Die Farm am Eukalyptushain
einfach so aufkreuzt.«
Catriona schüttelte den Kopf. »Belinda und ich haben lange miteinander telefoniert«, sagte sie. »Sie tut nur ihre Arbeit, also gib ihr nicht die Schuld an allem.« Sie lächelte, aber es war ein müdes Lächeln, das ihre Augen nicht erreichte. »Es ist mein Schlamassel, und ich werde ihn in Ordnung bringen, keine Sorge.«
Catriona war mit den Vorbereitungen für das Abendessen beschäftigt. Wahrscheinlich wäre es einfacher gewesen, von Cookie etwas herüberbringen zu lassen, aber sie wollte keine weiteren Verwicklungen riskieren. Die Männer hatten die Polizisten gesehen, und ohne Zweifel machten wilde Gerüchte die Runde. Ein einziges unbedachtes Wort würde genügen, um den Klatsch anzuheizen, und sie hatte ohne diese Art von Unruhe genug zu tun.
»Wie geht’s?« Belinda kam aus dem Gästezimmer und umarmte Catriona. »Junge, es ist schön, wieder hier zu sein. Tut mir nur leid, dass es unter solchen Umständen geschehen muss.«
Catriona lächelte warmherzig. »Hast du deinen Eltern schon gesagt, dass du hier bist? Pat würde sich freuen, dich zu sehen.«
Belinda schob die Hände in die Taschen ihrer engen Jeans. »Vielleicht schaffe ich es, sie zu besuchen, bevor ich zurückfliege«, sagte sie. »Kann sein, dass ich sogar ein Weilchen dableibe und Zeit für meine Brüder habe.«
Connor kam herein, warf Tom einen finsteren Blick zu und setzte sich an den Tisch. Catriona sah, dass er zu Belinda hinüberschaute. Zumindest nimmt er jetzt Notiz von ihr, dachte sie lächelnd. Aber es wäre auch schwer, sie zu übersehen.
»Würde mir bitte jemand sagen, was hier los ist?«, fragte Connor ungeduldig.
»Alles zu seiner Zeit«, sagte Catriona. »Wir wollen jetzt zuAbend essen.« Sie überhörte seinen Protest, setzte sich ans Kopfende des Tisches und wandte sich an Tom. »Belinda ist die Tochter von Freunden, die eine Farm in der Nähe haben. Als wir uns kennen lernten, war sie ein dickes kleines Schulmädchen mit Zöpfen. Sie war ein richtiger Wildfang, ständig unterwegs, und hat mit Rosa lauter Dummheiten gemacht.« Lächelnd sah sie Belinda an. »Seitdem hast du dich wirklich verändert. Genau genommen« – sie sah sich am Tisch um – »habt ihr das alle.«
Belinda schüttelte sich die Locken aus dem Gesicht und lachte. »Gott sei Dank! Zöpfe und Akne würden mir heute wohl nicht mehr stehen.«
Der Grund für ihre Anwesenheit dämpfte Catrionas Wiedersehensfreude ein wenig. »Ich habe nie verstanden, warum du zur Polizei gegangen bist«, sagte sie.
»Es ist eine Herausforderung, und zwar eine, die mir großenteils Spaß macht«, sagte Belinda. »Aber ich vermisse die Farm und das weite, offene Land hier draußen manchmal.« Sie sah Tom an, der bisher noch kein Wort gesagt hatte, sondern nur dasaß und Harriet anhimmelte. »Aber es ist eine Männerwelt, kein Zweifel, und es ist ein Glück, dass ich mit älteren Brüdern und Viehtreibern aufgewachsen bin. Das hat mich abgehärtet, und dass ich von Anfang an eine dicke Haut hatte, hat mir geholfen, mich gegen die chauvinistischen Attitüden meiner männlichen Kollegen durchzusetzen.«
»Ich bin kein Chauvinist«, plusterte Tom sich auf. »Das ist unfair, Belinda, und das weißt du.«
Sie lächelte ihn amüsiert an. »Habe ich dich persönlich beschuldigt?« Sie sah Rosa an, die sich jetzt auch an den Tisch gesetzt hatte. »Sind sie nicht alle gleich? Ein Ego, so zerbrechlich wie ein Ei. Die leiseste Andeutung von Kritik, und sie schmeißen ihre Spielsachen aus dem Kinderwagen.«
»Da hast du Recht«, sagte Rosa. »Aber wenn du glaubst, Cops sind schlimm, solltest du mal versuchen, bei uns zu arbeiten. Anwälte sind die Schlimmsten.« Sie gab Connor einen Rippenstoß. »Und Brüder sind nicht viel besser.«
Connor wurde rot und wechselte einen mitfühlenden Blick mit Tom. »Schwestern können einem aber auch auf die Nerven gehen«, sagte er. »Und wenn man einer Frau etwas zu tun gibt, bricht sie sich einen Nagel ab und muss eine Woche liegen, um über das Trauma hinwegzukommen.«
Daraufhin erhob sich ein Chor von protestierenden Stimmen, und Rosa schlug ihrem Bruder so heftig auf den Arm, dass er zusammenzuckte.
Catriona amüsierte sich trotz der Gründe, die hinter dieser Zusammenkunft standen. Es war Jahre her, dass sie so viele junge Leute an ihrem Tisch gehabt hatte, und es erinnerte sie an die alten Zeiten, als Rosa und Connor ihre Schulfreunde mit nach Hause gebracht hatten. Sie hörte ihnen zu und war froh, dass in
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