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Die Feenflöte

Die Feenflöte

Titel: Die Feenflöte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Rose
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eine Feen-Oper, mit musikalischen Symbolen, Anweisungen für das Bühnenbild durch die Skizzen, und das Libretto als Text."
    "Also müssen wir als nächstes versuchen, den Text ..."
    "He! Moment mal! Was bin ich so dumm. Das nennt man Berufsblindheit."
    "Was meinst du?" fragte Catherine erstaunt.
    "Die abstrakten Abbildungen. Das könnte so etwas wie eine Partitur sein. Noten. Es gibt keinen Grund, warum man Musik ausschließlich auf die althergebrachte Art von uns Menschen aufschreiben kann. Wir sind halt nur diese gewohnt. Jeder Musiker kann unsere Notenschrift lesen, keine andere wird verwendet."
    "Klar, es gibt lateinische Buchstaben, Sanskrit, oder chinesische Schriftzeichen."
    "Das ist ein ausgezeichneter Vergleich. Ein chinesisches Zeichen kann ein Wort beschreiben, aber auch einen ganzen Ausdruck, je nach dem. Vielleicht sind diese abstrakten Elemente deshalb eher kurz, weil in ihnen so viel ausgedrückt wird."
    "Dann werden wir uns vermutlich schwer tun, diese fremde Notenschrift zu entziffern." sagte Catherine.
    "Leicht wird es nicht. Andererseits steckt in diesem System vermutlich ebenso eine Logik drin wie in jedem anderen. Man muß nur drauf kommen."
    "Bevor ich mir hier weiter den Kopf zerbreche, brauche ich eine Stärkung. Ich habe Hunger. Willst du auch was?"
    "Wie wäre es mit einem französischen Imbiß?"
    "Was meinst du damit?"
    "Baguette, Käse, Rotwein."
    "Kannst du haben." sagte Catherine und stand auf. Sie fühlte seine Blicke auf ihrem Körper, als sie unbekleidet hinausging und mit einem vollen Tablett wieder zurückkehrte.
    "Schau mich nicht so an, du machst mich noch ganz verlegen."
    "Mir gefällt aber sehr, was ich sehe."
    "Du meinst damit hoffentlich nicht das Essen."
    Sie kauten vergnügt ihr Baguette und konzentrierten sich auf das Essen, den Geschmack herzhafter Käsebissen, gefolgt von Rotwein. Plötzlich hielt Catherine im Kauen inne.
    "Mmmmmh!"
    Sie lächelte und beeilte sich, den Bissen zu schlucken.
    "Ich weiß, wer uns helfen kann! Professor Bardoux, der Leiter des Konservatoriums. Ich habe ihn schon für die Zeitung interviewt. Ein reizender Mann. Er war übrigens auf deinem ersten Konzert in Paris. Er kann uns sicher behilflich sein..."
    Sean schüttelte stirnrunzelnd den Kopf.
    "Warum schüttelst du den Kopf?!"
    "Wie willst du ihm das alles erklären? Ich meine, ohne das Geheimnis der Flöte zu verraten? Außerdem wird er dich auslachen, wenn du ihm etwas von Feen erzählst."
    Catherine schmollte.
    "Du hast ja eine großartige Meinung von mir. Denkst du, ich würde jemanden einweihen? Traust du mir so wenig zu?"
    "Tut mir leid, so war das nicht gemeint. Was willst du ihm denn sagen?"
    "Na etwa so: er weiß, du bist Musiker, du hast ein altes Buch ersteigert und glaubst, es habe etwas mit Musik zu tun. Solch eine Vermutung ist naheliegend. Er wird die Hypothese ernst nehmen, schließlich bist du Profi. Die Sache wird ihn interessieren. Von den Symbolen auf deiner Flöte oder von Feen brauchen wir dabei nichts erwähnen. Er wird sich das Buch ansehen. Vielleicht kennt er sogar dieses System. Schließlich ist er Musikwissenschaftler und kennt sich mit alten Musikalien aus."
    "Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Notation der Feen jemals bekannt wurde."
    "Kann sein, kann nicht sein. Selbst wenn er das System nicht kennt, vielleicht hat er eine Idee zur Entschlüsselung."
    "Und wenn er dem Ganzen auf den Grund gehen will, wenn er intensive Nachforschungen anstellt? Was ist, wenn er dem Geheimnis doch auf die Spur kommt?"
    "Du leidest unter Verfolgungswahn, mein Lieber. Wenn deine eigenen Aussagen zutreffen, weiß heutzutage niemand etwas über Feen oder diese geheimnisvollen Symbole, niemand glaubt wirklich daran. Er wird doch nicht einmal einen Gedanken in dieser Richtung haben. Außerdem: nicht einmal wir wissen sicher, wie alt das Buch ist, wo es geschrieben wurde, und von wem. Es könnte also theoretisch das Werk eines unbekannt gebliebenen Menschen sein, dessen Ideen von der Welt nicht beachtet oder vergessen worden sind. Wir werden ihm diese Hypothese anbieten, und er wird sie für völlig plausibel halten."
    "Du bist wirklich brilliant, Catherine." lächelte Sean.
    "Ich weiß." antwortete sie neckisch.
    "Das gilt nicht nur intellektuell," sagte er, nahm sie in die Arme und zog sie begehrlich zu sich heran.
     
    "Gute Arbeit, Albert."
    Cornelius van Loenhout nickte anerkennend.
    "Du wirst immer besser."
    Er überreichte ihm ein Bündel Banknoten. Albert schnappte das

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