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Die Farm am Eukalyptushain

Die Farm am Eukalyptushain

Titel: Die Farm am Eukalyptushain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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diesen außergewöhnlichen Überfall bringen könnte. »Was hat das zu bedeuten?«, fragte er schließlich.
    Sie berichtete ihm von dem Anruf des Reporters. »So viel also dazu, dass Sie meinen Namen aus der Presse heraushalten. So viel zu Ihren Versprechungen.« Herausfordernd schaute sie ihn an. »Seine Informationen waren so detailliert, dass sie nur von Ihnenoder von jemandem in Ihrer Nähe stammen können. Was haben Sie dazu zu sagen, Mr Detective Inspector?«
    Tom war zwar erleichtert, weil er jetzt den Grund für ihren Zorn kannte, aber dafür packte ihn die Wut über den heimtückischen Verrat an dieser Frau, die er schon so lange bewunderte. »Von mir ist es nicht gekommen«, sagte er mit fester Stimme. »Ich gebe Ihnen mein Wort.«
    »Beweisen Sie   ’s mir«, konterte sie. »Andernfalls machen Sie, dass Sie von hier verschwinden.«
    Tom ballte die Fäuste. So etwas konnte er jetzt nicht gebrauchen. Catriona hatte angefangen, ihm zu vertrauen; sie hatte sich sogar so weit geöffnet, dass sie ihm etwas von ihrer Kindheit erzählt hatte. Wer zum Teufel war da zur Presse gelaufen – und warum? Was hatte er sich davon versprochen? Erregt fuhr er sich mit den Fingern durch das Haar. Gott, was für ein Schlamassel!
    Catriona starrte ihn noch immer wütend an, und der Abscheu in ihrem Blick bereitete ihm Unbehagen. Junge, dachte er. Wenn Blicke töten könnten, wäre ich jetzt mausetot. Die ganze Szene war eine Farce, aber wenn er jetzt versuchen wollte, leichthin darüber hinwegzugehen, würde er damit jede Hoffnung zunichte machen, die Wahrheit aus Catriona herauszuholen. Irgendwie musste er ihr beweisen, dass er nichts damit zu tun hatte. Sie musterten einander, und seine Gedanken überschlugen sich.
    Die Familienmitglieder konnte er ausschließen. Damit blieb Wolff als wahrscheinlichster Kandidat. Sein Mund wurde zu einer harten, dünnen Linie. Wolff lebte gern am Rande der Legalität; er genoss die Schmiergelder und sonstigen Vorzüge, die es mit sich brachte, wenn man hier und da ein Auge zudrückte. Außerdem hatte er einen kostspieligen Lebensstil und eine Vorliebe für das Spielcasino. Wahrscheinlich zahlte die Zeitung ein hohes Honorar für eine solche Geschichte. Und mit eisiger Klarheit fielen ihm plötzlich die Schlüssel ein. Er hatte sie auf dem Schreibtisch liegen lassen, sie waren unter dem Papierkram verschwunden, und dann hatte er sie schließlich in einer Schublade wiedergefunden. Er hatte sich gewundert, aber jetzt war die Sache klar. Wolff hatte die Schlüssel genommen, hatte die Schublade aufgeschlossen und die Akte gelesen. Er hatte seine Drohung wahr gemacht, ihm alles heimzuzahlen und ihn in Schwierigkeiten zu bringen.
    »Ich muss telefonieren«, sagte er knapp. »Gehen Sie schlafen. Ich sage Ihnen morgen, was ich herausgefunden habe.«
    »So einfach kommen Sie mir nicht davon«, antwortete sie entschieden. »Ich bleibe an Ihrer Seite, bis die Angelegenheit geklärt ist.«
    Tom sah sie an – frustriert und zugleich voller Zuneigung. Sie war ein harter Brocken und ziemlich beeindruckend in ihrem Zorn. Aber unter diesem Zorn sah er ihre Angst, und er spürte das starke Bedürfnis, sie zu beschützen. Zusammen gingen sie zum Haus, und er griff zum Telefon. Er hatte einen Freund in der Sportredaktion des Australian , der ihm einen Gefallen schuldete. Er brauchte vier Telefonate, um ihn aufzustöbern; dann sprach er eine halbe Stunde mit ihm und legte auf. »Er muss ein paar Leute anrufen«, erklärte er. Catriona schaute ihn immer noch finster an. »Er hat mir versprochen, sich zu melden, sobald er kann, aber es kann ein Weilchen dauern.«
    Catriona senkte den Kopf, und ihr Zorn entwich in einem langen Seufzer.
    »Ich finde wirklich, Sie sollten jetzt ins Bett gehen«, sagte er mitfühlend. »Heute Nacht wird sich nichts mehr klären.«
    »Was Sie finden, interessiert mich nicht«, erwiderte sie. »Wenn ich Lust habe, die ganze Nacht in Pelzmantel und Gummistiefeln aufzubleiben, dann werde ich das tun.«
    Darauf gab es nichts zu antworten. Tom sah sie frustriert an. Warum glaubten Frauen in einem bestimmten Alter, sie könnten grob, bissig und widerspenstig sein? Er grinste. Weil sie es sich erlauben konnten.
    »Was gibt’s da zu grinsen?«, fragte sie, aber er sah, dass ihre Mundwinkel zuckten.
    »Ich dachte gerade, wenn ich in Ihrem Alter bin, kann ich auch so grob sein, wie ich will, und sagen, was mir gerade in den Sinn kommt«, antwortete er leise. »Kommen Sie, Catriona. Es ist

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