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Die Falschmünzer vom Mäuseweg

Die Falschmünzer vom Mäuseweg

Titel: Die Falschmünzer vom Mäuseweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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ruhig auf
den Parkplatz bei der Bank stellen, da sind nachts immer welche. Und dann«, er
lachte, »verwandeln wir unsere Blüten in echtes Geld und kein Mensch wird’s merken.«
    Nicht zu fassen!, dachte
Tarzan. Dieser Kowalske ist auch dabei. Und am Mäuseweg scheint die gesuchte
Adresse zu sein. Klar! Nicht weit von dort hat Marker seine Blüten verloren —
so passt also alles zusammen. Aber weshalb soll Plasch die Blüten zur Bank
bringen? Um sie in echtes Geld zu verwandeln, was niemand merken wird? Heißt
das — natürlich! Das kann nur bedeuten: Sie rauben echtes Geld aus dem Tresor
und lassen Blüten zurück.
    Kowalske und Marker entfernten
sich und waren nach wenigen Metern im Schneegestöber verschwunden.
    Der Lieferwagen fuhr ab. Aber
ohne Licht. Erst nach etwa hundert Metern wurden die Scheinwerfer
eingeschaltet.
    Tarzan folgte dem Wagen und
rannte so schnell wie noch nie.
    Einholen konnte er ihn selbstverständlich
nicht. Aber er kannte das Ziel, den Mäuseweg.
    Leider war die Entfernung
beträchtlich. Doch er hatte Glück.
    Unterwegs kam ihm ein leeres
Taxi entgegen.
    Er winkte es heran und fragte
den gemütlichen Fahrer, ob er ihn für fünf Mark bis zum Mäuseweg fahren könnte.
Mehr Geld hatte er nicht mit. Der Brustbeutel mit den 300 Mark lag im
Nachttisch.
    »Ganz wird’s nicht reichen«,
meinte der Fahrer. »Aber ich fahre ohnehin in die Richtung. Ich mache Schluss
für heute. Also steig ein.«
    Zehn Minuten später waren sie
am Anfang des Mäusewegs. Tarzan bezahlte und bedankte sich sehr, denn der
Taxameter (Fahrpreisanzeiger) stand auf 6,80 DM.
    Im gestreckten Galopp eilte er
durch den Mäuseweg. Welches Haus war es? Wo waren frische Reifenspuren?
Vielleicht entdeckte er den Lieferwagen?
    Hinter ihm brummte ein Motor.
Rasch duckte er sich hinter eine Gartenpforte. Keinen Moment zu früh, denn
jetzt schaltete der Fahrer Fernlicht ein, und das hätte Tarzan erreicht.
    Es war der Lieferwagen. Er fuhr
noch ein Stück und schwenkte dann in eine Einfahrt.
    Als Tarzan das Grundstück sah,
stand der Wagen bereits in der Garage. Im Haus brannte Licht, allerdings hinter
geschlossenen Vorhängen. Dunkle Gestalten bewegten sich zwischen Garage und
Eingang. Dann fiel die Tür ins Schloss.
    Tarzan pirschte näher.
    Das Tor der großen Garage war
angelehnt. Er spähte hinein. Aber dort war es dunkler als in einem Kohleneimer.
Er hörte, wie Blech knisterte, tastete ein bisschen umher und stellte fest,
dass außer dem Lieferwagen mindestens zwei Motorräder abgestellt waren —
natürlich die der Handtaschenräuber.
    Alle in einem Topf, dachte er.
Welch trauter Verein!
    Abermals musste er sich
verstecken, als die Eingangstür geöffnet wurde.
    Plasch kam.
    Tarzan linste hinter der Ecke
hervor und erkannte den Rotschopf.
    Er schleppte einen großen
Karton, der vermutlich die Blüten enthielt, ging in die Garage und stieg in den
Wagen, nachdem er das Tor geöffnet hatte.
    Er fuhr rückwärts zur Straße.
    Um nicht entdeckt zu werden,
presste Tarzan sich hart an die Seitenwand der Garage.
    Der Wagen fuhr ab.
    Tarzan umrundete das Haus. Auf
der Rückseite fand er ein geöffnetes Fenster.
    Es war irre schmal. Aber er
zwängte sich durch. Mit dem linken Fuß trat er in eine geöffnete Klo-Schüssel.
Rasch stellte er sich auf festen Boden. Seine ausgestreckten Hände ertasteten
eine Tür. Vorsichtig drückte er auf die Klinke. Dann spähte er in eine
erleuchtete Diele.
    Niemand war zu sehen.
    Die Tür zum Keller stand offen.
Auch die Treppe war erleuchtet. Unten rumorte jemand.
    Lautlos schlich Tarzan
hinunter. Er ahnte, dass er gleich auf die Fälscherwerkstatt stoßen würde.
    Die Geräusche kamen aus einem
offenbar großen, hell erleuchteten Kellerraum.
    Auch diese Tür, eine Stahltür,
war geöffnet. Der Schlüssel steckte.
    Er spähte hinein und sah die
Fälscherwerkstatt.
    Ein pfiffig wirkender Mann mit
rundem Kopf und rotbackigem Gesicht hantierte an einer Maschine. Irgendwas
schien nicht zu funktionieren.
    Er sagte: »Blödes Ding!«, und
griff nach der Ölkanne.

    Den zweiten kannte Tarzan
längst. Es war einer der Handtaschenräuber — der Raubvogeltyp.
    Er tat nichts, hatte die Hände
in den Taschen und sah dem anderen zu.
    Der Rotbackige sagte: »Tja, und
dann habe ich in die Druckplatte geätzt: ... wird mit Freiheitsstrafe nicht
unter einem Jahr bestraft. Richtig müsste es heißen: ... nicht unter zwei
Jahren. Aber das merkt kein Schwein. Und ich freue mich. Mit solchen Späßen
gebe ich der

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