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Die Feinde des Geisterjaegers

Die Feinde des Geisterjaegers

Titel: Die Feinde des Geisterjaegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Delaney
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Beißer und Kralle und steckte das Haus in Brand. Auf unserem Weg aus dem Tal heraus verschleierte eine dichte Rauchwolke die untergehende Sonne.
    »Jetzt gibt es nichts mehr, zu dem sie zurückkehren können!«, bemerkte Arkwright zufrieden.
    Plötzlich brüllte eine Stimme oben vom Berg: »Du bist ein toter Mann, Spook! Ein toter Mann! Wir finden heraus, wo du wohnst! Ihr seid tot – du und der Junge! Das habt ihr euch selbst zuzuschreiben! Wir sind Diener des Königs. Dafür werdet ihr hängen!«
    »Mach nicht so ein Gesicht«, meinte Arkwright mit spöttischen Grinsen. »Das ist nur Geschwätz. Wenn sie den Mumm dazu hätten, wären sie hier unten und würden kämpfen, anstatt sich feige auf dem Berg zu verstecken.«
    »Aber werden sie nicht berichten, was passiert ist, und Soldaten nach uns schicken? Wir haben Männer des Königs angegriffen und all ihren Besitz zerstört.«
    »Der Krieg läuft schlecht, ich glaube kaum, dass man Soldaten erübrigen kann, um Leute wie uns zu jagen. Außerdem bin ich mir recht sicher, dass sie fahnenflüchtig sind. Also müssen sie viel mehr Angst haben, gehängt zu werden. Jedenfalls benehmen sie sich nicht wie eine richtige Werberbande. Als ich noch in der Armee war, gehörte das Verprügeln von Konstablern nicht zum Geschäft.«
    Damit machte Arkwright auf dem Absatz kehrt und ging zur Höhle zurück.
    »Wann waren Sie denn Soldat?«, fragte ich.
    »Das ist schon lange her. Nachdem ich meine Ausbildung bei Mr Gregory beendet hatte, ging ich zur Mühle zurück und versuchte, meine Eltern zu befreien. Ich war so verbittert, weil ich das nicht schaffte, dass ich den Beruf eine Weile aufgegeben habe. Die Armee hat mich als Kanonier ausgebildet, aber es herrschte Frieden im Land und es gab niemanden, den ich erschießen konnte, also kaufte ich mich frei und wurde wieder ein Spook. Komisch, wie es manchmal kommt. Aber eines kann ich dir sagen – ich hätte mich nie vor einer Schlacht gedrückt … nicht so wie diese schwachbrüstigen Feiglinge da oben.«
    »Sie waren Kanonier? Sie haben eine dieser großen Kanonen abgefeuert?«
    »Eine Achtzehnpfünder, Ward. Die größte Kanone im Land. Und ich war ein Meisterschütze und Sergeant. Im Prinzip war es meine Kanone.«
    »Ich habe sie gesehen«, erzählte ich. »Im Sommer haben Soldaten sie von Colne gebracht, um damit den Malkin-Turm zu beschießen.«
    »Wie lange haben sie dazu gebraucht?«, wollte Arkwright wissen.
    »Sie waren von Mittag bis Sonnenuntergang dabei und haben die Sache am nächsten Morgen nach einer weiteren Stunde erledigt.«
    »Tatsächlich? Kein Wunder, dass der Krieg im Süden so schlecht läuft. Ich habe den Turm gesehen und würde mal denken, dass man die Mauern innerhalb von zwei Stunden erstürmen kann. Das ist alles eine Frage der Technik und des Trainings, Ward«, sagte er lächelnd.
    Es war merkwürdig, wie fröhlich und gesprächig er auf einmal war. Er schien wie ausgewechselt. Es war, als hätte ihn der Kampf mit den Deserteuren in beste Laune versetzt.
    Aber in der Einsiedelei kochte sein Zorn wieder hoch, als er feststellen musste, dass der Eremit das Lager von Morwena nicht hatte ausfindig machen können.
    »Ich habe meinen Teil der Abmachung eingehalten – jetzt halte deinen!«, tobte er.
    »Etwas Geduld, William«, entgegnete Judd ruhig. »Kann man Korn im Winter ziehen? Natürlich nicht, denn es gibt für alles eine Zeit. Ich sagte, ich habe sie noch nicht gefunden, nicht dass ich sie nicht irgendwann finden werde. Und ich bin immerhin so weit gekommen, dass ich bestätigen kann, dass du recht hast. Sie ist irgendwo im südlichen Seenland. Aber es ist schwer, eine Hexe zu finden. Sie hat ihre Mächte zweifellos eingesetzt, um ihr Versteck zu verbergen. Ist sie eine besonders mächtige Hexe?«
    Arkwright nickte. »Viel mächtiger geht es nicht. Ihr richtiger Name ist Morwena, aber man nennt sie auch Blutauge. Du hast doch bestimmt schon von ihr gehört, oder?«
    »Allerdings«, erwiderte der Eremit. »Beide Namen. Wer hat das nicht? Jede Mutter im Land zittert, wenn sie ihn hört. In den letzten zwanzig Jahren sind Dutzende von Kindern verschwunden. Ich tue alles, um zu helfen, aber jetzt bin ich müde. Bei so etwas kann man nicht übereilt handeln. Ich werde es morgen wieder versuchen, wenn es günstiger ist. Wie ist das Wetter?«
    »Es wird wärmer und hat angefangen zu regnen«, murrte Arkwright, der noch längst nicht zufrieden war.
    »Bei solchen Bedingungen willst du doch sowieso nicht

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