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Die Farm am Eukalyptushain

Die Farm am Eukalyptushain

Titel: Die Farm am Eukalyptushain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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betrachtete die beiden eine ganze Weile. Sein tränennasses Gesicht war grau vor Schmerz. Dann wandte er sich ab und ging entschlossen hinaus.
    Catriona streichelte Rosa beruhigend den Rücken und sah ihm nach. Er würde wissen, wie er mit dieser furchtbaren Geschichte fertig wurde. Er war genauso stark wie seine Großmutter; Poppys Erbteil würde ihm helfen.
    Belinda und Harriet umarmten sie ebenfalls. Das sagte mehr als tausend Worte. Catriona küsste sie beide, gab Rosa ein Taschentuch und strich ihr über das kurze, stachlige Haar. Ihre Liebe zu allen dreien war überwältigend.
    Als alle wieder ein wenig ruhiger waren, wandte sie sich an Tom. »Jetzt wissen Sie alles«, sagte sie leise. »Keine schöne Geschichte, nicht wahr?«
    »Catriona, es gibt keine Worte für mein Mitgefühl.« Er hatte auf dem Sofa Platz für Rosa gemacht und stand jetzt vor dem Kamin. Aber sein Gesichtsausdruck stand in einem seltsamen Widerspruch zu dem, was er sagte. »Und natürlich wird man wegen des Mordes an Kane keine Anklage gegen Sie erheben.«
    »Das habe ich auch nicht erwartet«, sagte sie mit neuer Zuversicht.
    »Aber ich habe da ein Problem.« Er trat von einem Bein auf das andere, warf einen Blick zu Belinda hinüber und schaute dann auf seine Stiefel.
    »Na, dann spucken Sie   ’s aus, Mann!«, sagte sie ungeduldig.»Ich will diese Sache zu Ende bringen und mein Leben weiterführen.«
    »Catriona«, begann er, »als ich Sie vor ein paar Tagen anrief, schienen Sie genau zu wissen, warum ich mit Ihnen reden wollte. Sie wussten, dass da oben in Atherton ein Mord begangen worden war und dass man die Leiche bei den Renovierungsarbeiten gefunden hatte.«
    Catrionas Geduld ging allmählich zu Ende. »Ja. Und jetzt habe ich Ihnen berichtet, was passiert ist und wo er begraben wurde. Wo liegt das Problem?«
    Es war totenstill, als er endlich antwortete. »Es war nicht Kanes Leiche, die wir gefunden haben.«

SECHSUNDZWANZIG

    R eden Sie keinen Unsinn!« Catriona sprang auf und funkelte ihn wütend an. »Natürlich war es Kane.« Er schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, Catriona. Die Leiche, die wir gefunden haben, war hinter einer zweiten Mauer versteckt. Durch die luftdichten Bedingungen ist der Leichnam gut erhalten, beinahe mumifiziert. Und das Opfer wurde nicht erschlagen.« Er schluckte und atmete tief durch. »Es wurde mit einer Drahtschlinge erdrosselt.«
    Die Vorstellung, die ihr bei diesen Worten vor Augen trat, ließ Catriona zusammenzucken. »Aber das verstehe ich nicht«, flüsterte sie. »Wer könnte es   …?« Sie brach ab, denn nun kam ihr ein grauenhafter Verdacht.
    Tom zog den kleinen Plastikbeutel hervor. »Das haben wir in einer seiner Taschen gefunden«, sagte er leise.
    Catrionas Kopf war plötzlich leer. Die Kette war das perfekte Gegenstück zu der, die sie stets trug. Sie ließ sich auf das Sofa fallen und starrte das Schmuckstück an. »Dann hat Dimitri mich nicht verlassen«, hauchte sie. »Er war die ganze Zeit da.« Sie streckte die Hand aus. Der Ring lag warm in ihrer Hand. Sie schloss die Finger und hielt ihn fest. Es störte sie nicht, wo er gefunden worden war, und sie spürte keine Abneigung gegen diese Erinnerung aus der Vergangenheit, sondern nur tiefe Trauer über das Ende, das Dimitri gefunden hatte. »Wo ist er jetzt?«, fragte sie mit brüchiger Stimme.
    Tom hockte sich vor ihr auf die Fersen. Er bedeckte ihre Finger mit seinen warmen Händen und sah sie liebevoll an. »Er ist in Cairns im Leichenschauhaus. Wir konnten ihn nicht hundertprozentig identifizieren. Bei der Obduktion hat man zwar Zeitpunkt und Ursache des Todes festgestellt, aber darüber hinaus hatten wir nur Verdachtsmomente. Der Vermisstenbericht meines Großvaters gehört seit drei Generationen zu unserer Familiengeschichte, und als diese Leiche gefunden wurde, war mir klar, dass nur Sie die Antworten kennen können.«
    Sie starrte ihn an. »Dann wussten Sie gar nichts von Kane?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich hatte einen Toten, weiter nichts. Ich wusste nicht, wer es war, aber ich hatte den Verdacht, dass es sich wahrscheinlich um Dimitri Jewtschenkow handelt. Ich habe eine Menge Nachforschungen angestellt, und schließlich war mir klar, dass Sie die Einzige aus jener Zeit sind, die noch lebt.«
    Sie schüttelte seine Hände ab und stand auf. »Das hätten Sie mir sagen müssen«, fuhr sie ihn an. »Sie hätten sagen müssen, wo Sie die Leiche gefunden haben.«
    Er wurde rot. »Als ich das erste Mal mit Ihnen

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