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Die Farbe der Liebe

Die Farbe der Liebe

Titel: Die Farbe der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vina Jackson
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du? Woher kennst du mich? Und woher weißt du, wann ich Geburtstag habe?«
    Er ging nicht auf ihre Fragen ein.
    »Dass du hier bist, hat einen Grund. Spürst du das nicht? Es ist deine Bestimmung, auf dem Ball zu sein.«
    Aurelia war drauf und dran, davonzustürmen, denn sonderbare Gefühle überwältigten sie und Erinnerungen, von denen sie bisher nicht wusste, dass sie sie hatte. Der unerklärliche Duft von Granatäpfeln und das klare Zirpen ferner Zikaden drangen zu ihr. Alles stürmte auf sie ein wie ein Film in rasantem Schnelldurchlauf. Ihr war noch immer schwindlig, sie war ohne jede Orientierung und fühlte sich verunsichert. Als sie halb bewusst ein Knacken und eine Bewegung wahrnahm, drehte sie sich hastig um, denn sie hatte das überwältigende Gefühl, dass sie beobachtet wurden. Doch die tiefe Dunkelheit, die sie beide einhüllte, gab keine Schatten preis.
    Da war etwas in ihrem Hinterkopf: ein Fünkchen einer in Vergessenheit geratenen Erinnerung. Sie trieb in ihrem Gedächtnis, schwebte, war unerreichbar und ließ sich nicht klarer fassen. Dennoch wusste Aurelia, dass sie wichtig war.
    Und sie wusste auch, dass Tristan, der sie streng und ehrfürchtig ansah, wollte, dass sie sich erinnerte.
    Die Wirklichkeit wich zurück; der Wald, die hellen Lichter, die Insel schwanden, bis Aurelia sich inmitten eines undurchdringlichen Kraftkokons sah, um den die ganze Welt sich drehte und von dem alles abhing. Aber sie sah auch von außen in diesen Kokon hinein. Aufmerksam betrachtete sie ihre von Nebel umwaberte, reglose, hochgewachsene Gestalt, die harmonischen schlanken Glieder, die sanft gerundeten kleinen Brüste, die sich unter ihrem dünnen Chiffonkleid reckten, und die volle Rundung ihres Hinterns, der keck die elegante Geometrie ihres Körpers durchbrach.
    Aurelia holte tief Luft, als wäre es ihr erster Atemzug seit einer Ewigkeit, und sie spürte das Herz neben ihrer Möse schlagen, im steten Rhythmus, ein angespanntes Trommeln. Sie musste nicht an sich hinuntersehen, musste nicht unter das von Lauralynn geliehene Kleid schauen, ob es sich wieder zeigte. Es war da. Deutlicher denn je. Und es pumpte das Blut des Verlangens durch ihre Adern bis in die entferntesten Zellen ihres Körpers. Aurelia bebte. Sie war unfähig, sich zu bewegen, sie stand da wie angewurzelt, und Feuer loderte in ihrem Innern.
    Tristan streckte den Arm aus, zog den Ärmel hoch und zeigte ihr sein Handgelenk.
    Auf seinen hervortretenden Adern war ein tätowiertes Herz zu erkennen, das genauso aussah wie ihres, nur dass die Farben bereits verblassten und die Umrisse nicht so klar waren wie bei ihrem. Es war auch kleiner.
    Ein Erkennungszeichen.
    »Ich weiß, wo du deines hast …«, sagte er. Seine Stimme verklang in der berauschenden Stille um sie herum.
    Wie konnte das sein?
    Er trat näher an Aurelia heran.
    Eine sanfte Brise erhob sich, und ihr Kleid wurde wie von Geisterhand bis zur Taille hinaufgewirbelt, sodass ihre Beine und der Unterleib entblößt waren. Sie konnte sich nicht umschauen, ob andere Leute sich inzwischen zu ihnen auf die Veranda des Häuschens gesellt hatten. Der süße Duft einer exotischen Frucht umschwirrte sie wie die Spannung, die in der Nachtluft lag. Aurelia fühlte sich wie gelähmt, obwohl ihr diese Hilflosigkeit gefiel und sie es sich gar nicht anders wünschte.
    Tristan kniete sich hin und zog ihr behutsam das Höschen herunter. Als er unweigerlich das Herz auf ihrer Haut enthüllte, sah sie in seinen grünen Augen ein Wiedererkennen aufblitzen.
    Er legte die Hände auf ihre Oberschenkel und näherte sein Gesicht ihrem Körper, bis sie die Wärme seiner Lippen an ihrer Scham spürte und die Wellen seines Atems in die Falten ihrer Öffnung strömten.
    Dann schob er ihre Beine auseinander, und sein Mund legte sich auf ihre überwältigend feuchte Spalte. Endlich spürte sie auch seine leicht raue Zunge auf ihrer Knospe, während seine Finger zärtlich in sie hineinglitten. Er drang in sie ein wie eine Nektar suchende Biene in die Blüte oder ein Schatzsucher in eine unbekannte Höhle.
    Tristans Kopf war Aurelias Blicken verborgen, seit er sie leckte und reizte. Denn gegen alle Gesetze der Schwerkraft schwebte das Kleid um ihre Taille und bildete eine undurchdringliche Wolke zwischen ihnen.
    Er erregte sie ähnlich und doch ganz anders, als Lauralynn es getan hatte; kunstvoll dirigierte er ihre steigende Lust und ritt meisterhaft auf den Wogen ihrer Begierden. Tristan war geschickt, aber er zeigte eine

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