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Die Farm am Eukalyptushain

Die Farm am Eukalyptushain

Titel: Die Farm am Eukalyptushain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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sich warm und sicher in ihrem kleinen Zuhause; sie war gern wieder Kind und lachte über die Possen der Vögel draußen.
    Die Gallahs und Rosellas hingen kopfüber an den Zweigen, spreizten krächzend und zwitschernd die Flügel, um sich von Zecken und Läusen zu reinigen. Die weißen Kakadus richteten ihre schwefelgelben Kämme auf, schimpften flügelschlagend und suchten Halt auf den schlüpfrigen Ästen. Kookaburras plusterten sich auf und drückten die Schnäbel an die Brust; ihr Kichern drang gedämpft durch das Rauschen des Regens.
    Catriona erschauerte erwartungsvoll, als sie den Donner grollen hörte. Dunkel und bedrohlich durchdrang er das Tosen ringsum. Grelle Lichtflächen erleuchteten den Busch und ließen die schwarzen Felsblöcke, die wie Wachtposten zwischen den Bäumen standen, hart hervortreten. Catriona hatte einen gesunden Respekt vor dem Gewitter, aber Angst hatte sie nicht. Gewitter gehörten zu ihrem Leben wie die Hitze und der Staub – und dieses hier versprach besonders schön zu werden.
    Der Donner klang jetzt dunkler, und er schien näher zu kommen. Blitze strahlten in gleißendem Weiß unter den violetten Wolken, die über den Himmel jagten, und verwandelten den Regen in einen funkelnden Vorhang. Roter Lehm klebte an Jupiters schweren Hufen; tapfer stapfte er weiter durch die reißenden Bäche, die von den Bergen herab über das ausgetrocknete Land strömten.
    Ein krachender Donnerschlag ließ die Erde erzittern, und ein gabelförmiger Blitz erhellte die Welt. Knatternd und fauchend fuhr er in einen Baum vor ihnen. Das Holz explodierte mit einem ohrenbetäubenden Kanonenschlag und ging in Flammen auf.
    Jupiter wieherte ängstlich, bäumte sich auf und fuhr mit den Vorderhufen durch die Luft.
    Declan schrie. Der Wagen schlingerte und schaukelte, sodass er Mühe hatte, das Gleichgewicht zu halten.
    Catriona und Velda wurden hin und her geschleudert. Sie prallten gegen die Holzwände und stießen sich Ellenbogen und Knie am harten Boden. Ihre Schreie gingen unter im Getöse des Sturms.
    Kane hielt sich fest im Sattel und zog die Zügel straff. Der Wallach bäumte sich auf und tänzelte auf den Hinterbeinen. Mit flach angelegten Ohren drehte er sich im Kreis, rollte verängstigt die Augen und versuchte den Mann auf seinem Rücken abzuwerfen, um zu fliehen.
    Gezackte Blitze spalteten den Himmel, und der Donner krachte. Der Baum loderte hell, eine Flammensäule in der Dunkelheit. Mit hungrigen Zungen leckte das Feuer an abgebrochenen Ästen und Blättern, die geschützt und trocken unter dem überhängenden Laubwerk lagen. Flink wie eine Schlange glitt es durch das Unterholz, kletterte an der zarten weißen Rinde junger Sprösslinge herauf und begann sie zu verschlingen.
    Jupiter kämpfte mit seinem Geschirr und sträubte sich gegen die Zügel. Donnernd kamen seine Vorderhufe wieder auf den Boden, fanden Halt – und in seiner Angst stürmte er in vollem Galopp über den schlammigen Weg voran.
    Declan hielt die Zügel fest umklammert und stemmte die Füße gegen das Bodenbrett, um nicht herunterzufallen. Er konnte kaum etwas sehen und fühlte die Zügel in den kalten, klammen Fingern nicht mehr. Er schrie etwas zu Kane hinüber, aber seine Stimme verhallte ungehört im Weltuntergangsdröhnen.
    Jupiter warf den Kopf hin und her und jagte in panischer Flucht voran. Seine mächtigen Beine stampften durch den Schlamm. Er wollte nur noch fliehen. An den Karren, der hinter ihm her holperte wie ein Kinderspielzeug, dachte er nicht mehr.
    Ein Felsblock lag am Rand des Weges, groß, zerklüftet und genau an ihrer Bahn. Ein eisenbereiftes Rad prallte krachend dagegen, und der Zusammenstoß ließ den ganzen Wagen erbeben.
    Declan wirbelte durch die Luft. Wie eine Lumpenpuppe landete er auf einem zweiten Felsen, und seine Knochen splitterten wie Reisig.
    Auch Catriona schrie. Sie flog durch den Wagen und wurde zu Boden geschleudert. Etwas Scharfes bohrte sich in ihr Handgelenk. Velda klammerte sich an die Klappe am vorderen Ende und rief Kane lautstark um Hilfe, als der Wagen vollends außer Kontrolle geriet.
    Mit einem lauten Fluch stieß Kane seinem Pferd die Fersen in die Weichen und trieb das Pferd auf den durchgegangenen Jupiter zu. Er beugte sich hinüber und packte dann schnell die Zügel des großen Pferdes. Er hielt sie mit aller Kraft fest, doch im nächsten Augenblick wurde er aus dem Sattel gerissen und umstandslos durch den Schlamm geschleift.
    Der Wallach jagte befreit davon.
    Jupiter war ein

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