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Die Farm

Die Farm

Titel: Die Farm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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Milch zurück. Ich nahm beides und dankte ihr. Die Kekse waren frisch aus dem Ofen und rochen köstlich. Aber ich konnte sie nicht essen, nicht jetzt.
    Ed Lopat war Pitcher für die Yankees, Preacher Roe für die Dodgers. Mickey Mantle, Yogi Berra, Phil Rizzu-to, Hank Bauer, Billy Martin spielten für die Yankees und Pee Wee Reese, Duke Snider, Roy Campanella, Jackie Robinson und Gil Hodges für die Dodgers. Sie waren alle da, hier im Wohnzimmer von Pop und Pearl, und spielten vor sechzigtausend Fans im Yankee Stadium. Ich war wie hypnotisiert und brachte kein Wort heraus, starrte auf den Fernseher, sah es und konnte es trotzdem nicht glauben.
    »Iss die Kekse, Luke«, sagte Pearl, als sie durch das Zimmer ging. Es war mehr ein Befehl als eine Einladung, und ich aß einen Bissen.
    »Für wen bist du?«, fragte Pop.
    »Weiß ich nicht«, murmelte ich, und ich wusste es wirklich nicht. Mir war beigebracht worden, beide Mannschaften zu hassen. Und es war einfach gewesen, sie zu hassen, als sie weit weg in New York, in einer anderen Welt waren. Aber jetzt waren sie hier, in Black Oak, und sie spielten das Spiel, das ich liebte, live im Yankee Stadium. Mein Hass löste sich in nichts auf. » Für die Dodgers, glaube ich«, sagte ich.
    »Man soll immer für die National League sein«, sagte Pappy hinter mir.
    »Vermutlich«, sagte Pop widerstrebend. »Aber es fällt wirklich nicht leicht, für die Dodgers zu sein.«
    Das Spiel wurde zu uns übertragen im Kanal 5 aus Memphis, eine Tochtergesellschaft der National Broadcasting Company, was immer das war. Zwischen den Innings verschwand das Spiel vom Bildschirm, und es wurde Werbung für Zigaretten der Marke Lucky Strike, für Cadillac, Coca-Cola und Texaco gesendet. Und nach der Werbung wechselte das Bild erneut, und wir waren wieder im Yankee Stadium. Es war eine Schwindel erregende Erfahrung, die mich völlig in Bann schlug.
    Eine Stunde lang befand ich mich in einer anderen Welt. Pappy hatte etwas auf der Main Street zu erledigen und ging irgendwann aus dem Haus. Ich hörte ihn nicht gehen, aber während einer Werbung merkte ich, dass er fort war.
    Yogi Berra schlug einen Homerun, und ich sah ihm zu, wie er vor sechzigtausend Zuschauern um die Bases rannte. Ich wusste, dass ich von nun an die Yankees nie wieder richtig würde hassen können. Sie waren Legenden, die größten Spieler in der besten Mannschaft, die es im Baseball je gegeben hatte.
    Ich war ihnen gegenüber jetzt wesentlich milder gestimmt, schwor mir jedoch, meine Gefühle für mich zu behalten.
    Pappy würde Sympathisanten der Yankees in seinem Haus nicht dulden.
    In der ersten Hälfte des neunten Innings ließ Berra einen Ball vorbeirauschen. Die Dodgers machten zwei Punkte und gewannen das Spiel. Pearl wickelte die Kekse ein und gab sie mir mit. Ich dankte Pop, dass er mich dieses unglaubliche Abenteuer hatte erleben lassen, und fragte ihn, ob ich wiederkommen dürfe, wenn die Cardinals spielten.
    »Klar«, sagte er, »aber das könnte noch ziemlich lange dauern.«
    Auf dem Weg zurück zur Entkörnungsanlage stellte ich Pappy ein paar grundlegende Fragen zur Fernsehtechnik. Er redete sehr vage und verwirrend über Signale und Sendemasten und gab schließlich zu, dass er wenig darüber wusste, da es sich nun mal um eine neue Erfindung handelte. Ich fragte ihn, wann wir einen Fernseher bekämen. »Irgendwann einmal«, sagte er, als würde das nie der Fall sein. Ich schämte mich für meine Frage.

    Wir zogen unseren leeren Anhänger zurück zur Farm, und ich pflückte Baumwolle bis Feierabend. Während des Abendessens überließen mir die Erwachsenen die Bühne. Ich sprach ununterbrochen über das Spiel und die Werbung und alles, was ich im Fernsehgerät von Pop und Pearl gesehen hatte.
    Das moderne Amerika hielt langsam Einzug im ländlichen Arkansas.

    K urz vor Einbruch der Dunkelheit machten mein Vater und Mr Spruill einen kleinen Spaziergang am Silo vorbei. Mein Vater erklärte, dass Stick Powers Hank für den Mord an Jerry Sisco verhaften wollte. Da Hank sowieso nur Ärger mache, wäre es vielleicht an der Zeit, dass er nachts verschwände und in die Berge zurückkehrte. Offensichtlich nahm Mr Spruill die Nachricht gut auf und drohte nicht mit Abreise. Tally hatte Recht gehabt; sie brauchten das Geld. Und sie hatten genug von Hank. Es schien, als würden sie bis zum Ende der Ernte bleiben.
    Wir saßen auf der Veranda vor dem Haus, beobachteten die Lage und sperrten die Ohren auf. Es kam zu keinen

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