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Die Farben der Zeit

Die Farben der Zeit

Titel: Die Farben der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Willis
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der Angel- und der Wurfbude und dem Teezelt vorbei zu einer Stelle, wo Sand inmitten einer hölzernen Umrandung aufgehäuft war. Baine unterteilte ihn gerade mit einer kleinen Schaufel in Vierecke.
    »Hier ist die Schatzsuche, Mr. Henry«, sagte Mrs. Mering und drückte mir eine Handvoll gefalteter Pappkarten in die Hand. »Damit werden die Felder numeriert. Haben Sie Schillinge dabei?«
    Ich zog meinen Geldbeutel heraus und schüttete den Inhalt in meine Hand. »Drei Schilling für die kleinen Preise«, sagte Mrs. Mering, mit einem Griff alles Geld an sich reißend. Sie suchte drei Silbermünzen heraus und gab sie mir zurück. »Das übrige können wir als Wechselgeld für den Wollwarenstand verwenden.«
    Unverkennbar, daß sie mit Lady Schrapnell verwandt war.
    »Ich überlasse es Ihnen, in welchen Quadraten Sie die Schillinge und den Hauptpreis eingraben«, sagte sie. »Passen Sie auf, daß Sie niemand dabei beobachtet. Vermeiden Sie die Eckquadrate und die Glückszahlen – drei, sieben und dreizehn. Diese nehmen die Leute immer zuerst, und wenn der Hauptpreis zu früh gefunden wird, bekommen wir nicht genügend Geld für die Kirchenrestaurierung zusammen. Vermeiden Sie auch alle Zahlen unter zwölf. Die Kinder wählen immer eine Zahl, die ihrem Alter entspricht. Ebenso vierzehn. Heute ist der vierzehnte Juni, und die Leute wählen immer häufig das Datum. Und passen Sie auf, daß jeder immer nur in einem Quadrat gräbt. Baine, wo ist der Hauptpreis?«
    »Hier, Madam«, sagte Baine und reichte ihr ein in braunes Papier eingewickeltes Päckchen.
    »Einmal graben kostet zwei Penny, dreimal graben fünf.« Sie wickelte das Päckchen aus. »Hier ist unser Hauptgewinn.«
    Sie reichte mir einen Teller, auf den die Mühle von Iffley gemalt war und auf dem stand: »Glückliche Zeiten auf der Themse«. Er sah haargenau so aus wie der, den mir die Morgenhaube in Abingdon hatte verkaufen wollen.
    »Baine, wo ist die Schaufel?« fragte Mrs. Mering.
    »Hier, Madam.« Er reichte sie mir mitsamt einem Rechen. »Damit können Sie den Sand nach dem Eingraben der Preise wieder glätten«, erklärte er.
    »Wie spät ist es, Baine?« wollte Mrs. Mering wissen.
    »Fünf vor zehn, Madam«, sagte er, und ich dachte, sie würde ohnmächtig.
    »Und wir sind noch immer nicht fertig!« rief sie. »Baine, gehen Sie und erklären Sie Professor Peddick das Angelspiel und bringen Sie mir meine Kristallkugel! Mr. Henry, fangen Sie sofort an. Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren.«
    Ich hob die Schaufel.
    »Und auch nicht achtundzwanzig. Dort lag letztes Jahr der Hauptgewinn. Oder sechzehn. Das ist der Geburtstag der Königin.«
    Sie rauschte davon, und ich begann, die Schätze zu vergraben. Baine hatte dreißig Quadrate vorbereitet. Wenn man sechzehn, achtundzwanzig, drei, sieben, dreizehn, vierzehn und alle Zahlen unter zwölf ausschloß und ebenso die Eckquadrate, blieb nicht mehr viel Auswahl.
    Ich schaute mich scharf um, für den Fall, daß irgendwelche Diebe, die es auf »Glückliche Zeiten auf der Themse« abgesehen hatten, in den Hecken lauerten, und steckte dann die drei Schillinge in neunundzwanzig, dreiundzwanzig und sechsundzwanzig. Nein, das war ja eine Ecke. Einundzwanzig also. Dann stand ich da und versuchte, mir darüber klarzuwerden, welches Quadrat wohl am wenigstens nach Hauptgewinn aussehen würde und ob mir noch genügend Zeit blieb, zu Dunworthy zu springen, um ihm Bericht zu erstatten, bevor das Fest begann.
    Während ich noch mit mir selbst debattierte, begannen die Glocken der Kirche von Muchings End zu läuten, Mrs. Mering stieß ein Schreichen aus, und das Kirchfest war somit offiziell eröffnet. Schleunigst vergrub ich den Hauptgewinn in Nummer achtzehn und begann zu harken.
    »Sieben«, sagte eine Kinderstimme hinter mir. Ich drehte mich um. Eglantine Chattisbourne stand in einem rosa Kleid, das eine Riesenschleife zierte, vor mir. In der Hand hielt sie die Suppenschüssel, die einem Salatkopf glich.
    »Es ist noch nicht eröffnet«, sagte ich, harkte über mehrere andere Quadrate und beugte mich dann darüber, um die Nummernschilder darauf zu setzen.
    »Ich will aber in Nummer sieben graben«, sagte Eglantine und streckte mir fünf Penny entgegen. »Drei Versuche. Mit sieben fange ich an. Das ist meine Glückszahl.«
    Ich reichte ihr die Schaufel, und sie setzte den Salatkopf ab und grub einige Zeit.
    »Willst du noch ein anderes Feld ausprobieren?« fragte ich sie.
    »Ich bin noch nicht fertig.« Sie grub weiter,

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