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Die Familie: Roman (German Edition)

Die Familie: Roman (German Edition)

Titel: Die Familie: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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sagte er.
    Sie legte ihre Hand auf seine.
    »Ja«, sagte Lynn. »Er wird nicht …«
    »Gerade haben Sie noch gesagt, Sie würden ihm alles zutrauen«, erinnerte Chris sie.
    »Tja …«
    »Chris«, sagte Hank, »da unten sind über dreißig Leute.« Einschließlich Paula, dachte er. Paula. Im selben Alter wie der Junge, und allein.
    Kyle hatte Zugriff auf die Gästekartei.
    Kyle könnte dafür gesorgt haben, dass das andere Mädchen verschwand.
    Paula ist mit ihm dort unten eingeschlossen.
    Aber es ist Darcy, auf die er scharf ist. Und da sind all die anderen Leute. Er würde nichts bei ihr versuchen.
    »Darcy kann auf sich selbst aufpassen«, murmelte Chris, als wollte sie sich beruhigen.
    Vor ihnen war eine Ampel. Sie zeigte Rot. Als Hank abbremste, sah er das Einkaufszentrum auf der anderen Seite der Kreuzung. Der Anblick hätte ihn erleichtern sollen. Stattdessen spürte er, wie sich sein Magen verkrampfte.
    Es ist nicht mehr weit.
    Wenn wir hier wegfahren, sind wir auf dem Weg zur Höhle.
    Ich werde es schon verkraften.
    Von wegen.
    Hauptsache, Paula geht es gut, alles andere ist egal. Und Darcy. Wenn der kleine Scheißer irgendwas mit ihnen anstellt, wird er dafür büßen.
    Die Ampel sprang auf Grün.
    »Ihr beide geht zum Baumarkt«, sagte Chris, während sie über den Parkplatz liefen. »Ich gehe in den Sportladen und treffe euch beim Auto.«
    »Bei Andy’s gibt’s wahrscheinlich auch Taschenlampen«, sagte Hank.
    »Ich brauche was zum Anziehen. Wenn sie Petroleumlampen haben, nehme ich eine mit. Und ein paar Taschenlampen.«
    »Wenn Sie wirklich in die Höhle gehen wollen«, sagte Lynn zu Hank, »sollten Sie ein Sweatshirt oder so dabeihaben. Sonst werden Sie frieren.« Sie fummelte an der Brust seines Polohemds herum.
    »Ich bring dir was Warmes mit«, sagte Chris. »Das hatte ich sowieso vor.«
    Er griff in die Gesäßtasche seiner Shorts und zog die Brieftasche hervor.
    »Vergiss es«, sagte Chris. »Du kümmerst dich um die Spitzhacke oder was auch immer.«
    Lynn ging mit Hank, was Chris sehr zupasskam. Sie hatte sich nicht viel aus Lynn gemacht, seit Darcy sie gestern vorgestellt hatte. Das Mädchen war ihr nicht nur ein wenig geistesabwesend, sondern auch verantwortungslos vorgekommen. Und vorhin im Auto hatte sie Partei für Mordock ergriffen, obwohl doch jeder sehen konnte, dass er ein Widerling war – er ist tot, erinnerte Chris sich.
    Und vielleicht war sein Sohn genauso schlimm wie er oder sogar noch schlimmer. Er stand auf Darcy.
    Diese erfreuliche Information verdanke ich Lynn.
    Das Mädchen schien es genossen zu haben, ihr davon zu erzählen. Ein bisschen deftiger Tratsch.
    Hey, wissen Sie was? Wenn Sie Ethan für einen Widerling halten, sollten Sie mal seinen Sohn kennenlernen. Ach übrigens, er steht auf Ihre Tochter und ist mit ihr in der Höhle. Weiß Gott, was er vorhat. Eines kann ich Ihnen sagen, dem würde ich alles zutrauen.
    Genau das, was ich hören wollte.
    Dann hat sie auch noch mit den Fingern über Hanks Brust gestrichen.
    Nicht nur eine Dumpfbacke, sondern auch ein Flittchen.
    Chris betrat das Sportgeschäft. Die Luft im Inneren war kühl an ihren nackten Beinen.
    Ein Mann, der an der Kasse anstand, starrte sie an.
    Was für eine Sensation. Hatte er noch nie Beine gesehen?
    Chris schnappte sich einen Einkaufswagen und rollte ihn durch die Gänge, bis sie zur Bekleidungsabteilung kam. Sie fand Jogginganzüge in ihrer Größe, suchte sich einen blauen aus und warf ihn in den Wagen. Für Hank entdeckte sie ein einfaches graues Sweatshirt, doch dann entschied sie sich anders und wählte auch für ihn einen Jogginganzug. Schließlich, dachte sie, hat er nicht nur das Polohemd an, das Lynn unbedingt anfassen musste, sondern auch Shorts. Komisch, dass Lynn da nicht auch drübergestrichen hat, wo sie gerade dabei war.
    Sie dachte daran, wie der Mann an der Kasse sie angestarrt hatte, und nahm für sich auch noch eine kurze Sporthose mit. Dann ging sie in die Schuhabteilung und warf ein Paar weiße Socken in ihren Wagen.
    Als sie das Schuhregal durchsah, näherte sich ihr ein junger Mann mit Schnurrbart und dem muskelbepackten Körper eines Gewichthebers. »Kann ich Ihnen helfen?«
    »Ich brauche Laufschuhe. Weiß. Größe sechsunddreißig.«
    »Nehmen Sie Platz. Ich messe lieber nach. Besonders bei Sportschuhen ist es sehr wichtig, dass sie perfekt passen.«
    »Ich hab’s eilig. Größe sechsunddreißig ist okay. Normale Breite.«
    »Wie Sie meinen.« Es klang leicht tadelnd. »Was

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