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Die Farbe der Gier

Die Farbe der Gier

Titel: Die Farbe der Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Farbe der Gier
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vielleicht wissen wollen, dass Ihr zweiter Gast die Auffahrt hochkommt.«
    »Dieser Mann hat eine Gabe für Timing.« Arabella prüfte rasch ihre Frisur im Spiegel. »Andrews«, sagte sie und schlüpfte wieder in ihre übliche Rolle. »Ist das Wellington-Zimmer für Mr. Nakamura hergerichtet worden?«
    »Ja, Mylady. Und Dr. Petrescu ist im Van-Gogh-Zimmer untergebracht.«
    »Wie angemessen, dass er seine letzte Nacht dort mit Ihnen verbringt«, bemerkte Arabella an Anna gewandt.
    Anna war erleichtert, dass Arabella sich so schnell wieder gefangen hatte. Sie hatte so ein Gefühl, dass Arabella und Nakamura gute Sparringspartner abgeben würden.
    Der Butler öffnete die Tür und stieg die Stufen in einem solchen Tempo hinunter, dass er genau in dem Moment unten ankam, als der Toyota Lexus auf dem Kies zum Stehen kam.
    Andrews öffnete den hinteren Wagenschlag der Limousine, damit Mr. Nakamura aussteigen konnte. Dieser hielt ein kleines, rechteckiges Päckchen in der Hand.
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    »Japaner bringen immer Geschenke mit«, flüsterte Anna. »Sie dürfen es jedoch unter keinen Umständen in seiner Gegenwart öffnen.«
    »Das ist schön und gut«, meinte Arabella, »aber ich habe gar nichts für ihn.«
    »Er erwartet auch nichts. Sie haben ihn als Gast in Ihr Haus eingeladen und das ist das größte Kompliment, das man einem Japaner machen kann.«
    »Was für eine Erleichterung«, meinte Arabella, als Mr. Nakamura an der Haustür anlangte.
    »Lady Arabella«, sagte er und verneigte sich tief. »Es ist mir eine große Ehre, in Ihr prachtvolles Heim eingeladen zu werden.«
    »Sie ehren mein Heim, Mr. Nakamura«, sagte Arabella und hoffte, das war korrekt.
    Der Japaner verneigte sich noch tiefer und als er sich wieder aufrichtete, sah er direkt auf das Porträt von Wellington, das Lawrence gemalt hatte.
    »Wie passend«, meinte Nakamura. »Hat dieser große Mann nicht an dem Abend, bevor er nach Waterloo segelte, in Wentworth Hall gespeist?«
    »Das hat er in der Tat«, sagte Arabella. »Und Sie werden in demselben Bett nächtigen, in dem der Eiserne Duke bei dieser historischen Gelegenheit ruhte.«
    Nakamura wandte sich an Anna und verneigte sich. »Wie schön, Sie wiederzusehen, Dr. Petrescu.«
    »Ebenfalls, Nakamura san«, sagte Anna. »Ich hoffe, Sie hatten eine angenehme Reise.«
    »Ja, danke. Wir sind zur Abwechslung sogar pünktlich gelandet.«
    Nakamura bewegte sich nicht, aber sein Blick wanderte durch die Halle. »Bitte korrigieren Sie mich, Anna, falls ich mich irren 400
    sollte. Dieser Raum ist eindeutig der englischen Schule gewidmet. Gainsborough?«, fragte er und bewunderte das Ganzkörperporträt von Lady Catherine Wentworth. Anna nickte.
    Nakamura sprach schon weiter. »Landseer, Morland, Romney, Stubbs. Ich bin von den Socken – ist das der richtige Ausdruck?«
    »Das ist er durchaus«, bestätigte Arabella. »Obwohl unsere amerikanischen Vettern nicht einmal ansatzweise die Bedeutung dieses Idioms verstehen. Und Sie dürfen auch gern bei dem Lely von den Socken sein.«
    »Ah, Sir Peter. Und was für eine gut aussehende Frau.« Er hielt inne. »Ein Familienmerkmal«, sagte er und sah seine Gastgeberin an.
    »Ich sehe schon, Mr. Nakamura, Ihr Familienmerkmal ist die Schmeichelei«, neckte Arabella.
    Nakamura lachte laut auf. »Trotz des Risikos, dieser Schwäche ein zweites Mal nachzugeben, Lady Arabella, aber wenn jeder Raum diesem hier ähnelt, dann könnte es sich als nötig erweisen, dass ich mein Treffen mit diesen Dummköpfen von Corus Steel absage.«
    Nakamuras Blicke schweiften weiter durch die Halle.
    »Wheatley, Lawrence, West und Wilkie«, schwärmte er, bevor sein Blick auf dem Porträt zu ruhen kam, das an der Wand lehnte.
    Nakamura sagte eine Weile gar nichts. »Recht
    beeindruckend«, meinte er schließlich. »Die Arbeit einer inspirierten Hand.« Er schwieg. »Jedoch nicht der von van Gogh.«
    »Wie können Sie so sicher sein, Nakamura san?«, fragte Anna.
    »Weil das falsche Ohr bandagiert ist«, erwiderte Nakamura.
    »Aber jeder weiß doch, dass van Gogh sich das linke Ohr abgeschnitten hat«, meinte Anna.
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    Nakamura drehte sich zu Anna um und lächelte. »Und Sie wissen nur zu gut, dass van Gogh das Original malte, während er in einen Spiegel schaute«, fügte er hinzu. »Aus diesem Grund endete der Verband am falschen Ohr.«
    »Ich hoffe sehr, dass mir das irgendjemand später erklären wird«, meinte Arabella, während sie ihre Gäste in den Salon führte.
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    OLGA KRANTZ kehrte

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