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Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition)

Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition)

Titel: Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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Kopf. Die Hände mit den schwarzen Handschuhen hielten eine hochmoderne Elektroschockpistole, wie Polizei und Militär sie verwendeten.
    Das Blut gefror ihm in den Adern. Das war nicht einfach irgendein Überfall. Jemand hatte ihn hergelockt, so wie dieser psychotische Scheißkerl Ronnie im Weißen Haus angelockt hatte. Wahrscheinlich hatte eben gar kein Kind gerufen, sondern der Verbrecher hatte die Hilferufe aufgenommen und über einen Lautsprecher im Hinterzimmer abgespielt, um ihn noch tiefer in die Dunkelheit zu locken.
    Gleich würde er um sein Leben kämpfen, und das wusste er.
    Der Angreifer rollte sich weg und sprang wieder auf die Füße. Daniels folgte ihm stolpernd. Ihm war schwindlig, und Wellen von Übelkeit stiegen aus seinem verkrampften Bauch auf.
    »Sie … die Bar … ins Bier getan«, murmelte er, denn plötzlich wurde ihm alles klar, obwohl er immer noch nicht richtig denken konnte und seine Reflexe komplett hinüber waren.
    »Legen Sie sich einfach hin, Detective Daniels«, sagte der Mann mit dem schwarzen Umhang. Seine Stimme war ein leises Wispern, zischelnd und böse. »Legen Sie sich hin und schlafen Sie ein.«
    »Arschloch!«, rief Mark und machte einen Satz nach vorn. Er schwang die Arme wie ein Bär, ohne zu wissen, wo er zupacken sollte, aber ganz sicher, dass eine der drei schwarz verhüllten Gestalten in seinem verschwommenen Gesichtsfeld der Angreifer sein musste.
    Der Mann duckte sich weg, drehte sich gerade eben aus der Reichweite seiner Arme hinaus, sodass Daniels den schwarzen Umhang nur mit den Fingerspitzen streifte. Die Welt wurde noch etwas wackliger, der Boden unter seinen Füßen schien zu schwanken. Es fiel ihm unendlich schwer, das Gleichgewicht zu halten, und er begann, am ganzen Körper zu zittern.
    »Gib auf.«
    »Keine Chance.« Mark stürzte sich wieder auf den Angreifer. Diesmal traf er ihn mit der Schulter direkt im Bauch, sodass der Mann gegen die vordere Wand stolperte, die ächzte und stöhnte.
    »Sturer Hund!«, stieß der Täter wütend hervor und hob seine Elektroschockpistole.
    Daniels fuhr herum und trat dabei nach ihm. Er war im Kickboxen nie so gut gewesen wie seine Partnerin, aber einen Arm, der mit einer Pistole auf ihn zielte, traf er blind.
    Knirschen. Stiefel knallt auf Handgelenk . Die Pistole sauste durch die Luft.
    Jetzt bekam sein Gegner es mit der Angst zu tun. Er zog sich eilig zurück, schob sich an der Wand entlang zur Tür.
    »Nicht … so … schnell«, brummte Daniels. Das Luftholen fiel ihm schwer.
    Was immer der Täter ihm auch ins Bier geschüttet hatte – in dieses letzte Bier, das ihm angeblich ein mysteriöser Wohltäter spendiert hatte – , jetzt entfaltete es seine volle Wirkung. Wenn er den ganzen Krug leergetrunken hätte, wäre er wahrscheinlich schon vor fünf Minuten bewusstlos umgekippt. So aber musste er gegen den Drang ankämpfen, sich hinzusetzen und ein Nickerchen zu halten. Nur mit äußerster Willenskraft hielt er sich aufrecht.
    »Für so was hab ich keine Zeit«, zischte der Mann. Er blieb stehen und zog eine Schusswaffe hervor. Anscheinend hatte er gehofft, er brauche sie nicht einzusetzen, weil er den Lärm fürchtete. »Wo ist er? Her damit.«
    Obwohl Daniels seine Aufmerksamkeit auf die Waffe richtete, fiel ihm auf, dass der Angreifer nicht mehr flüsterte, sondern mit normaler Stimme sprach. Einer Stimme, die ihm eindeutig bekannt vorkam.
    Er kannte diesen Mann. Kannte den Mörder. Aber sein benebeltes Hirn vermochte es nicht, die Stimme der richtigen Person zuzuordnen.
    »Was haben Sie damit gemacht, ist er in Ihrem Wagen? Ich weiß, dass Sie direkt hergekommen sind und ihn nicht in der Dienststelle abgeliefert haben.«
    Der Schlüssel. Er sprach von dem Schlüssel, den Daniels im Tunnel gefunden hatte. Dieser winzige, harmlos wirkende Gegenstand hatte offenbar eine Bedeutung. Er war ein Hinweis auf die Identität dieses Schweins, nicht nur für Mark selbst, sondern auch für Ronnie.
    Früher oder später würde sie den Schlüssel zu sehen bekommen. Dafür hatte Mark gesorgt, indem er das Teil, gleich nachdem er es unter der Fußleiste in einem dunklen Winkel des Tunnels entdeckt hatte, auf mindestens fünf verschiedene Weisen betrachtet hatte. Oh ja, Ron würde den Schlüssel sehen.
    Solange der Mörder nicht seinen Kopf mitnahm und ihn mitsamt den Bildern, die die Mikrokamera in seinem Hirn aufgenommen hatte, versteckte.
    »Arschloch«, brummte Daniels wieder, lächelte aber ein wenig, als ihm bewusst wurde,

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