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Die Feen - Hallmann, M: Feen

Die Feen - Hallmann, M: Feen

Titel: Die Feen - Hallmann, M: Feen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Hallmann
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würde er wieder etwas herunterbringen, nicht auf Glen, nie wieder!

29 Zimtsterne und neue Probleme
    29 ZIMTSTERNE UND NEUE PROBLEME
    » D u bist früher dran, als ich dachte«, begrüßte ihn Gin freundlich an der Tür. Zu Bennys Überraschung lächelte sie ihm zu, bevor sie ihn ins Haus zog und die Tür hinter ihm schloss.
    »Der Hund ist noch draußen«, sagte er.
    »Grau bleibt draußen und passt auf«, erklärte sie.
    »Ach so.« Er folgte ihr in die Küche.
    In der Küche saß Leslie am Tisch und spielte in rasendem Tempo Mensch-ärgere-Dich-nicht. Bei seinem Eintreten schaute sie kaum auf. »Und der Stalldienst?«, rügte sie und schlug so schwungvoll eine der roten Figuren, dass sie vom Tisch und in irgendeine Ecke flog. Weder sie noch Gin scherten sich darum, wo sie landete.
    »Ich habe keinen mehr.«
    »Oh!«
    »Ist seltsam. So viel freie Zeit abends«, sagte er verlegen und ließ sich von Gin zum Tisch schieben. Er setzte sich auf den anderen Schenkel der Eckbank und schaute Leslie beim Spielen zu, während Gin Tee machte. Wenn Leslie eine Figur quer durchs Zimmer schlug, griff sie einfach neben sich in eine Schachtel, wo sie einen unerschöpflichen Vorrat zu haben schien, und stellte eine neue Figur aufs Spielbrett. Benny betrachtete kurz ihr Gesicht und sah einen Bluterguss an der Wange, wo Alasdair sie geschlagen hatte. Verlegen senkte er den Blick auf das Brett. »Das ist ja die deutsche Version!«, bemerkte er erstaunt.
    Sie nickte und würfelte mit fliegenden Fingern, um mit einer gelben Figur aus dem Haus auszurücken und mit einer Fünf einem Grünen hinterherzurasen. »Das Original«, sagte sie. »Mensch ärgere dich nicht.« Sie kicherte über ihre eigene Aussprache. »Bei uns gibt es nur Ludo. Das ist ein bisschen anders. Das hier ist schön schlicht. Gefällt mir besser.«
    »Woher hast du das?«, fragte er, nachdem er ihr eine Weile zugeschaut hatte. Sie spielte so schnell, dass er kaum hinterherkam.
    »Oliver.«
    »Oh.«
    Ohne aufzuschauen, lächelte sie. »Ein passendes Spiel für ihn.«
    »Bitte?«
    »Es beruht auf einem uralten Spiel, bei dem Sklaven auf Bodenmosaiken herumkommandiert wurden.«
    »Oh. Hab ich noch nie gehört.«
    »Aber es ist eine schöne Geschichte, nicht wahr? Es könnte sehr gut sein, dass es wirklich so war.« Eine grüne Figur flog vom Tisch, von einer gelben so kraftvoll fortgekickt, dass sie gegen einen Schrank prallte, fortsprang und irgendwo in einen dunklen Winkel rollte. »Rachsucht«, sagte sie zufrieden und würfelte erneut.
    »Hm?«
    »Wichtig bei diesem Spiel. Wie du mir, so ich dir. Das macht einen Hauptteil des Spaßes aus.«
    Benny zuckte mit den Schultern. »Um ehrlich zu sein, ich habe mir nie viel daraus gemacht. Es ist …«
    »Ja?«
    »Schlicht.«
    »Du spielst lieber Schach?«
    »Eigentlich spiele ich nicht besonders viel. Ein bisschen Skat und Bridge und so Zeug haben wir ab und zu gespielt.«
    Neugierig hob sie den Blick. »Du und deine Mutter?«
    Er nickte.
    Sie musterte ihn genauer. »Du bist grün um die Nase.«
    »Das sagen mir heute alle.«
    »Wie gefällt dir der Krötenkobold?«
    »Hör bloß auf.« Er starrte sie an. »Du hast mir nicht gesagt, wie ekelhaft er ist. Wie soll ich denn da tun, als würde ich nichts merken?«
    »Hast du heute etwas gegessen?«, erkundigte sich Gin und stellte ihm seinen Tee vor die Nase, dazu einen großen Teller mit Zimtkeksen.
    Sein Magen grollte begierig auf.
    Er schüttelte den Kopf. »Ich bekomme nichts runter. Das Vieh rotzt mir auf alles drauf. Ich …«
    »Pfui Teufel!«, rief sie. »Du Ärmster. Nicht dran denken. Möchtest du vielleicht ein Sandwich? Ein bisschen Suppe? Suppe hätte ich noch da, ich kann sie ganz schnell aufwärmen. Zwei Minuten.«
    »Suppe … also, Suppe wäre schon toll. Wenn das keine Umstände macht?«
    »Umstände! So ein Unsinn! Das ist ja wohl das Allermindeste, wenn du fast vom Kelpie gefressen wirst und dann sehend allein auf die Burg geschickt wirst, wo du … ich habe dieses Mädchen schon ins Gebet genommen. Es gehört sich nicht, jemanden mit so etwas derart alleinzulassen. Das habe ich ihr auch gesagt, aber sie macht ja, was sie will.«
    Im Weiterspielen lächelte Leslie über die Schimpftirade. Blau gewann, indem die letzte Figur mit einer Sechs und einer darauffolgenden Drei glatt ins Ziel kam. Sie schob das Spiel beiseite, stützte die Ellbogen auf den Tisch und den Kopf in die Hände und betrachtete ihn aufmerksam.
    »Was ist das mit dir und Oliver?«, fragte

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