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Die Farbe Des Zaubers

Die Farbe Des Zaubers

Titel: Die Farbe Des Zaubers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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unterhalten wir uns danach; sie wird hoch sein! Und ich begleite euch — um zu sehen, wie die >vergnüglichen Zeiten< beginnen.« Sie lächelte. Auch Mriga lächelte. Ischades schillernde, elementare Bosheit war nun geweckt. Sie sehnte das Schlimmste herbei, um alles noch >interessanter< zu machen, überlegte vielleicht sogar, wie sie nachhelfen könnte. Diese Frau war unverschämt, unausstehlich — und so sehr eine Persönlichkeit , daß Mriga plötzlich feststellte, daß sie Ischade ungemein mochte.
    »Ausgezeichnet«, sagte Mriga. »Was muß getan werden?«
    »Wenn ihr ihn noch nicht beerdigt habt, dann tut es rasch«, riet Ischade. »Sonst würden wir ihn an der falschen Seite der Grenze finden ... und alles würde noch verwickelter werden, als es momentan schon ist.«
    »Also gut. Wann brechen wir auf?«
    »Um Mitternacht natürlich. Von einer Stelle aus, wo drei Straßen zusammentreffen. Ideal wäre, wenn Hunde heulten ...«
    Tyr bedachte Ischade mit einem unverkennbar ironischen Blick, hob den Kopf und gab einen langgezogenen Laut von sich.
    »Das wäre demnach geregelt.« Siveni griff nach ihrem Speer. »Und was eine Stelle mit drei Straßen betrifft, wie wäre es mit der Nordseite des Parkes beim Statthalterweg und der Tempelallee? >Himmlisches Versprechen<, heißt er, glaube ich.
    Ischade lachte, und alle standen auf. »Wie passend. Also dann, um Mitternacht. Ich kümmere mich um die Ausrüstung.«
    »Das ist sehr freundlich von Euch, Madam. Bis Mitternacht oder kurz davor.«
    »Gut. Paßt auf die zweite Stufe auf. Und auf die Hecke, sie hat Dornen.«
    Mriga schritt zufrieden durch das offene Gartentor, tätschelte den Hals des Braunen und trat seitwärts zur Mitternacht. Siveni folgte ihr mit dem Speer auf der Schulter, der vergnügt zischte, und nahm denselben Weg. Nur Tyr zögerte kurz, sie starrte den Braunen an — dann biß sie ihn rasch in die linke hintere Fessel, sprang seitwärts, um nicht getreten zu werden, und tauchte an Mriga vorbei in die Nacht.
    Auch Ischade blickte auf den Braunen, dann auf die Bäume und Büsche in ihrem Garten, von denen immer noch grüne Flammen züngelten, die sie jedoch nicht verzehrten. Sie verzog das Gesicht und löschte das Gottesfeuer mit einer Handbewegung aus. Dann schloß sie die Tür und dachte über alte Geschichten über die Hölle nach.
    »Haught«, rief sie in eine der hinteren Kammern. »Stilcho!«
    Sie eilten herbei. Es war nicht ratsam, Ischade warten zu lassen. »Ich habe Arbeit für euch beide. Stilcho, du trägst eine Botschaft ins Haus in der Oberstadt. Und auf dem Rückweg bringst du mir eine Leiche mit.«
    So tot Stilcho auch war, diese Anweisung ließ ihn erbleichen. Haught beobachtete ihn leicht belustigt aus den Augenwinkeln.
    »Und du«, wandte sie sich an Haught und beobachtete nun ihrerseits belustigt, wie er zusammenzuckte, »wirst diese Fähigkeiten einsetzen, die du so eifrig zu verbessern suchst, um mir eine Freude zu machen. Hol mir einen Geist, am besten den eines Soldaten, einen ohne irgendwelche Bindungen. Und jetzt geht!«
    Sie sah den beiden nach, wie sie davoneilten und dabei den Eindruck zu erwecken suchten, daß sie es nicht eilig hatten. Ischade lächelte und ging, um Straton zu suchen.
    Der Anblick einer zierlichen Frau in Schwarz, die langsam durch die Tempelallee spazierte, genügte, um die windige, mitternächtliche Straße leerzufegen. Der Frau folgte ein bizarrer Zug. Als erstes ein Toter, der einen blökenden, schwarzen Schafbock und ein schwarzes Mutterschaf an Stricken hinter sich herzog. Dann ein kleiner, verängstigter Lebender, der einen nicht weniger verängstigten Esel mit einem langen unförmigen Bündel auf dem Rücken führte. Dieser Mann, Moram, stank so sehr nach Wein, daß es außer dem Esel niemand in seiner Nähe ausgehalten hätte. Hinter ihm und dem Tier stapfte ein schlanker Mann mit unverkennbaren Nisizügen. Er schleppte ein kleines, schmales, in Seide gewickeltes Päckchen und ein größeres, schweres, und er sah aus, als wäre er viel lieber anderswo. Als letzter folgte, von Augenblick zu Augenblick mehr oder weniger durchscheinend, ein Geist in HöllenhundRüstung. Das war der schon lange tote Razkuli, der sehnsüchtige Blicke auf die vertrauten Stammkneipen der lebenden Höllenhunde warf.
    Das Himmlische Versprechen machte seinem Namen in dieser Nacht noch weniger Ehre als sonst. Die Kunde von dem kleinen Zug hatte sich bereits vor einer halben Stunde herumgesprochen, und die Damen der Nacht

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