Die Familie: Roman (German Edition)
Chris. Nachdem die Schächte von dem Schutt befreit worden sind. »Gibt es da unten Vorräte?«, fragte Chris.
»Sie meinen Essen? Nein. Aber es gibt jede Menge Wasser. Sie sollten sich deshalb wirklich keine Sorgen machen. Ich meine, ich kann mir nicht vorstellen, dass sie in ein paar Stunden nicht draußen sind. Spätestens morgen.«
»Ich habe gestern die Führung mitgemacht«, sagte Chris. »Darcy hat etwas von einem natürlichen Zugang zur Höhle erzählt.«
»Ja, aber der wurde verschlossen.«
»Mit einer Steinmauer wie in der Höhle?«
»Ich glaub schon. Ich habe es noch nie aus der Nähe gesehen.«
»Wissen Sie, wo der Eingang ist?«
»Ungefähr.« Sie zeigte nach Osten.
»Kommen Sie mit.«
»Sind Sie schon da gewesen?«, fragte Hank.
Das Mädchen zuckte die Achseln. Ein attraktives Dummchen, dachte Hank. »Ich meine, ich habe den Eingang von der anderen Seite des Tals aus gesehen. Tom – das ist der Mann, der uns unten in der Höhle mit den Booten hilft –, er ist auch da unten, wissen Sie?«
»Was ist mit ihm?«, fragte Hank.
»Also, Tom ist derjenige, der es mir gezeigt hat. Wir waren auf der unbefestigten Straße auf der anderen Seite. Deshalb konnte ich es gut sehen.«
»Aber Sie würden es finden?«
»Ich glaube schon.«
Hank öffnete die Beifahrertür seines Leihwagens. »Steigen Sie ein. Ich fahre uns hin.«
»Gott, ich weiß nicht. Ich bin sozusagen hier verantwortlich, wissen Sie, und ich weiß wirklich nicht …«
»Gibt es etwas Wichtigeres«, fragte Chris, »als die Leute aus der Höhle zu holen?«
»Hm, ich glaub nicht. Aber Sie können nicht rein. Wie gesagt, der Eingang ist zugemauert.«
»Wir sollten Werkzeug mitnehmen«, sagte Chris. »Eine Spitzhacke oder so.«
»Sie würden auch Lampen brauchen«, erklärte Lynn. »Wirklich, Sie sollten lieber auf die Feuerwehr warten. Die werden alle rausholen.«
»Irgendwann«, sagte Chris. Sie sah Hank an. »Was meinst du?«
Hank blickte an ihr vorbei zum brennenden Hotel. Der gesamte Ostflügel war nun in Flammen gehüllt, also war der Bereich, in dem sich die Aufzüge befanden, schon zerstört.
»Die Feuerwehr ist noch nicht mal hier «, sagte er. »Bis sie das gelöscht haben, könnte eine Tonne Geröll die Aufzugsschächte bedecken. Sie werden schweres Gerät heranschaffen müssen, um es wegzuräumen.« Er drehte sich zu Lynn. »Wie weit ist es durch den geschlossenen Teil der Höhle zu der anderen Mauer?«
»Knapp ein Kilometer. Aber es ist dunkel, und es gibt dort keinen Weg oder so. Ich meine, es ist echt krass, wissen Sie? Und da ist diese Spalte, in die man fallen kann, wie Elizabeth Mordock. Ich glaube nicht …«
»Wir würden sie wahrscheinlich in ein paar Stunden erreichen«, sagte Chris.
»Das hängt von den Mauern ab«, meinte Hank.
»Ich weiß wirklich nicht, warum Sie beide es so eilig haben. Die Feuerwehr kann sich darum kümmern. Die werden sie rausholen.«
»Es sind unsere Töchter da unten«, sagte Hank.
»Aber sie sind sicherer, wenn sie bleiben, wo sie sind, bis die Feuerwehr …«
»Woher wissen Sie das?«, fragte Chris sie.
»Tja …«
»Was, wenn da unten irgendwas schiefgeht?«
Hank verspürte einen plötzlichen Stich der Angst. »Was meinst du?«
Stirnrunzelnd schüttelte Chris den Kopf. »Vielleicht wurde jemand verletzt. Wenn sie noch nicht wissen, dass sie eingeschlossen sind, werden sie es bald herausfinden. Leute könnten in Panik geraten. Es könnte Streit geben, vielleicht sogar Kämpfe. Man kann nie wissen. Ich glaube nur, je schneller sie da rauskommen, desto besser.«
»Finde ich auch«, sagte Hank. »Packen wir es an.«
8
»Das Gute ist«, sagte Greg, »dass es schön hell und warm ist.«
Nach dem ersten Durcheinander waren fast alle aufgestanden und hatten sich den brennenden Überresten der Aufzüge genähert. Darcy stand mit den anderen in einem Halbkreis davor, Greg an ihrer Seite. Einige streckten die Hände aus, als wärmten sie sich an einem Lagerfeuer.
»Hat jemand Marshmallows?«, fragte ein Mann.
Seine kleine Tochter sah stirnrunzelnd zu ihm auf. »Das ist nicht lustig, Dad.«
»Wie in Gottes Namen sollen wir jetzt hier rauskommen?«, fragte eine Frau.
Darcy machte sich darüber keine Gedanken. Nicht in diesem Augenblick. Sie starrte in die Flammen und konnte nur an ihre Mutter denken.
Oben war etwas Schreckliches geschehen. Ein Feuer oder eine Explosion. Vielleicht eine Atombombe, wie der Mann spekuliert hatte.
Mom geht es gut, sagte sie sich. Bitte. Es muss
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