen Augenblick lang auf das Geschenk und blickte dann Jake an. »Suzanne wird mich nicht gehen lassen.«
    »Du wolltest doch auch eigentlich gar nicht weg«, sagte Jake und gab ihr einen Kuss. »Komm, lass uns ein Stück Kuchen essen.«
     
    Das Team machte sich mit Begeisterung über den Geburtstagskuchen her. Callie ging durch den Kopf, dass diese kleine spontane Feier für alle die richtige Ablenkung nach Bills Tod
bedeutete. Sie saß am Waldrand im Schatten und nahm das in Geschenkpapier gewickelte Päckchen entgegen, das Jay ihr reichte. »Suzanne kann dir bestätigen, dass Geschenke aussuchen nicht meine Stärke ist.«
    »Zu unserem vierten Hochzeitstag hast du mir Fußmatten fürs Auto geschenkt!«
    Er zuckte zusammen. »Das hältst du mir seit Jahren vor.«
    Amüsiert packte Callie das Geschenk aus. Jay und Suzanne gingen so unkompliziert miteinander um, ganz anders als an jenem Tag in Lanas Kanzlei.
    »Na, das hier ist allemal besser als Fußmatten fürs Auto.« Sie fuhr mit den Händen über den Umschlag des Bildbandes über Pompeji. »Toll! Vielen Dank.«
    »Wenn es dir nicht gefällt, kannst du es …«
    »Nein, es gefällt mir sehr gut.« Es fiel Callie gar nicht so schwer, sich vorzubeugen und Jay einen Kuss auf die Wange zu hauchen. Viel, viel schwerer fiel es ihr allerdings, zuzusehen, wie er vor lauter Dankbarkeit über die kleine Geste beinahe die Fassung verlor.
    »Gott sei Dank«, sagte er und griff nach Suzannes Hand. »Ich bin es eigentlich gewöhnt, dass meine Geschenke umgetauscht werden.«
    Suzanne schnaubte empört. »Habe ich diese hässliche Spieldose, die du mir zum Valentinstag geschenkt hast, etwa nicht behalten? Sie spielt ›Feelings‹«, erklärte sie Callie.
    »Wow, das ist ja fantastisch!« Callie hatte Suzannes Päckchen geöffnet und zog eine Perlenkette heraus.
    »Sie hat meiner Großmutter gehört.« Suzanne hielt immer noch Jays Hand. »Sie hat sie meiner Mutter an ihrem Hochzeitstag geschenkt, und meine Mutter wiederum hat sie mir gegeben, als ich heiratete. Ich hoffe, du hast nichts dagegen, aber ich wollte sie dir gern schenken. Du hast meine Mutter und meine Großmutter zwar nicht gekannt, aber ich dachte, die Kette könnte vielleicht ein Band zwischen euch darstellen.«
    »Sie ist wunderschön. Vielen Dank.«

    Callie blickte zum Ausgrabungsfeld hinüber. Plötzlich wurde ihr klar, dass Jake Recht hatte. Sie würde niemals weggehen können. Vorsichtig ließ sie die Perlenkette wieder in die Schachtel gleiten. »Eines Tages musst du mir von den beiden erzählen«, sagte sie.

23
    Unter vergnüglichen Aktivitäten an der frischen Luft stellte sich Lana Sommerpicknicks an einem schattigen Plätzchen, einen kühlen Drink am Strand oder vielleicht ein Wochenende im Schnee vor. Doch dass sie einmal auf einem Ausgrabungsgelände sitzen und einen verkohlten Hot Dog essen würde, während sie eine Mandantin auf dem Laufenden hielt, hätte sie sich nie träumen lassen. Aber bei ihrer Tätigkeit für Callie war ja ohnehin nichts normal.
    »Möchtest du ein Bier dazu?«, fragte Callie und öffnete die Kühlbox.
    »Sie trinkt kein Bier.« Doug streckte die Hand aus. »Aber ich.«
    »Nun, Pinot Noir haben wir leider nicht da.« Callie warf Doug eine Dose Coors-Bier zu. »Dieses Picknick zu viert ist wirklich richtig kuschelig.«
    »Wenn wir alle zum Knutschen ins Auto gehen, erhebe ich Anspruch auf den Rücksitz.« Jake langte in die offene Chipstüte.
    »Ich sage dir

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