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Die Farben des Chaos

Titel: Die Farben des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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dunkler.«
    Leyladin kniff nachdenklich die Augen zusammen, sagte aber nichts.
    »Ich glaube, ich gehe jetzt besser zu den Hallen zurück«, meinte Cerryl.
    »Du kannst auch hier bleiben …«, widersprach Leyladin. »Nein, du sollst sogar hier bleiben.«
    Cerryl schüttelte den Kopf. »Nein … ich bin in meinem eigenen Zimmer gut aufgehoben.«
    »Draußen auf der Straße, auf dem Weg hierher, warst du nicht gerade gut aufgehoben.«
    »Das ist auf der Straße passiert, nicht in den Hallen. Ich glaube nicht, dass es gut ist, wenn ich länger hier bleibe.«
    »Ich gebe Myral Bescheid, damit er irgendwie auf dich aufpasst. Er kann auch Kinowin unterrichten.« Die Heilerin legte den Kopf schief, dann nickte sie. »Du solltest jetzt nicht laufen. Ich werde Meridis bitten, die Kutsche zu holen.«
    Cerryl widersprach ihr nicht, sondern trank schweigend einen Schluck Wein, während Leyladin in die Küche lief. Benommen war er nicht mehr, aber die Schmerzen im Arm und im Kopf waren stärker geworden und es pochte.
    »Die Kutsche ist gleich da.« Leyladin warf einen Blick zum Tablett auf dem Boden. »Kannst du noch etwas essen?«
    »Ja.«
    »Dann solltest du es tun.« Sie reichte ihm noch ein Stück weißen Käse.
    Bis Meridis Bescheid gab, dass die Kutsche bereit sei, hatte Cerryl den Käse und das Brot zum größten Teil aufgegessen und ein ganzes Glas Wein getrunken. Als er langsam durch die vordere Halle ging, sah Meridis ihn nachdenklich an. »Ich kann nicht glauben, dass jemand es wagt, einen Magier anzugreifen. Ich kann es einfach nicht glauben. Was ist nur aus der Welt geworden?«
    »Sie ist wohl eher geblieben, wie sie immer war«, erwiderte Leyladin etwas ungehalten.
    Im Regen, der jetzt nur noch als Nieselregen fiel, ging Cerryl unterdessen zur Kutsche hinaus. Htm war ein wenig schwindlig. Lag es daran, dass er die Chaos-Energie eingesetzt hatte? Lag es an der Wunde? An der Behandlung? An allem zusammen? Er war nicht sicher, aber eigentlich spielte es auch keine Rolle.
    Soaris saß auf dem Kutschbock und betrachtete Cerryl und Leyladin aufmerksam, als sie sich ihm näherten. Ein Bewaffneter mit einem Kurzschwert sah unbeteiligt zu, wie Cerryl in die Kutsche stieg. Leyladin folgte ihm, schloss die Tür und setzte sich neben ihn.
    Die Kutsche fuhr langsam an, wofür Cerryl äußerst dankbar war, dann prasselte der Regen heftiger als zuvor aufs Dach.
    Als die Kutsche am Vordereingang der Hallen der Magier hielt, verkündete Soaris: »Wir werden hier auf Euch warten, Herrin Leyladin.«
    »Danke, Soaris.« Sie nickte und stellte sich neben Cerryls verletzten Arm, wie um die Wunden gegen zufällige Blicke abzuschirmen.
    Cerryl ging vorsichtig die Treppe hinauf und durch den Eingang in die vordere Halle, dann durch den Vorraum. Leyladin hielt sich die ganze Zeit dicht neben ihm. Sie erreichten den Innenhof mit dem Springbrunnen, ohne jemandem begegnet zu sein.
    Dort aber stand Lyasa, als hätte sie auf jemanden gewartet. Sie riss die Augen auf und eilte Cerryl entgegen. »Was ist mit dir passiert?«, flüsterte sie, als sie den Verband und die Blutflecken auf Cerryls Hemd sah.
    »Später«, wehrte Leyladin ab.
    Lyasa drehte sich sofort um und ging rechts neben Cerryl. Er war froh, dass ihm die beiden Frauen die Treppe hinauf bis zu seinem Zimmer halfen. Dort angekommen, ließ er sich dankbar aufs Bett sinken. Leyladin schüttelte ihm die Kissen auf, damit er bequem sitzen konnte.
    »Bleibe du bei ihm«, sagte Leyladin zu Lyasa. »Ich sage Myral Bescheid.«
    Als die Tür geschlossen war, zog sich die schwarzhaarige Lyasa den Stuhl ans Bett und setzte sich. »Was ist geschehen?«
    »Ein Bogenschütze hat auf mich geschossen«, erwiderte Cerryl trocken. »Er ist jetzt Asche, aber es war ziemlich anstrengend, bis zu Leyladin zu kommen.«
    »Ein Pfeil? Mit einer Eisenspitze? Und du stehst noch auf den Beinen?«
    »Leyladin ist eine gute Heilerin.«
    »So gut ist sie auch wieder nicht.« Sie runzelte die Stirn. »Ein Bogenschütze hat in Fairhaven einen Magier angegriffen? Das klingt überhaupt nicht gut.«
    »Es war nicht das erste Mal.« Cerryl erinnerte sich nur zu gut an die Bewaffneten, die ihn angegriffen hatten, als er in den Abwasserkanälen Dienst getan hatte.
    »Cerryl, für jemanden, der so still ist, kannst du die Leute aber ziemlich erschrecken.«
    »Ich mache das doch nicht absichtlich.« Cerryl schloss die Augen, aber in seinem Kopf schien sich alles zu drehen und er musste sie gleich wieder öffnen.
    Nicht lange

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