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Die Farben der Zeit

Die Farben der Zeit

Titel: Die Farben der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Willis
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um die Katze zu retten und die Inkonsequenz zu verursachen. Und bei neun Minuten hatte der Verlust nicht einmal das Limit erreicht. Warum hatte das Netz den Schlupfverlust nicht bis zum Durchschnitt erhöht? Oder sich geschlossen, bevor die Inkonsequenz eingetreten war? Und warum öffnete es sich jetzt bei Carruthers nicht mehr?
    Die Anlegestelle war nur noch ein paar hundert Meter entfernt. »Wenn wir Glück haben, hat nicht einmal jemand gemerkt, daß wir auf dem Fluß unterwegs waren«, sagte ich und ruderte auf die Anlegestelle zu.
    »Unser Glück hat Ausgang«, sagte Verity. Ich drehte mich auf der Bank um und sah Tossie und Terence zum Ufer hinunterlaufen. Sie winkten uns.
    »Oh, Cousine!« rief Tossie. »Du wirst es nicht glauben, was passiert ist! Mr. St. Trewes und ich haben uns verlobt!«

»… und Regeln gibt es anscheinend überhaupt keine; oder falls es welche gibt, hält sich keiner daran – und du kannst dir gar nicht vorstellen, wie durcheinander man wird, wenn das ganze Spielgerät lebendig ist.«
    Lewis Carroll
»Alice im Wunderland«
     
16. Kapitel
     
     
    Angst vor Regen • Noch ein Schwan • Was Leute auf Wohltätigkeitsbasaren alles kaufen • Nummer drei, sieben, dreizehn, vierzehn und achtundzwanzig • Ich lasse mir die Zukunft vorhersagen • Die Dinge sind nicht, was sie scheinen • Ich reise zur Anderen Seite • Die Schlacht bei Waterloo • Wie wichtig eine gute Handschrift sein kann • Ein schicksalhafter Tag • Nummer Fünfzehn • Ein Plan • Eine unerwartete Ankunft
     
     
    »Es war nicht Ihre Schuld«, sagte Verity, als wir am nächsten Morgen am Stand, wo der Basar stattfand, Sachen zum Verkauf sortierten. Es war unsere erste Möglichkeit, die, wie Mrs. Mering es ausdrückte, »aufregenden Neuigkeiten« unter vier Augen zu besprechen.
    »Es war meine Schuld.« Verity stellte einen Holzschuh aus Porzellan hin, den eine blauweiße Windmühle zierte. »Ich hätte nie zulassen dürfen, daß T. J. mich so viele Sprünge machen läßt.«
    »Sie versuchten ja nur, etwas herauszufinden, was uns helfen könnte«, sagte ich und wickelte einen Eierkocher aus. »Ich war derjenige, der Tossie und Terence unbeobachtet ließ.« Ich stellte den Kocher auf den Verkaufstisch. »Und ihm diese Idee eingeimpft hat. Er hätte den Antrag nicht gemacht, wenn ich nicht diesen Blödsinn verzapft hätte, von ›vertanen Chancen‹ und der ›Zeit, die flieht‹.«
    »Sie taten nur, um was ich Sie gebeten hatte«, entgegnete Verity und entfaltete einen japanischen Fächer. »›Wenden Sie die Titanic, Ned‹, sagte ich. ›Machen Sie sich keine Sorgen. Wir werden keinen Eisberg rammen.‹«
    »Noch immer nicht fertig?« fragte Mrs. Mering, und wir fuhren beide hoch. »Das Fest wird gleich eröffnet.«
    »Wir werden rechtzeitig fertig sein«, sagte Verity und packte eine Suppenterrine in Form eines Salatkopfes aus. Mrs. Mering schaute besorgt zum bewölkten Himmel hoch. »Oh, Mr. Henry, es wird doch nicht etwa regnen, oder was meinen Sie?«
    Natürlich nicht, dachte ich. Das Schicksal ist gegen mich.
    »Nein«, erwiderte ich. Ich wickelte eine Radierung von Paolo und Francesca aus, ein weiteres Pärchen, mit dem es ein übles Ende genommen hatte. [60]
    »Gut«, sagte Mrs. Mering, eine Büste Prinz Alberts abstaubend. »Oh, da kommt Mr. St. Trewes! Ich muß mit ihm übers Ponyreiten sprechen.«
    Ich beobachtete sie interessiert, als sie auf Terence zurauschte. Sie trug ein blaues Gartenpartykleid, in victorianischem Stil überall gerafft, gerüscht und gekraust, darüber aber noch ein fließendes Gewand mit roten, gelben und purpurnen Streifen sowie ein breites samtenes Stirnband, in dem eine mächtige Straußenfeder steckte.
    »Sie spielt die Wahrsagerin«, erklärte Verity und placierte eine Nähschere in Form eines Reihers auf den Tisch. »Wenn sie mir die Zukunft weissagt, werde ich sie fragen, ob sie weiß, wo des Bischofs Vogeltränke ist.«
    »Vielleicht hier dabei«, sagte ich und suchte nach einem Plätzchen, wo ich das Banjo der Witwe Wallace unterbringen konnte. »Sie würde gut dazu passen.«
    Verity blickte auf die Sachen auf dem Verkaufstisch. »Das ist wirklich Krimskrams«, sagte sie und stellte noch ein Porzellantöpfchen für Bartpomade dazu.
    »Etwas fehlt noch«, sagte ich mit kritischem Blick. Ich ging hinüber zu Tossies Bude und schnappte mir einen Federhalterwischer, den ich zwischen einen Brieföffner und eine Gruppe Zinnsoldaten legte. »So. Nun ist es perfekt.«
    »Bis auf

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