Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Familie: Roman (German Edition)

Die Familie: Roman (German Edition)

Titel: Die Familie: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
Vom Netzwerk:
fest und saugend aufeinander. Seine Hände wanderten über ihren Rücken.
    Das ist verrückt, dachte sie. Die anderen warten.
    Sollen sie doch warten.
    Sie schob die Hände unter Gregs Sweatshirt. Seine Haut war feucht, aber warm. Seine Zunge füllte ihren Mund aus. Sie wand sich, rieb sich an seinem festen Körper. Seine Hände strichen an ihren Seiten auf und ab, streichelten sie durch den dünnen Stoff des Anoraks. Sie wollte sie darunter, auf ihrer Haut, spüren.
    Sein Mund zog sich zurück. »Wir sollten lieber zurückgehen«, murmelte er.
    »Ich weiß.«
    »Die anderen.«
    Nickend ließ sie die Hände an ihren Seiten herabbaumeln. Er hatte recht. Egal, wie sehr sie wünschte, der Moment mit Greg würde andauern, es war nicht fair, die anderen warten zu lassen. »Die Pflicht«, stöhnte sie.
    »Wenn wir hier raus sind … vielleicht können wir dann ein wenig Zeit miteinander verbringen.«
    »Das wäre schön.«
    »Viel Zeit.«
    »Ich glaube, das würde mir gefallen.« Sie legte die Hände auf Gregs Hüfte. »Ich glaube, das würde mir sehr gefallen.«
    Greg hob eine Hand an ihren Kopf. Er spielte mit ihrem Haar, liebkoste das Ohr und die Wange. »Ich möchte im Sonnenlicht mit dir zusammen sein.«
    Sie küsste seine Handfläche. Dann zog Greg sie erneut an sich, und ihre Münder fanden sich.
    Sein Atem strich warm über ihre Lippen, als er sagte: »Lass uns hier ausbrechen.«
    »So schnell wie möglich«, sagte Darcy.
    Sie wandten sich voneinander ab und gingen zur Schubkarre. Greg nahm die Spitzhacke und schwang sie sich über die Schulter. Darcy befühlte ihre Bluse und den BH. Die Sachen waren nass und sehr kalt. Sie überlegte, sie anzuziehen, aber nicht, weil es ihr sinnvoll erschien, sondern weil die Vorstellung sie reizte, vor Greg den Anorak auszuziehen. Selbst wenn sie mit dem Rücken zu ihm stünde … Sie stellte sich vor, wie er von hinten näher kam, die Arme um sie legte und mit seinen großen Händen ihre Brüste bedeckte. In dem Anorak war es warm und gemütlich. Der BH und die Bluse würden sich schrecklich anfühlen. Aber das ist die Unannehmlichkeit wert, dachte sie, wenn ich dann nackt bis zur Hüfte vor ihm stehe und von ihm berührt werde. Sie würde sich zu ihm drehen, er würde sie anstarren, und dann würde er sie an sich ziehen …
    Greg streckte die Hand aus und drückte einen Ärmel der Bluse. »Pfui«, sagte er. »Du überlegst doch nicht, die Sachen anzuziehen, oder?«
    Darcy zuckte die Achseln. Sie errötete, doch ihr Gesicht lag im Dunkeln, deshalb war sie sicher, dass er es nicht bemerkte.
    »Du würdest frieren. Vergiss es besser.«
    Und sie errötete noch stärker, als sie den Anorak von ihrem Bauch zupfte und sagte: »Ich fühle mich einfach so nackt darin.«
    »Keine Sorge. Es sieht absolut anständig aus.«
    »Es hüpft beim Gehen.«
    »Nur ein wenig«, sagte er, »und es ist ein hübscher Anblick. Du solltest die Klamotten nicht anziehen. Komm, lass uns gehen.«
    Sie wandten sich zum Ausgang, und Darcy zog die Taschenlampe wieder von ihrem Gürtel. »Du hast beobachtet, wie sie gehüpft sind.«
    Greg lachte leise. Statt einer Antwort gab er ihr einen Klaps auf den Hintern.
    Sie stiegen die Steinstufen hinunter. Darcy sah die anderen am Steg warten, immer noch um das winzige Feuer der Fackel in Jims Händen gedrängt.
    Es ist vorbei, dachte sie. Und sie sind schuld.
    Mach ihnen keinen Vorwurf, sagte sie sich. Sie gehören einfach dazu, genau wie Greg dazugehört.
    Und das ist schon in Ordnung.
    Darcy verspürte ein leichtes Verlustgefühl, weil sie nicht länger mit Greg allein sein konnte, doch in den Schmerz mischte sich eine Empfindung von Erfüllung und Erstaunen.
    Sie fühlte sich ihm so nah.
    Es ist fast, als hätten wir uns geliebt.
    Wir haben uns geliebt. Das ist genau das, was wir da drin getan haben. Wir hatten nur nicht genügend Zeit, es zu Ende zu bringen.
    Wir werden es zu Ende bringen, wenn wir hier rauskommen.
    Nachdem ich erfahren habe, was mit meiner Mutter ist. Mom geht es gut. Es muss ihr einfach gut gehen.
    Als sie in den Lichtschein der Fackel trat, schaltete Darcy die Taschenlampe aus und hängte sie sich zurück an den Gürtel. »Alle bereit?«, fragte sie.
    »Damit sollte es funktionieren«, sagte Jim und nickte zu der Spitzhacke.
    »Bestimmt«, sagte Greg.
    Darcy führte die Gruppe an dem ersten Boot vorbei und blieb neben dem zweiten stehen. »Okay, alle einsteigen.«
    Greg ließ die Spitzhacke vorsichtig in das Boot hinab. Er und Darcy hielten

Weitere Kostenlose Bücher