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Die Farm

Die Farm

Titel: Die Farm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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ließ sie nicht aus den Augen, bis sie stehen blieb und mich herbeiwinkte.
    Mein Vater murrte, das Flicken wollte nicht recht gelingen, und ich ging zum Haus. Dann lief ich um unseren Pick-up herum, tauchte in die Schatten ein, und kurz darauf schlenderten Tally und ich den Feldweg entlang Richtung Siler’s Creek.
    »Wohin gehst du?«, fragte ich schließlich, nachdem klar war, dass sie nicht zuerst sprechen würde.
    »Ich weiß nicht. Einfach nur spazieren.«
    »Gehst du zum Bach?«
    Sie lachte leise und sagte: »Das würde dir gefallen, stimmt’s, Luke? Du willst mich noch einmal sehen, oder?«
    Meine Wangen brannten, und mir fiel nichts ein, was ich hätte sagen können.
    »Vielleicht später«, sagte sie.
    Ich wollte sie nach Cowboy fragen, aber dieses Thema erschien mir so unangemessen und intim, dass ich mich nicht traute.
    Und ich wollte sie fragen, woher sie wusste, dass Libby Latcher erzählte, Ricky sei der Vater ihres Kindes, aber auch das wagte ich nicht anzusprechen. Tally tat immer geheimnisvoll, wirkte immer bedrückt, und ich betete sie an.
    Als ich mit ihr den schmalen Weg entlangging, kam ich mir zwanzig Jahre älter vor.
    »Was wollte der Sheriff?«, fragte sie.
    Ich erzählte es ihr. Stick hatte uns kein Geheimnis anvertraut.
    Die Siscos rissen den Mund auf, und sie waren verrückt genug, um irgendeine Dummheit zu begehen. Ich nahm kein Blatt vor den Mund.
    Sie dachte darüber nach, während wir weitergingen, dann fragte sie: »Wird Stick Hank verhaften, weil er den Jungen umgebracht hat?«

    Ich musste aufpassen. Die Spruills waren untereinander zerstritten, aber sie würden die Reihen schließen, sobald sich eine Bedrohung von außen andeutete. »Pappy macht sich Sorgen, dass ihr alle weggeht«, sagte ich.
    »Was hat das mit Hank zu tun?«
    »Wenn er verhaftet wird, dann geht ihr vielleicht.«
    »Wir werden nicht gehen, Luke. Wir brauchen das Geld.«
    Wir waren stehen geblieben. Sie sah mich an, und ich starrte auf meine nackten Füße. »Ich glaube, Stick will warten bis nach der Ernte«, sagte ich.
    Sie nahm das wortlos hin, dann drehte sie sich um und ging zum Haus zurück. Ich trottete hinter ihr her, sicher, dass ich zu viel gesagt hatte. Am Silo wünschte sie mir eine gute Nacht und verschwand in der Dunkelheit.
    Stunden später, als ich eigentlich schlafen sollte, hörte ich durch das offene Fenster, wie die Spruills einander anknurrten und anfuhren. Hank befand sich wie üblich im Mittelpunkt.
    Ich verstand nicht immer, was sie sagten oder warum sie meckerten, aber es schien, dass jedes neue Scharmützel Hank anzulasten war. Sie waren müde; er nicht. Sie standen vor Sonnenaufgang auf und verbrachten mindestens zehn Stunden auf den Feldern; er schlief, so lange er wollte, und pflückte dann gemütlich Baumwolle.
    Und offenbar trieb er sich nachts wieder herum.
    Miguel wartete auf uns neben der Hintertreppe, als mein Vater und ich am nächsten Morgen aus der Küche kamen, um Eier und Milch fürs Frühstück zu holen. Er bat um Hilfe. Jemand hatte in der Nacht zuvor die Scheune wieder bis nach Mitternacht mit schweren Erdklumpen beworfen. Die Mexikaner waren erschöpft und wütend, irgendeine große Auseinandersetzung stand bevor.
    Das war das einzige Gesprächsthema während des Frühstücks, und Pappy war so wütend, dass er fast nichts essen konnte. Es wurde beschlossen, dass Hank gehen musste, und wenn die anderen Spruills mit ihm gehen wollten, dann würden wir es auch ohne sie schaffen. Zehn ausgeruhte und hart arbeitende Mexikaner waren weitaus mehr wert als die Spruills.
    Pappy wollte aufstehen, in den Hof gehen und den Spruills ein Ultimatum stellen, aber mein Vater beruhigte ihn. Es wurde beschlossen, dass wir bis nach Feierabend warten würden, damit die Spruills noch einen vollen Tag für uns arbeiteten.
    Außerdem wäre es unwahrscheinlich, dass sie kurz vor Einbruch der Dunkelheit ihr Lager abbrachen.
    Ich hörte nur zu. Ich hätte mich am liebsten eingemischt und ihnen mein Gespräch mit Tally geschildert, insbesondere dass sie gesagt hatte, ihre Familie brauche das Geld. Meiner Meinung nach würden sie auf keinen Fall aufbrechen, sondern wären hocherfreut, Hank los zu sein. Allerdings war meine Meinung während dieser angespannten familiären Diskussionen nicht gefragt. Ich kaute mein Brötchen und horchte auf jedes Wort.
    »Was ist mit Stick?«, fragte Gran.
    »Was soll mit ihm sein?«, fuhr Pappy sie an.
    »Du wolltest es Stick doch sagen, wenn du mit dem Jungen fertig

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