Die Farm
mittags ab«, sagte der Mann hinter dem Schalter.
Mein Vater bezahlte die Fahrkarten, und wir setzten uns neben meine Mutter. »Mom, wir fahren nach St. Louis!«, sagte ich.
»Das ist nur ein Zwischenstopp, Luke«, sagte mein Vater.
»Dort nehmen wir einen Bus nach Chicago und dann nach Flint.«
»Meinst du, dass wir Stan Musial sehen?«
»Das bezweifle ich.«
»Können wir uns Sportsman’s Park ansehen?«
»Auf dieser Fahrt nicht. Vielleicht beim nächsten Mal.«
Nach ein paar Minuten durfte ich im Bahnhof herumlaufen und alles inspizieren. Es gab ein kleines Cafe, in dem zwei junge Soldaten Kaffee tranken. Ich dachte an Ricky, und mir wurde klar, dass ich nicht da wäre, wenn er nach Hause kam.
Ich sah eine Negerfamilie, ein seltener Anblick in unserem Teil von Arkansas. Sie hielten ihre Taschen fest und wirkten so verloren wie wir. Ich entdeckte zwei weitere Farmersfamilien, die die Überschwemmungen in die Flucht geschlagen hatten.
Als ich zu meinen Eltern zurückkehrte, hielten sie sich bei den Händen und waren in ein Gespräch vertieft. Wir warteten, wie es schien, eine Ewigkeit, dann wurde endlich unser Bus ausgerufen. Die Seesäcke kamen in das Gepäckfach unter dem Passagierraum, und wir stiegen ein.
Meine Mutter und ich hatten Sitze nebeneinander, mein Vater hatte einen Platz direkt hinter uns. Ich saß am Fenster und starrte mit großen Augen hinaus, als wir durch Jonesboro fuhren und dann auf den Highway Richtung Norden. Noch immer waren wir von nassen Baumwollfeldern umgeben.
Als ich endlich den Blick vom Fenster wenden konnte, sah ich zu meiner Mutter. Sie hatte den Kopf auf den Sitz zurückgelegt. Ihre Augen waren geschlossen, und langsam zeichnete sich in ihren Mundwinkeln ein Lächeln ab.
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