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Die Farbe Des Zaubers

Die Farbe Des Zaubers

Titel: Die Farbe Des Zaubers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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der Goldschmied, der Heiler Nadeesha, Meister Melilot, der Schreiber. Natürlich unzählige Beysiber, die sie nicht kannte, und die in ihren Augen alle gleich aussahen.
    Dann entdeckte sie Kadakithis. Shupansea, die beysibische Herrscherin, hing an seinem Arm. Insgeheim schmunzelte Chenaya, als sie sah, daß sogar die Beysa sich der hiesigen Mode angepaßt und ihren Busen bedeckt hatte, statt die Brüste bemalt zur Schau zu stellen. Natürlich war Molin Fackelhalter bei ihnen.
    Der Prinz eilte mit strahlendem Gesicht auf sie zu. Es war offensichtlich, daß er sich freute, sie zu sehen. Shupansea und Molin teilten seine Begeisterung anscheinend nicht.
    »Kusinchen!« rief der Prinz über den lauten Trubel der Feiernden hinweg. »Ich hörte bereits, daß du zurück bist. Warum hast du mich nicht gleich besucht?« Er umarmte seine Lieblingsverwandte herzlich.
    »Geschäfte, mein kleiner Prinz«, antwortete sie und zauste sein Haar, was Shupansea ihrem finsteren Gesicht nach gar nicht gefiel. »Es gab einiges, was ich tun mußte.« Sie warf einen Blick auf den Eingang, und nun umarmte sie ihn. »Können wir ungestört sprechen?« flüsterte sie ihm ins Ohr.
    Schon als Kinder hatten sie Geheimnisse geteilt. Der Prinz zögerte nicht. Er wandte sich an Shupansea. »Entschuldige mich einen Moment, meine Liebste, während ich Chenaya zu den Erfrischungen führe. Ich bin sicher, Molin wird dich inzwischen unterhalten.« Er gab der Beysa keine Gelegenheit, ihre Mißbilligung in Worte zu kleiden. Er faßte seine Kusine am Arm und führte sie in die Menge.
    »Also, sag schon, was so wichtig ist, daß du ein solches Gesicht machst?« fragte er, als sie auf der entgegengesetzten Seite des Saales angelangt waren.
    Chenaya schluckte. Bis zum vergangenen Abend hatte sie nicht an ihren Vetter gedacht, nur daran, Shupansea eins auszuwischen. »Du weißt, daß ich dich sehr mag, Kadakithis«, begann sie, während sie die richtigen Worte suchte. »Aber du weißt auch, daß ich Ranke noch mehr liebe.«
    Lu-Brocas Stimme erdröhnte am Eingang. Sie hielt den Atem an.
    »Lowan Vigeles und Lady Rosanda«, kündete der Zeremonienmeister zu ihrer Erleichterung an. Sie hatte noch ein wenig Zeit, bis hier die Hölle ausbrach.
    Sie drückte den Arm ihres Vetters. Sie wollte ihm nicht weh tun, aber sie wußte, daß es zu spät war, das zu vermeiden. »Vetter, beabsichtigst du, diese beysibische Hexe zu heiraten?«
    Kadakithis wich verärgert einen Schritt von ihr zurück. »Chenaya«, sagte er. »Ich bedauere, daß ihr zwei euch nicht leiden könnt ...«
    Sie unterbrach ihn. »Keine Spielchen, Vetter. Ich habe gesehen, wie ihr beide euch anseht, und ich weiß, was sie empfindet. Aber ich kann nicht ...«
    Nun unterbrach er sie. »Bist du enttäuscht, weil ich nicht irgendwie eine Armee zusammengestellt habe und nordwärts geritten bin, um den Thron von Theron zurückzuholen?« Sie hatte ihn noch nie zuvor ironisch erlebt, und es erschreckte sie. »Hältst du mich für einen Feigling, weil ich mich hier in Freistatt verkrochen habe ...«
    Sie drückte eine Hand auf seinen Mund, um den häßlichen Anschuldigungen ein Ende zu machen. »Natürlich nicht!« entgegnete sie heftig. »Ich kenne das Maß von Therons Macht besser als du und weiß, wie weit sein Arm reicht. Er würde dich zu Hackfleisch machen, wenn du gegen ihn ziehen würdest.« Sie schluckte schwer und warf einen neuerlichen Blick auf den Eingang. »Aber egal, wer auf dem Thron sitzt, Ranke muß erhalten werden! Und Freistatt ist Teil von Ranke, egal wie viele beysibische Schiffe im Hafen liegen, oder wie viele von Shupanseas fischäugigen Verwandten sich im Palast herumtreiben!«
    Sie nahm sein Gesicht zwischen die Hände und hoffte aus tiefstem Herzen, daß er ihr eines Tages vergeben würde. »Aber du kannst sie nicht heiraten, Kadakithis! Ich kann nicht zulassen, daß du sie heiratest. Shupansea darf auf keinen Fall einen rechtlichen Anspruch auf diese Stadt bekommen! Sie mag Gast sein, doch nie deine Gemahlin, nie eine Prinzessin von Ranke!«
    »Und wie willst du das verhindern, Kusine?« entgegnete Kadakithis gereizt. »»Wenn wir überhaupt je von Heirat gesprochen hätten , wie würdest du sie verhindern?«
    Sein Zorn machte ihn ihr zum Fremden. Er schob ihre Hände zur Seite, und das schmerzte sie mehr, als sie hätte sagen können. Sie waren als Kinder Spielgefährten gewesen, Freunde und Vertraute.
    Doch es ging um Ranke. Shupansea war ein Eindringling, nicht weniger schlimm als

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