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Die Familie: Roman (German Edition)

Die Familie: Roman (German Edition)

Titel: Die Familie: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Hellen klar wurde, mit anderen aus der Gruppe zu kämpfen.
    Nur ein paar Meter links von sich sah Calvin seinen alten Freund, den Schnösel, in Schwierigkeiten stecken. Sein Sohn hing auf dem Rücken eines bärtigen Grobians in Frauenkleidern, der auf dem Schnösel kniete und den Hurensohn mit einer großen Schere zu durchbohren versuchte. Nur der Junge, der sich an das Handgelenk des Mannes klammerte, hinderte ihn daran, den Schnösel zu erledigen.
    Calvin sprang aus dem Aufzug, hinkte zu ihnen und schlug mit seinem Stock zu.
    Der Pferdekopf aus Messing zerschmetterte dem Grobian die Zähne.
    Er fiel rückwärts auf den Jungen.
    Calvin schwang den Stock wie einen Golfschläger und hieb dem Mann in die Eier.
    Der Junge konnte sich befreien, schnappte sich die Schere und rammte sie dem Mann in die Brust.
    Calvin trat zurück und blickte sich um.
    Er sah keine weiteren Unruheherde mehr.
    Der miteinander ringende Haufen hatte sich beruhigt.
    Die beiden Schwulen traten abwechselnd auf die junge Frau mit dem eleganten Kleid ein.
    Das nackte Mädchen kniete auf dem Boden, sprach mit dem Mann, der mit ihr gekämpft hatte, und nickte. Er zog sein Hemd für sie aus.
    Merkwürdig, dachte Calvin. Ist sie eine von uns?
    Er sah sich erneut um. Der Angriff war anscheinend vorbei.
    Jetzt klagten die Leute über ihre Toten und versorgten die Verwundeten.
    Calvin humpelte zurück zum Aufzug. Er ging durch den Schutt und schlang die Arme um Mavis. Sie umklammerte ihn fest.
    »Wenn du das nächste Mal eine Höhle sehen willst, May«, flüsterte er, »dann kauf dir ein Bilderbuch.«
    Darcy hörte schnelle Schritte, Keuchen und Schluchzen – jemand rannte durch die Dunkelheit auf sie zu. Greg blieb vor ihr stehen. Sie umklammerte seine Schulter fester.
    Sie standen reglos und still da.
    Die Geräusche kamen näher und näher.
    Jemand aus meiner Gruppe?, fragte sie sich. Oder einer von ihnen?
    Er ist fast bei uns!
    Greg machte eine ruckartige Bewegung – schwang er die Knochenwaffe? Ein zischendes Geräusch. Seine Schulter zuckte, und im selben Moment hörte Darcy einen leisen, dumpfen Aufprall. Ein Grunzen.
    Sie konnte nichts erkennen, doch aus den Geräuschen schloss sie, dass der Knochen den Unbekannten getroffen hatte – nicht am Kopf, aber vielleicht am Arm. Er taumelte zur Seite, stürzte, schlug auf den Betonweg.
    Greg stürmte in die Richtung, und sie verlor seine Schulter.
    »Nein! Bitte!« Eine verzweifelte Stimme. Irgendwie vertraut.
    »Greg, warte. Ich glaub, es ist Kyle.«
    »Kyle?«, fragte Greg.
    Darcy stieß gegen Gregs Rücken und schlang die Arme um ihn. Sie legte die Hände auf seinen Bauch. Sie spürte seinen schweren Atem. Trotz der kühlen Luft war seine Haut schweißnass.
    »Darcy?«, keuchte der Junge.
    »Ja.«
    »Sie leben. Sie leben noch.«
    »Ist bei dir alles in Ordnung?«, fragte sie.
    »Es ist … Mord. Mord.« Er schluchzte. »Sie werden alle umgebracht. Ich konnte wegrennen.«
    »Habe ich dich verletzt?«, fragte Greg.
    »Nur … Ich glaube, es ist nichts passiert.«
    »Wir gehen weiter«, erklärte Darcy. »Du kannst mitkommen oder hierbleiben.«
    »Nein!«
    »Hier bist du sicher«, sagte Greg.
    »Geht nicht! Sie werden Sie töten.«
    »Sie sind nur zu viert oder fünft«, sagte Darcy.
    »Vielleicht mittlerweile sogar weniger«, fügte Greg hinzu. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass unsere Leute sich nicht wehren.«
    »Aber sie sind … sie sind wahnsinnig. Sie sind verrückt. Sie töten alle!«
    »Beruhig dich, Kyle. Greg, lass uns gehen.«
    »Warten Sie! Nein! Ich komme mit! Lassen Sie mich nicht hier!«
    »Kannst du aufstehen?«, fragte Greg.
    »Ja. Ja.«
    Darcy hörte Stöhnen und schlurfende Geräusche, als Kyle sich mühsam erhob. Sie streichelte Gregs Bauch. Sein Atem hatte sich beruhigt. Es fühlte sich gut an, ihn zu halten, und sie wollte ihn nicht loslassen.
    »Wo sind Sie?«, fragte Kyle.
    »Hier«, sagte Greg. »Du bist genau …«
    »Sind Sie das?«
    »Ja.«
    MEINE HAND!
    Darcy stieß die Luft aus.
    Sie riss ihren Arm von Gregs Bauch und versuchte, die Hand in Sicherheit zu bringen, sie von dem plötzlichen brennenden Schmerz zu befreien, doch der Schmerz blieb.
    Sie wirbelte herum, beugte sich gepeinigt vor, wollte mit der linken Hand an die Wunde fassen und stieß gegen etwas, das aus dem rechten Handrücken herausragte. Eine neue Welle wilden Schmerzes überspülte sie, und sie schüttelte die Hand. Was auch immer es war, es flog heraus und landete klappernd auf dem Gehweg.
    Als sie

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