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Die Farben der Magie

Die Farben der Magie

Titel: Die Farben der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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allen Dingen, die ihren Herrn bedrohten. Darüber hinaus war der Zauberer nicht sicher, ob sie sich innen im gleichen Raum-Zeit-Gefüge befand wie außen.
»Nicht einmal ein Kratzer dran«, sagte Zweiblum erfreut, als die Truhe vor ihm verharrte. Er öffnete den Deckel.
»Jetzt ist nicht der geeignete Zeitpunkt, um die Unterwäsche zu wechseln«, knurrte Rincewind. »Die Wächter und Priester kehren sicher bald zurück, und bestimmt sind sie sehr wütend!«
    »Wasser«, murmelte Zweiblum. »Die ganze Kiste ist voller Wasser!«
Rincewind blickte ihm über die Schulter und hielt vergeblich nach Kleidung, Geldbeuteln und den anderen Besitztümern des Touristen Ausschau. Statt dessen sah er Wasser.
Plötzlich sprang eine Welle empor und schwappte über den Rand. Sie platzte auf die Steinplatten, floß dort jedoch nicht auseinander, sondern nahm die Form eines Fußes an. Ein weiterer Fuß und die untere Hälfte von zwei Beinen folgten, als mehr Wasser aus der Truhe strömte und eine unsichtbare Gußform zu füllen schien. Einige Sekunden später stand der Meerestroll Tethis vor der Kiste und blinzelte.
»Oh«, sagte er schließlich, »ihr seid's! Eigentlich sollte es mich nicht überraschen.«
Er blickte sich um und kümmerte sich nicht um das Erstaunen der beiden Männer.
»Ich saß vor meiner Hütte und sah mir den Sonnenuntergang an, als dieses Ding aus dem Wasser raste und mich verschluckte«, erklärte er. »Ich fand das ziemlich seltsam. Wo sind wir hier?«
    »Krull«, antwortete Rincewind. Er starrte auf die jetzt wieder geschlossene Truhe, der es gelang, selbstgefällig zu wirken. Es kam nicht selten vor, daß sie irgendwelche Leute verschlang, aber wenn sie das nächste Mal den Deckel öffnete, enthielt sie nur Zweiblums Wäsche. Rincewind griff zu, riß die Klappe nach oben – und sah einige Hemden und Hosen, frisch gebügelt.
»Na so was!« entfuhr es Tethis. Er sah auf.
»He!« fügte er hinzu. »Ist dies nicht das Schiff, das die Krullianer über den Rand schicken wollen? Habe ich recht? Ja, bestimmt!«
Ein Pfeil zuckte ihm durch die Brust und hinterließ einige kleine Wellen. Der Meerestroll schien überhaupt nichts davon zu bemerken. Ganz im Gegensatz zu Rincewind. Soldaten krochen nun hinter den Tribünen hervor, und einige andere Wächter spähten durch den Torbogen des Eingangs.
Ein zweiter Pfeil prallte vom Turm hinter Zweiblum ab. Auf diese Entfernung hatten die Geschosse keine große Durchschlagskraft, aber es war nur noch eine Frage der Zeit, bis…
»Schnell!« rief Zweiblum. »Ins Schiff! Sicher wagen sie es nicht, darauf zu schießen!«
    »Ich wußte, daß du das vorschlägst«, stöhnte Rincewind. »Ich wußte es!«
Er trat nach der Truhe. Sie wich ein wenig zurück und hob drohend den Deckel.
Ein Speer fiel vom Himmel und bohrte sich neben dem Zauberer ins Holz. Er stieß einen kurzen Schrei aus, folgte den anderen und kletterte ebenfalls die Leiter hoch.
Pfeile pfiffen ihnen um die Ohren, als sie den schmalen Steg erreichten, der über den Rücken des Mächtigen Reisenden führte. Zweiblum ging voraus und hüpfte regelrecht. Rincewind diagnostizierte ein hohes Maß an unterdrückter Aufregung.
Auf dem Schiff fanden sie eine große runde Bronzeluke mit mehreren Haspen. Tethis und der Tourist knieten und versuchten, die spangenartigen Vorrichtungen zu lösen.
Im Herzen des Mächtigen Reisenden rieselte schon seit Stunden feiner Sand in ein speziell geformtes Gefäß. Jetzt erreichte es genau das richtige Gewicht, kippte und stieß ein sorgfältig ausbalanciertes Pendel an, das herumschwang und dadurch eine Nadel aus einem komplizierten kleinen Mechanismus zog. Eine Kette rasselte. Etwas machte leise Klong…
»Was war das?« fragte Rincewind nervös und sah nach unten…

    I nzwischen regnete es keine Pfeile mehr. Dutzende von Priestern und Soldaten standen reglos und starrten zum Schiff hinauf. Ein besorgter kleiner Mann bahnte sich mit den Ellbogen einen Weg durch die Menge und öffnete den Mund, um etwas zu rufen.
»Was war das?« erkundigte sich Zweiblum und drehte eine Flügelmutter.
»Ich habe auch etwas gehört«, sagte Rincewind. »Äh, wir drohen einfach damit, dieses Ding zu beschädigen, wenn man uns nicht gehen läßt, einverstanden? Darauf beschränken wir uns, in Ordnung?«
    »Ja«, entgegnete Zweiblum unbestimmt. Er setzte sich auf die Fersen. »Das wär's. Alle Spangen sind gelockert.«
Einige muskulöse Männer kletterten die Leiter des Startturms hoch, und unter ihnen erkannte

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