Die Farm am Eukalyptushain

Titel: Die Farm am Eukalyptushain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley

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kastanienbraunen Wallach genommen, dessen Ego so groß wie Queensland war.
    »Na, das nenne ich Balsam für meine müden Augen«, sagte einer der Treiber.
    Connor merkte, dass er nicht der Einzige war, der bewundernd auf Harriets strammen Po blickte, der sich aus dem Sattel erhob, als sie den Braunen zum Galopp antrieb. Sie war wirklich ein ansehnliches Mädel. Und reiten konnte sie auch. Diese feine Schule, auf der sie und ihre Schwester gewesen waren, hatte offensichtlich ihre Vorzüge.

    Tom Bradley grinste. Belinda genoss den Flug nicht, das sah er an dem grünlichen Hauch auf ihrer sonnengebräunten Haut und daran, wie ihre Finger die Armlehnen umklammerten.
    Als habe sie seine Gedanken gelesen, verzog sie das Gesicht und hielt die Augen fest geschlossen. »Ich weiß nicht, warum ich mitgekommen bin«, sagte sie mit zusammengebissenen Zähnen. »Ich hasse das Fliegen unter den günstigsten Umständen, aber dieses verdammte Ding muss doch jeden Augenblick vom Himmel fallen.«
    »Der Hubschrauber ist absolut sicher«, schrie er in das Mikrophon an seinem Kopfhörer. »Er ist gründlich durchgecheckt worden, und der Pilot ist ein alter Hase. Stimmt’s, Kollege?«
    »Kann man wohl sagen«, rief der Vietnamveteran über dieSchulter nach hinten. Seine Stimme ertrank fast im Rattern und Dröhnen der Maschine. »Diese alte Mühle und ich sind seit Ewigkeiten zusammen. Nach all den Jahren würde sie es nicht wagen, vom Himmel zu fallen.« Wie zum Beweis dafür ließ er den Hubschrauber hin und her schaukeln und flog ein paar enge Kurven. In Vietnam hatte er über hundert Einsätze gehabt, und er manövrierte noch immer, als läge er unter feindlichem Feuer. Seiner Ansicht nach war es die einzige Art zu fliegen.
    Tom lachte und tätschelte Belindas Hand. »Siehst du? Du brauchst keine Angst zu haben. Er schafft’s schon.«
    »Er vielleicht«, fauchte Belinda. »Aber das ist typisch für euch Kerle. Ein Wort von dir und dem Roten Baron hier, und ich soll mich entspannen und glauben, dass wir nicht jeden Augenblick in den Tod stürzen werden. Aber was ist, wenn wir in einen Vogelschwarm geraten? Oder in eine Windbö? Oder … oder …« Anscheinend gingen ihr die Worte und die Luft aus.
    »Vertrau mir«, sagte Tom.
    Belinda klappte ein Auge auf, und ihr verächtlicher Blick verriet ihm, dass er schon wieder das Falsche gesagt hatte. Manchen Leuten war einfach nicht zu helfen. Er überließ sie ihrer Flugangst und schaute aus dem Fenster. Tief unter ihnen lag das australische Outback wie ein grün-roter Flickenteppich, zusammengehalten von Baumgruppen, Salzpfannen und Bergketten. Das glitzernde Wasser von Billabongs und Seen und endlose Weiden wechselten sich ab mit Bergen und Wasserfällen, und dann folgte staubiges, ockergelbes Land mit Tausenden von hektargroßen Weizenfeldern, die wogten wie ein endloses gelbes Meer. Tom empfand überwältigenden Stolz. Es war sein Land, sein Erbe, und so etwas gab es auf der ganzen Welt kein zweites Mal.
    Er drehte sich zu Belinda um, doch sie saß noch immer wie erstarrt auf ihrem Sitz, die Augen fest geschlossen, und umklammerte die Armlehnen. In diesem Zustand wird ihr überhaupt nichts gefallen, dachte er. Aber er bewunderte ihren tapferenKampf gegen die Flugangst. Belinda war eine ausgezeichnete Polizistin, sie war grundehrlich, und es machte Spaß, mit ihr zu arbeiten. Er hatte sie nicht überreden müssen, ihn zu begleiten – nicht, nachdem er ihr erklärt hatte, warum er mit Catriona sprechen musste. Er seufzte. So war er zumindest auch diesen Wolff für eine Weile los, und das war ein zusätzlicher Bonus.
    Belinda stöhnte, als der Hubschrauber sich in eine weite Westkurve neigte und so tief hinunterging, dass er fast die Baumwipfel streifte. »Wie lange dauert diese Folter noch?«
    Tom musterte sie. Ihre grünliche Färbung hatte sich vertieft. »Du wirst doch hoffentlich nicht gleich dein Frühstück zurückgeben?«
    »Wenn ja«, gab sie zähneknirschend zurück, »sorge ich dafür, dass du was abbekommst.«
    Tom bemühte sich, nicht zu lachen. »Wir müssten in ungefähr zwei Stunden da sein. Versuch doch, dich auf etwas anderes zu konzentrieren. Vielleicht geht’s dir dann besser.«
    »Das bezweifle ich«, knurrte sie. »Und wage es ja nicht, über mich zu lachen, sonst bring ich dich um.«
    Er putzte sich die Nase und verbarg sein Grinsen unter dem Taschentuch, bis er sicher war, dass er es unter Kontrolle hatte. Die arme Belinda!
    Er schaute wieder aus dem