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Die Farbe der Gier

Die Farbe der Gier

Titel: Die Farbe der Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Farbe der Gier
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werden.
    Als sie schließlich in die Heimat zurückkehrten, bestand eine seine ersten Pflichten als befehlshabender Offizier darin, Annas Mutter zu erzählen, wie Hauptmann Petrescu getötet worden war. Er log, versicherte ihr, dass ihr Mann tapfer auf dem Schlachtfeld gestorben sei. Warum hätte er seinen Albtraum an 289
    sie weitergeben sollen? Und dann rief eines Tages Anton an, um ihm zu sagen, dass er einen Anruf von Hauptmann Petrescus Tochter erhalten habe; sie käme nach Bukarest und ob er … –
    noch jemand, dem er sein Geheimnis nicht weitergegeben hatte.
    Sobald die Kampfhandlungen eingestellt worden waren, kursierten Gerüchte über die Krantz. Sie sei im Gefängnis, sie sei nach Amerika geflohen, sie sei getötet worden. Er hatte gebetet, dass sie noch am Leben war, da er derjenige sein wollte, der sie umbrachte. Gleichzeitig hatte er befürchtet, sie würde sich nie wieder in Rumänien blicken lassen, weil so viele ehemalige Kameraden sie erkennen konnten und Schlange stehen würden für das Privileg, ihr den Hals aufzuschlitzen.
    Warum war sie zurückgekommen? Was mochte in dieser Kiste sein, das sie veranlasste, ein solches Risiko einzugehen?
    Sergei fuhr langsamer, als er ein Stück Ödland erreichte, wo sich einst das Rollfeld befunden hatte, das jetzt jedoch von Unkraut und Schlaglöchern übersät war. Eine Hand behielt er am Lenkrad, die andere fuhr langsam an seiner linken Körperseite hinab unter den Sitz, wo die Waffe versteckt war, die er seit der Hinrichtung von Ceauceşcu nicht mehr benutzt hatte.
    »Wo soll ich Sie absetzen, Madame?«, fragte er, als ob sie sich mitten auf einer belebten Straße befanden. Sergei legte die Finger um den Griff der Waffe. Sie antwortete nicht. Er sah in den Rückspiegel. Ihm war klar, dass eine schnelle Bewegung sie misstrauisch machen würde. Sie hatte nicht nur den Vorteil, hinter ihm zu sitzen, sie beobachtete auch jede seiner Bewegungen. Er wusste, dass einer von ihnen beiden in den nächsten 60 Sekunden tot sein würde.
    Sergei krümmte den Zeigefinger um den Abzug, zog die Waffe unter dem Sitz hervor und hob langsam den Arm an, Zentimeter um Zentimeter. Er wollte gerade auf die Bremse treten, als eine Hand sein Haar packte und seinen Kopf in einer einzigen Bewegung nach hinten riss. Sein Fuß rutschte vom 290
    Gaspedal und der Wagen blieb mitten auf dem Rollfeld stehen.
    Er hob die Waffe einen weiteren Zentimeter.
    »Wohin fliegt die Frau?«, verlangte sie zu wissen und zog seinen Kopf noch weiter nach hinten, damit sie ihm in die Augen sehen konnte.
    »Welche Frau?«, stieß er hervor, während er spürte, wie das Messer die Haut unter seinem Adamsapfel berührte.
    »Spiel keine Spielchen mit mir, alter Mann. Die Frau, die du am Flughafen abgesetzt hast.«
    »Das hat sie nicht gesagt.« Noch ein Zentimeter.
    »Das soll sie nicht gesagt haben, obwohl du sie doch überallhin gefahren hast? Wohin?«, brüllte sie. Die Klinge ritzte jetzt seine Haut auf.
    Noch ein Zentimeter.
    »Ich gebe dir eine letzte Chance«, schrie sie, als die Klinge seine Haut durchtrennte und warmes Blut seinen Hals hinunterrann.
    »Wohin fliegt sie?«, verlangte die Krantz zu wissen.
    »Ich weiß es nicht«, schrie Sergei, hob die Waffe, zielte auf ihren Kopf und drückte ab.
    Die Kugel fuhr in ihre Schulter und warf sie nach hinten, trotzdem ließ sie seine Haare nicht los. Sergei drückte noch einmal ab, aber es lag eine ganze Sekunde zwischen den beiden Schüssen. Lange genug, dass sie in einer einzigen Bewegung seine Kehle durchtrennen konnte.
    Sergeis letzte Erinnerung, bevor er starb, war der Blick in diese kalten, grauen Augen.
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    LEAPMAN SCHLIEF NICHT, als sein Telefon klingelte. Er schlief allerdings selten. Es gab nur einen einzigen Menschen, der ihn zu einer solch unchristlichen Zeit anrufen würde.
    Er nahm den Hörer zur Hand. »Guten Morgen, Herr
    Vorsitzender«, meldete er sich, als ob er am Schreibtisch in seinem Büro sitzen würde.
    »Die Krantz hat das Gemälde lokalisiert.«
    »Wo ist es?«, fragte Leapman.
    »Es war in Bukarest, aber jetzt ist es auf dem Rückweg nach Heathrow.«
    Leapman wollte ›Ich hab’s Ihnen ja gleich gesagt‹ rufen, aber er riss sich zusammen. »Wann landet die Maschine?«
    »Kurz nach 16 Uhr, Londoner Zeit.«
    »Ich beauftrage jemanden, das Bild in Empfang zu nehmen.«
    »Und die sollen es in den ersten verfügbaren Flieger nach New York setzen.«
    »Wo ist die Petrescu?«, erkundigte sich Leapman.
    »Keine Ahnung«, meinte

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