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Die falsche Tochter - Roman

Die falsche Tochter - Roman

Titel: Die falsche Tochter - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Befriedigung,
weil ich das Rätsel der Vergangenheit gelüftet hätte. Aber das allein wiegt nicht schwer genug.«
    Sie beugte sich vor und griff nach ihrem Weinglas. »Zwei Menschen sind tot, aber ich kann nicht mit Sicherheit sagen, ob ihr Tod mit der Sache zu tun hat. Ich weiß noch nicht einmal genau, ob der Brand bei Lana etwas damit zu tun hat. Carlyle war offenbar alt und krank. Er hat sich ganz gewiss nicht auf den Weg nach Maryland gemacht, um zwei Menschen umzubringen, auf dich zu schießen, mich bewusstlos zu schlagen und Lanas Kanzlei anzuzünden.«
    »Er hat vermutlich einen Haufen Geld mit dem jahrelangen Verkauf von Babys verdient.« Jake starrte in sein Weinglas. »Genug jedenfalls, um Leute anzuheuern, die morden, Frauen zusammenschlagen und Gebäude niederbrennen.«
    »Du lässt mich einfach nicht vom Haken, was?«
    »Nein.«
    »Warum willst du unbedingt, dass ich dran bleibe?«
    »Das bin gar nicht ich. Du willst dran bleiben, und du wirst erst lockerlassen, wenn du fertig bist.«
    »Seit wann kennst du mich so gut?« »Ich habe dich immer schon ganz gut gekannt, ich war mir nur nicht im Klaren darüber.«
    »Mir ist nicht klar, was du willst. Du weißt doch schon, dass ich mit dir schlafen werde.«
    »Willst du die Wahrheit hören?« Er ergriff sein Glas, füllte es bis zum Rand und trank es halb leer, bevor er weitersprach. »Ich möchte, dass du glücklich bist. Das habe ich erst jetzt gemerkt. Weil« – wieder trank er einen großen Schluck – »ich dich mehr liebe, als mir bisher klar war.«
    Seine Worte trafen sie wie ein Schock. »Musst du erst Wein in dich hineinschütten, bevor du mir das sagen kannst?«
    »Ja. Bitte mache mir keinen Vorwurf daraus – das ist schließlich noch neu für mich.«
    Sie trat zu ihm und hockte sich vor ihn. »Meinst du es ernst?«
    »Mit ein bisschen Wein kommen die Worte ganz leicht heraus. Ja, ich meine es ernst.«

    »Warum?«
    »Ich wusste, dass du es nicht einfach so annehmen würdest. Woher zum Teufel soll ich wissen, warum? Es ist eben so. Und seit ich es weiß, möchte ich, dass du glücklich bist. Und glücklich wirst du erst sein, wenn du diese Sache zu Ende gebracht hast. Also werde ich dich weiter antreiben und dir helfen. Und wenn wir das alles erledigt haben, widmen wir uns unserer Beziehung.«
    »Und das soll funktionieren?«
    »Ja.« Er nahm ihr Glas und füllte es erneut. »Und jetzt musst du auch trinken«, befahl er und drückte ihr das Glas in die Hand. »Damit ich dich in diesen Schlafsack bekomme.«
    »Ich habe eine bessere Idee.« Sie leerte ihr Glas in einem Zug und stellte es ab. »Ich bekomme dich in diesen Schlafsack.«
    »Du musst wohl immer deinen Willen kriegen, was?« Grinsend ließ Jake sich von ihr hochziehen. »Geh bloß sanft mit mir um.«
    »Ja, klar.« Mit diesen Worten zerrte sie ihm das T-Shirt über den Kopf.
     
    Als sie später heftig atmend und schweißüberströmt neben ihm lag, lächelte sie in der Dunkelheit. »Ich fühle mich ziemlich glücklich.«
    Seine Hand glitt über ihre Hüfte und ihre Taille. »Für den Anfang ist das schon ganz gut.«
    »Ich möchte dir etwas sagen.«
    »Ich werde dir sowieso nicht glauben, dass du früher einmal ein Mann warst.«
    »Halt’s Maul, Graystone.«
    »Klar, kein Problem.«
    »Dreh dich um. Ich will nicht, dass du mich ansiehst.«
    »Ich sehe dich nicht an. Ich habe die Augen zu.« Als Callie ihn ungeduldig kniff, drehte er sich brummelnd um.
    »Du hast früher ein paar Mal gesagt, ich bräuchte dich nicht. Das hat nicht ganz gestimmt. Nein, dreh dich nicht um.«

    »Du hast mich nicht gebraucht, und das hast du klar und deutlich zum Ausdruck gebracht.«
    »Ich dachte, du würdest das Weite suchen, wenn ich erkennen ließe, dass ich dich brauche. Du warst nicht gerade berühmt für deine lang dauernden Beziehungen. Und ich auch nicht.«
    »Bei uns war es etwas anderes.«
    »Ich wusste, dass es bei mir etwas anderes war. Und das machte mir Angst. Wenn du dich jetzt umdrehst, sage ich keinen Ton mehr.«
    Leise fluchend blieb er liegen. »Gut.«
    »Ich hatte nicht damit gerechnet, jemals das zu empfinden, was ich bei dir empfand. Ich glaube, selbst die größten Romantiker haben keine Vorstellung davon, dass man so in einem anderen Menschen aufgehen kann. Wenn es um die Arbeit, um andere Leute oder um Allgemeines ging, dann konnte ich dich gut einschätzen.« Sie seufzte. »Aber nicht, wenn es um uns ging. Na ja, zum Teil hat das sicher auch mit dem zu tun, was du als meine

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