Die Farm am Eukalyptushain
Pferde zu einem gemächlichen Schritt. Eine Unterhaltung schien unnötig zu sein; sie waren entspannt miteinander, und ein Kopfnicken und ein Lächeln genügten ihnen. Sie waren im Einklang mit dem Land um sie herum und miteinander.
Connor wurde bewusst, wie viel schöner das alles war, wenn er es mit jemandem teilen konnte, der es genauso schätzte wie er. Er warf einen Blick zu ihr hinüber und merkte, dass sie ihn beobachtete.
»Was ist?«, fragte er.
»Du liebst dieses Land wirklich, nicht wahr?«
»Mehr als jede Stadt«, sagte er.
»Geht mir genauso. Ich liebe es auch, und ich verstehe nur zu gut, warum du es nie verlassen wirst.« Sie seufzte, und in diesem Seufzen hörte er eine ganze Welt des Bedauerns. »Ich wünschte …«, begann sie.
»Was denn?« Sie näherten sich jetzt der Kette der sanft gewölbten Hügel, die sie in der Nacht zuvor besucht hatten.
Sie richtete sich im Sattel auf, reckte die Schultern und lächelte zu ihm herüber. »Ich wünschte, ich wäre ein Mann«, erklärte sie schließlich. »Dann hätte ich zu Hause bleiben und Derwent Hills führen können, und meine Brüder hätten sehen können, wo sie bleiben.«
Er war sehr froh, dass sie kein Mann war und dass es dunkel war, denn als sie ihn anlächelte, stieg ihm von Neuem die Röte ins Gesicht, und sein Puls begann zu rasen. »Es ist schon vorgekommen, dass Frauen sehr erfolgreich eine Farm geführt haben«, sagte er und bemühte sich um Fassung, denn eigentlich hatte er nur einen Gedanken: Er musste eine Gelegenheit finden, sie noch einmal zu küssen.
»Ja, das stimmt schon«, sagte sie. »Aber diese Frauen hatten keine vier Brüder, die diese Farm ebenfalls führen wollten. Ich bin das einzige Mädchen in der Familie, das das Leben hier draußen wirklich liebt. Aber die Farm ist einfach nicht groß genug für uns alle. Was sollte ich also tun?«
Connor wusste, dass sie eigentlich keine Antwort erwartete, und wahrscheinlich wäre sie entsetzt gewesen, wenn sie in diesem Augenblick seine Gedanken hätte lesen können. Er ritt ihr voraus zwischen den schweigsamen, majestätischen Hügeln hindurch und hielt am Fuße eines schmalen Pfads, der zu einer alten Höhle und einem grasbewachsenen Plateau hinaufführte, das hinter einem Felsengewirr verborgen lag. Sie stiegen ab und blieben Seite an Seite stehen, und fast fühlte er die elektrischen Funken, die zwischen ihnen hin und her sprangen.
Belinda wandte sich ab und spähte den steilen Pfad durch das Gras hinauf. »Was ist da oben?«, fragte sie.
Ihre rauchige Stimme ließ ein Kribbeln durch seinen Körper gehen. Er räusperte sich.
»Die beste Aussicht der Welt«, sagte er. »Bist du bereit, ein bisschen zu klettern?«
»Wenn du es bist, bin ich es schon lange«, sagte sie und lächelte ihn herausfordernd an. Bevor er antworten konnte, rannte sie los, den Pfad hinauf, und bald war sie außer Sicht.
Er zerrte ein paar Sachen aus der Satteltasche und lief ihr nach. Einige Zeit später kam er schwitzend und atemlos auf dem Plateau an. Sie erwartete ihn gelassen.
»Wo bleibst du so lange?«, neckte sie ihn.
Er beugte sich vor und stützte die Hände auf die Knie; der Schweiß lief ihm über das Gesicht, und er rang nach Luft. »Wo hast du gelernt, so zu laufen?«, keuchte er schließlich. »Junge, du läufst ja die Meile in unter vier Minuten.«
»Polizeitraining«, erklärte sie selbstgefällig. »Ein Cop muss fit sein.« Sie legte sich ins Gras, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und schaute zu den Sternen hinauf. »Außerdem bin ich viel jünger als du.«
Connor wollte protestieren, aber sie lachte. »Für einen alten Knacker warst du aber auch nicht schlecht.«
Connor ließ sich neben sie fallen und trank in tiefen Zügen aus der Wasserflasche, die er mitgebracht hatte. Er ignorierte ihre ausgestreckte Hand, schraubte die Flasche zu und stellte sie außer Reichweite für sie auf den Boden. Dieses Spiel können auch zwei spielen, dachte er. »Alte Knacker denken immerhin daran, Essen und Trinken mitzunehmen«, sagte er und unterdrückte ein Lachen, als er das Sandwichpaket auswickelte, das er aus dem Kochhaus mitgenommen hatte. »Aber da du ja so jung und fit bist, hast du sicher weder Hunger noch Durst.«
Sie versetzte ihm einen Rippenstoß. »Gib mir sofort das Wasser, oder ich zeige dir, wie fit ich bin«, knurrte sie dramatisch.
»Ach ja?« Er biss in das köstliche Hühnchen-Sandwich.
Sie gab ihm noch einen Stoß, und der Rest des Sandwiches flog durch
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