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Die Farm am Eukalyptushain

Die Farm am Eukalyptushain

Titel: Die Farm am Eukalyptushain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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sie erschöpft war. Deshalb hatte sie sich zur Drogenfahndung beworben. Drogendealer waren leichter zu ertragen als Kinderschänder.
    »Bleibst du noch ein Weilchen auf Belvedere ?« Connor stand plötzlich neben ihr.
    »Nur noch heute Abend. Tom und ich müssen morgen nach Cairns, um den Fall abzuschließen und den nötigen Papierkram zu erledigen. Dann geht’s nach Brisbane zur Schlussbesprechung mit dem Boss.«
    »Oh.«
    Es war ein winziges Wort, aber Belinda hörte die Gefühle, die sich dahinter verbargen. Sie hatte so lange auf ein Zeichen dafür gewartet, dass er sie wirklich vermissen könnte, wenn sie wieder fortginge, und sie wusste, sie würde eher zum Mond fliegen, als dass sie diesen Mann verließe. Sie hatte ihm so vieles zu sagen, aber wie sollte sie die richtigen Worte finden? Sie hatte ihre Gefühle nie besonders gut verbergen können und sprang oft ins tiefe Wasser, ohne nachzudenken, doch das hier war zu wichtig. Sie durfte es nicht vermasseln.
    So standen sie nebeneinander in der schwülen Hitze des Spätnachmittags. Connor warf immer wieder einen Blick zu ihr herüber, und Belinda wusste, dass er genau wie sie voller Panik nach einer Möglichkeit suchte, diese Unterhaltung zu verlängern. Sie waren beide so sehr in ihre Gedanken vertieft, dass sie nicht merkten, wie Catriona herankam.
    »Herrgott im Himmel, ihr beide, steht doch nicht herum und macht schwachsinnige Gesichter. Wenn ihr euch etwas zu sagen habt, dann tut es einfach.« Sie gab Belinda einen Kuss und umarmte sie, bevor sie sich an Connor wandte. »Es ist ja nicht so, als wäret ihr Fremde«, sagte sie streng. »Und ich an Belindas Stelle würde dir bald einen Tritt in den Hintern geben, weil du so verdammt schwer von Begriff bist.«
    Connor und Belinda starrten ihr nach, als sie davonmarschierte. Dann drehte er sich wieder zu ihr um, und sein Blick sprach Bände. Belinda schob die Hand in seine und spürte, wie ihr Puls zu hüpfen anfing. »Ich muss ja noch nicht gleich weg«, sagte sie mit unsicherer Stimme. »Und ich komme bald wieder zu Besuch.«
    »Wann?«, fragte er eifrig, und sein Gesicht strahlte voller Hoffnung.
    »Bald«, versprach sie und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Hör zu, Connor«, begann sie. »Ich weiß, ich habe in der Vergangenheit ein paar ziemlich dumme Sachen gesagt. Und ich weiß auch, dass ich als Kind eine Nervensäge war, und deshalb könnte ich es dir nicht verdenken, wenn du mich nie wiedersehen wolltest, aber   …«
    Er legte ihr einen Finger an die Lippen, um ihren Wortschwall zu bremsen. »Keine Sorge«, sagte er leise. »Damals waren wir Kinder. Heute ist es was anderes.«
    Sie schloss die Augen für einen Moment und genoss das Gefühl seines Fingers an ihren Lippen. Sie schwankte ihm entgegen, und ihr Atem ging stoßweise. »Du wirfst mich um, Connor«, sagte sie. »Du bringst Gefühle in mir zum Vorschein, die ich nie für möglich gehalten hätte, und das macht mir Angst.« Sie sah zu ihm auf, und in seinem Blick lag so viel Zärtlichkeit, dass sie vor Glück beinahe geweint hätte. »Glaubst du, du könntest möglicherweise auch so etwas Ähnliches empfinden?«, flüsterte sie.
    »Ich glaube, du hast mich jetzt endlich in die Knie gezwungen«, sagte er, und seine Augen funkelten humorvoll. »Aber duwohnst in Brisbane, und ich bin hier. Wie sollen wir da je herausfinden, ob es funktioniert?«
    »Wir werden uns was einfallen lassen«, murmelte sie. »Kannst du jetzt aufhören zu reden und mich küssen?«
    Fordernd pressten sich seine Lippen auf ihren Mund. Seine Arme drückten sie an sich, so dicht, dass sie seinen Herzschlag an ihrer Brust fühlen konnte, und der Traum, den sie hatte, seit sie sechs Jahre alt war, wurde in diesem Augenblick Wirklichkeit. Schon bald würde sie die Stadt verlassen und für immer nach Belvedere zurückkehren, denn hier war der Mann, den sie anbetete, und sie war entschlossen, ihn zu besitzen.

    Catriona war zum Coolibah-Baum spaziert. Sie brauchte ein bisschen Zeit für sich allein, um die Ergebnisse dieses dramatischen Tages zu verdauen. Gedankenversunken saß sie da, als sie Harriet zwischen den Bäumen erblickte. Sie kam mit ihrem Koffer die Verandatreppe heruntergestürmt, stieg in den Wagen und schlug dröhnend die Tür zu.
    Catriona wollte sie rufen, aber schon brüllte der Motor auf, und der Wagen raste die Zufahrt hinunter und davon. Wo zum Teufel wollte das Mädchen hin? Und warum nahm sie ihren Koffer mit? Wollte sie abreisen, ohne sich zu

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