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Die Farm am Eukalyptushain

Die Farm am Eukalyptushain

Titel: Die Farm am Eukalyptushain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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Rosa verschränkte die Arme und ging in Abwehrhaltung. »Warum hast du nicht wenigstens angerufen und uns vorgewarnt?«
    »Das habe ich getan«, sagte Belinda. »Ich habe gestern Nachmittag mit Catriona gesprochen.«
    »Davon hat sie uns nichts gesagt«, murmelte Harriet.
    Tom hatte alle Mühe, sich auf seine Gedanken und auf die Situation zu konzentrieren. »Ich habe größten Respekt vor Catriona Summers«, sagte er mit fester Stimme. »Und ich habe absolut nicht die Absicht, hier irgendetwas hinterrücks zu tun. Sie müssen mir wirklich glauben, dass weder ich noch Belinda irgendetwas tun werden, was sie aufregen könnte. Aber ich habe eine Aufgabe zu erfüllen.«
    Harriet sah, wie die Sonne Toms braune Augen golden aufleuchten ließ, und sie bemerkte die silbrigen Fäden im zerzausten Haar an seinen Schläfen. Sein fester Händedruck hatte einen kraftvollen Eindruck vermittelt. Er hatte seine Emotionen fest imGriff, als er seine Sache vertrat. Tom Bradley hatte etwas an sich, das sie unendlich reizvoll fand, und obwohl sie ihn gerade erst kennen gelernt hatte, war sie zutiefst davon überzeugt, dass sie ihm vertrauen konnte.
    »Das liegt bei Catriona«, sagte sie. Die braunen Augen sahen sie unverwandt an. »Aber als ihre Anwältinnen sind wir berechtigt, die ganze Zeit anwesend zu sein, wenn sie sich entschließt, mit Ihnen zu sprechen.«
    Sein Gesicht erstrahlte in einem Lächeln, und sein Blick verriet Erleichterung. »Danke.«
    »Danken Sie nicht mir.« Jetzt erwiderte Harriet sein Lächeln. »Catriona hat noch nicht zugestimmt, und niemand von uns hier hat die leiseste Ahnung, worum es geht.« Das war ein Wink mit dem Zaunpfahl, den die beiden Polizisten geflissentlich ignorierten.

    Connors Knie brannte wie Feuer. In seiner Panik hatte das Pferd ihn getreten, und der Huf hatte die alte Narbe mit voller Wucht getroffen. Er humpelte zur Koppel hinüber, fest entschlossen, diese Trottel zur Rede zu stellen, die auf dem Hof ein solches Chaos angerichtet hatten. Den Mann konnte er deutlich sehen, aber die andere Person, eine Frau, stand im Schatten. Egal, dachte er wütend. Er würde ihnen gründlich die Meinung sagen und sie vom Hof jagen.
    Er war bis auf ein paar Schritte an die kleine Gruppe am Rand der Koppel herangekommen, als die Frau aus dem Schatten des Mannes trat. Irgendwie kam sie ihm bekannt vor, aber er wusste, wenn er sie schon einmal gesehen hätte, würde er sie wieder erkennen. Sie war hinreißend. Aber das würde ihn nicht von seiner Absicht abbringen. »Ich bin hier der Verwalter«, brüllte er. »Und wenn ihr Scheißer das nächste Mal mit einem Hubschrauber auf meiner Koppel landet, verklage ich euch, dass euch Hören und Sehen vergeht.«
    »Große Versprechungen. Tag, Connor. Wie geht’s?«
    Er blieb wie angewurzelt stehen. Diese Stimme war unverwechselbar. »Belinda?« Er glotzte die üppige Gestalt in der engen Jeans an, das hübsche Gesicht und die dunkle Lockenpracht.
    »Hundert Punkte. Lange nicht gesehen, Con.« Sie lachte. »Vorsicht, Alter – oder willst du Fliegen fangen?«
    Er klappte den Mund zu und lief puterrot an. Sie hatte ihm den Wind aus den Segeln genommen, und zwar gründlich. Aber er konnte den Blick nicht von ihr wenden. Das hier konnte doch unmöglich diese schreckliche, fette kleine Landplage sein, die wie eine Klette an ihm gehangen und ihm das Leben zur Hölle gemacht hatte?
    »Du siehst auch nicht schlecht aus«, neckte sie ihn, als habe sie seine Gedanken gelesen.
    »Sprach der Fuchs zum Kaninchen«, rief Catriona. Sie kam im Laufschritt heran und umarmte Belinda. »Wie schön, dich nach so langer Zeit wiederzusehen!«, flüsterte sie in den dichten Lockenschopf. Sie trat einen Schritt zurück und betrachtete Belinda. »Junge«, sagte sie, »kein Wunder, dass du Connor die Sprache verschlägst. Als ich dich das letzte Mal gesehen habe, hattest du Zöpfe und liefst im Overall durch die Gegend.«
    Belinda sah ihr mit verstörender Aufrichtigkeit in die Augen. »Hör zu, Catriona«, begann sie. »Ich habe das alles nicht gewollt, aber ich hielt es für das Beste, mitzukommen und darauf zu achten, dass es dir gut geht.« Sie warf einen Blick zu Tom hinüber. »Tom und ich haben uns ein paar Tage Urlaub genommen. Die Sache ist also offiziell inoffiziell, wenn du verstehst, was ich meine. Und es tut mir leid, dass es im falschen Augenblick geschieht, ich hatte nicht an deinen Geburtstag gedacht.«
    Catriona schüttelte den Kopf. »Keine Sorge, Kind. Ich weiß doch,

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