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Die falsche Tochter - Roman

Die falsche Tochter - Roman

Titel: Die falsche Tochter - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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schaffen sie hier fort. Sie ist bewusstlos«, sagte sie, an Jake gewandt, der in diesem Moment ebenfalls auftauchte und zu Callie und Rosie hinabkletterte.
    »Ich nehme sie.« Er hob Rosie hoch. »Dig, Matt?«
    Er stemmte die bewusstlose Rosie nach oben, wo die anderen sie in Empfang nahmen und auf den Boden legten.
    »Treten Sie bitte zurück. Ich bin Krankenschwester.« Eine Frau drängte sich durch die Menge. »Was ist passiert?«

    »Sie sagte, ihr sei schwindlig, und dann ist sie plötzlich ohnmächtig geworden.«
    »Ist sie krank?«, fragte die Frau und fühlte nach Rosies Puls.
    »Nein, nicht dass ich wüsste. Rosie ist kerngesund.«
    Die Krankenschwester hob Rosies Augenlider, um ihre Pupillen zu überprüfen. »Rufen Sie einen Krankenwagen.«
     
    Callie rannte hinter den Sanitätern her durch die Tür der Notaufnahme. Sie war sich mittlerweile völlig sicher, dass Rosie nicht grundlos ohnmächtig geworden war.
    »Was ist los? Was fehlt ihr?«, rief sie.
    Die Krankenschwester, die Rosie im Krankenwagen begleitet hatte, packte Callie am Arm. »Sie werden es schon herausfinden. Wir müssen dem diensthabenden Arzt nur so viele Informationen wie möglich geben.«
    »Sie heißt Rosie — Rosie Jordan. Sie ist vierunddreißig, fast fünfunddreißig. Soweit ich weiß, hat sie keine Allergien oder Krankheiten. Eben ging es ihr noch gut, und auf einmal war sie bewusstlos.«
    »Hat sie irgendwelche Drogen oder Medikamente genommen?« , fragte die Schwester.
    »Nein, nein. Ich habe Ihnen ja gesagt, dass sie nicht krank ist. Und Drogen nimmt sie auch nicht.«
    »Warten Sie bitte dort drüben. Es wird gleich jemand kommen und mit Ihnen sprechen.«
    In diesem Moment traf auch Jake in der Notaufnahme ein. »Was haben sie gesagt?«, fragte er.
    »Bisher überhaupt nichts. Sie haben Rosie mitgenommen.«
    »Ruf deinen Vater an.«
    »Was?«
    »Er ist doch Arzt. Ihm werden sie schon sagen, was sie uns nicht sagen wollen.«
    »Himmel, darauf hätte ich auch selbst kommen können. Ich kann einfach nicht mehr klar denken«, sagte Callie und zog
ihr Handy aus der Tasche. Sie ging nach draußen, atmete tief durch, um sich zu beruhigen, und rief ihren Vater an.
    »Er kommt sofort vorbei«, berichtete sie Jake, als sie wieder hereinkam. Sie umfasste seine Hand, als die Krankenschwester auf sie zutrat.
    »Kommen Sie, setzen wir uns.«
    »Mein Gott … oh, mein Gott«, stammelte Callie.
    »Die Ärzte kümmern sich um Ihre Freundin. Sie müssen uns helfen und mir sagen, welche Drogen sie genommen hat. Je eher sie es wissen, desto besser können sie sie behandeln.«
    »Sie hat keine Drogen genommen, ganz bestimmt nicht. Ich kenne sie seit Jahren, und ich habe noch nicht einmal erlebt, dass sie mal einen Joint geraucht hätte. Das stimmt doch, Jake, nicht wahr?«
    »Ja«, bestätigte er. »Ich habe heute früh nur ein paar Meter von ihr entfernt gearbeitet. Sie war die ganze Zeit neben mir, bis zur Mittagspause. Und dann ist sie direkt zu Callie gegangen.«
    »Als sie bei mir war, hat sie ein halbes Sandwich gegessen und ein paar Becher Eistee getrunken. Ich habe weitergearbeitet, und sie hat ein paar Fotos für mich gemacht. Dann sagte sie plötzlich, sie habe zu viel Sonne abbekommen und ihr sei schwindlig.« Callie beugte sich vor und umklammerte das Handgelenk der Krankenschwester. »Hören Sie, wenn sie etwas genommen hätte, würde ich es Ihnen sagen. Sie ist eine meiner besten Freundinnen. Sagen Sie mir, wie es ihr geht.«
    »Sie wird gerade untersucht. Ihre Symptome weisen auf eine Überdosis Drogen hin.«
    »Das ist unmöglich.« Callie warf Jake einen Blick zu. »Es ist einfach unmöglich. Das muss ein Irrtum sein. Irgendein …« In diesem Moment krampfte sich Callies Magen zusammen, und sie griff Hilfe suchend nach Jakes Hand. »Mein Tee!«, rief sie. »Sie hat von meinem Tee getrunken!«
    »War etwas darin?«, fragte die Krankenschwester.
    »Ich habe nichts hineingetan, aber …«
    »… jemand anders könnte etwas hineingetan haben«, vollendete
Jake ihren Satz. Er zog sein Handy aus der Tasche. »Ich rufe die Polizei an.«
     
    Callie saß am Straßenrand, den Kopf auf die Knie gelegt. Sie hatte den Geruch und die Geräusche im Krankenhaus nicht mehr ausgehalten. Allein schon der Anblick der orangefarbenen Stühle im Wartebereich bereitete ihr Übelkeit. Als ihr Vater sich neben sie hockte, blickte sie nicht auf. Müde lehnte sie sich an ihn.
    »Sie ist tot, nicht wahr?«
    »Nein, Liebes, sie haben sie stabilisiert. Sie

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